Lofoten

Die großen 12 aus 2021

2. Januar 2022 | Die Großen 12

Und noch ein Jahr Pandemie. Kann es da überhaupt Reisehighlights mit dem Wohnmobil geben?

In den grässlichen ersten Monaten des Jahres können wir uns gar nicht vorstellen, dass es wirklich lohnenswerte Große 12 für dieses Jahr geben könnte. Insgeheim bereite ich mich darauf vor, die Großen 6 zu schreiben und einfach alle Fahrten aufzuschreiben, die wir irgendwie hinkriegen. An wirklich große Touren denken wir bei Lockdown 3 nicht mehr.

Wir sind schon überglücklich, als Ende April verschiedene Modellprojekte für Coronatourismus in Schleswig-Holstein angekündigt werden und die Schweiz als entspanntes Reiseland offen steht. Was für ein erhebendes Gefühl von Freiheit!

Ein Lappland-Traum wird wahr

Dass wir im Sommer unseren Traum von einer langen Lapplandreise wahr machen werden, war aber immer noch unvorstellbar. Aber plötzlich, mit Impfung 1 und 2, offenen Grenzen und niedriger Inzidenz ist auf einmal alles wieder möglich! Und was genießen wir es, in Schweden für mehrere Wochen ein unbeschwertes Leben zu führen und als Sahnehäubchen noch die Lofoten zu besuchen!

Lappland verzaubert uns und da wir noch lange nicht alles gemacht haben, was auf dem Reisewunschzettel steht, werden wir 2022 für die Färbung des Herbstlaubes wieder kommen. Die Vorfreude ist jetzt schon riesig!

Endlich wieder Bretagne

Auch unser Wohlfühl-Womo-Reiseland Frankreich besuchen wir mal wieder und können in der Bretagne schon mal keltische Luft schnuppern, die uns im kommenden Frühjahr in Irland und Schottland wieder um die Nase wehen soll. Aber auch die Normandie lernen wir auf unserer Herbsttour näher kennen und lieben.

Worauf wir in den Großen 12 wieder mal weitgehend verzichten: die ganz großen Touristen-Hotspots landen nicht automatisch auch in unseren Top 12. Nicht, weil sie nicht sehenswert wären, sondern weil ihr darüber sowieso schon in jedem Blog gelesen habt. Wenn wir einen kleinen, feinen Ort gefunden haben, findet der also eher Eingang in unsere persönlichen Favoriten als der Ort, den sowieso alle kennen und aufsuchen. Schließlich sollen die Großen 12 immer auch ein bisschen unsere besonderen Geheimtipps für euch sein.

Wenn ihr durch diese Liste ein Reiseziel gefunden habt, dass euch genauso gut gefallen hat wie uns: schreibt es gerne in die Kommentare!

12. Beim Naschikönig (Schlei-Region)

Naschikönig

Wir geben es ja zu: Nach den Entbehrungen des Winters wäre uns jedes Reiseziel wie das gelobte Land vorgekommen. Und insofern hat die Schlei-Region mit uns leichtes Spiel: Wir fanden einfach alles super. Den familiären Campingplatz Hellör, das erste Mal wieder essen gehen im Kuchenhaus und der Blick aufs Wasser. Hach! Aber, Hand aufs Herz, das hätte man an vielen anderen Orten auch haben können und es hätte uns auch glücklich gemacht.

Aber eine Sache gibt es nur dort: den Naschikönig.

Stellt euch das perfekte Büdchen eurer Kindheit vor. Mit allen Süßigkeiten, die das Herz begehrt. Und einem Büdchenbetreiber Peter Viergutz, der nicht nur alles über seine Süßigkeiten weiß, sondern auch in aller Seelenruhe humorvoll erklärt, wie sie am besten genossen werden. Ein echtes Unikum.

11. Långvattnet

Stellplatz am Långsvattnet

Geht es noch unspektakulärer?

Ein See vor der Womotür, großzügig Platz, absolute Stille. Mehr braucht es nicht, um die MoMo-Besatzung glücklich zu machen.

Im Malingsbo-Kloten-Naturreservat werden wir mit einem Schwedenplatz wie aus dem Bilderbuch verwöhnt. Schon der Weg dorthin deutet an, dass man hier mehr Wildnis als Zivilisation vorfinden wird.

Dass nur einen Paddelschlag weiter Häuser um die nächste Ecke stehen, kann man nur glauben, wenn man dorthin paddelt oder sich mit der Drohne einen Überblick aus der Luft verschafft.

10. Quiberon

Bretagne Total

Quiberon gehörte schon 2015 zu unseren Lieblingsplätzen auf der ersten Bretagnereise. Die dortige Côte Sauvage hat einfach was.

6 Jahre später trauern wir ein wenig um Mia, die nicht mehr bei uns ist und machen ein Gedächtnisfotoshooting mit Elli und Toffi am schönen Bara Plage.

Am Abend zuvor haben wir da schon den schönsten Sonnenuntergang der diesjährigen Bretagnefahrt erlebt. Diese Farben!

Und auch der Besuch in der Creperie De Vieux Port ist wieder ein Genuss. Die Galette mit Sardinen war der Kracher!

9. Sorsele

Sorsele

Und noch so ein unspektakulärer Ort, in den wir uns verliebt haben. Für die meisten Nordlandfahrer dürfte Sorsele allenfalls ein Durchfahrtsort sein. Und das geht auch ganz in Ordnung so.

Denn ich kann wirklich nicht erklären, warum ich mich an diesem Ort so unfassbar zu Hause gefühlt habe. War es die überschaubare Mischung aus Dorf und Kleinstadt? Waren es die freundlichen Menschen? War es die Lage des Campingplatzes auf einer Insel, die gerade genau richtig groß für eine Paddelumrundung ist? Waren es die netten Gespräche mit den deutschen Auswanderern Martin im Systembolaget und Sandra auf dem Campingplatz?

Tatsache ist: Wir kommen gerne wieder!

8. Rogens Naturreservat

Rogens Naturreservat

Das Naturreservat steht sicherlich etwas im Schatten des deutlich stärker besuchten Fulufjället-Nationalparks. Gottseidank! Aber wer weiß wie lange noch? Denn eine „Aufwertung“ zum Nationalpark ist geplant.

Wir sind auf jeden Fall froh, dass wir den Abstecher zu diesem besonderen Naturreservat mit seinem von Seen durchlöchertem Moränengebiet nicht aufgrund der buckeligen Piste ausgelassen haben.

Der Hof Käringsjön ist ein Kleinod und schöner Übernachtungs- und Wanderparkplatz. Denn wandern muss man hier auf jeden Fall, wenn man das Gebiet erkunden will.

Wenn man dann noch so viel Glück mit dem Wetter hat wie wir, ist das ein todsicherer Anwärter für die Großen 12. Noch so ein Sehnsuchtsort, an den man sich gerne zurückträumt!

7. Siknäs

Siknäs

Manchmal muss man einfach Bilder sprechen lassen.

Denn Siknäs hat wirklich gar nichts zu bieten, was Otto-Durchschnittstouristen hierhin lockt.

Aber mal ehrlich: Was gibt es denn schöneres und spektakuläreres als diese nicht enden wollenden Sonnenuntergänge im Nordland mit dem einmaligen Licht?

Und wenn man dann noch so viel spiegelglatte Wasserfläche vor sich hat wie hier oben am nordwestlichsten Eckchen des Bottnischen Meerbusens macht einen diese wundervolle Lichtstimmung so berauscht, dass man vor lauter Glückseligkeit ein bisschen zu schweben scheint.

6. Verzasca-Tal

Verzasca

Unser Frühlings-Trip in die Schweiz war eine echte Befreiung nach dem langen Corona-Winter.

Was mir besonders in Erinnerung bleibt: die lebendigen Farben der Frühlingswiesen und das faszinierende Grün der rauschenden Verzasca im gleichnamigen Tal.

5. Sandsletta (Lofoten)

Sandsletta

Und schon wieder ein Ort, der wohl in kaum einem anderen Jahresrückblick auftaucht, der für uns aber ganz wunderbar war.

Sandsletta ist ein nicht näher erwähnenswertes Dörfchen im Norden der Lofoteninsel Austvågøya. Aber der gleichnamige Campingplatz mit unserem Stellplatz direkt am Wasser und einem herrlichen Lofotenfeeling beim Rundblick gehört definitiv zu unseren Lieblingsorten des Jahres. Wenn wir nicht das erste Mal auf den Lofoten gewesen wären und es noch so vieles zu sehen gab, was uns weiterzog: Hier hätten wir es gut und gerne auch ein paar Tage ausgehalten.

4. Westküste Cotentin-Halbinsel

So viel Strand

Eigentlich wollten wir die Normandie mal eben bei der Anreise in die Bretagne abfrühstücken, weggucken und auf die „Haben wir auch gesehen“-Liste setzen. Funktioniert bei uns aber immer nur so mittelgut. Schon die D-Day-Strände und -Klippen berühren uns mehr als erwartet.

Aber von den Endlosstränden an der windigen Westseite der Cotentinhalbinsel sind wir dann doch so hemmungslos begeistert, dass wir uns nur schwer von ihnen losreißen können.

An den steileren Abschnitten fühlen wir uns mehr als nur an Irland erinnert. Aber der Star sind hier die feinsandigen Strände, die von den Gezeiten zwei Gesichter verpasst bekommen. Einmal endlos weit, dann wieder schmal und von der Brandung verschluckt. Und wir können uns nicht wirklich entscheiden, was wir besser finden sollen.

3. Ahorn Alp

Ahorn Alp Sunset

Es ist Frühling, es ist immer noch Corona-Alarm und Womo-Dinner sind das große Ding in der Gastronomie.

Auch wir finden das ja auf eine Weise wirklich das nächstbeste zu einem Restaurantbesuch, den man sich zu dieser Zeit kaum mehr vorstellen kann. Aber was wäre, wenn man nicht nur auf irgendeinem tristen Parkplatz parkt und leckere Essen serviert bekommt, sondern dabei auch noch eine der spektakulärsten Bergaussichten aus seinem Wohnmobil haben kann?

So haben wir das auf der Ahorn-Alp erlebt. Wunderbare Gastgeber, die nicht nur leckeres Essen anbieten, sondern auch ganz unkompliziert die Übernachtung auf dem Parkplatz anbieten. Und der bietet nun wirklich eine Aussicht vom allerfeinsten auf die Schweizer Berge!

Und der Geheimtipp zum Geheimtipp ist dann die Mini-Wanderung zur Alpwirtschaft Brestenegg, wo man auch ganz vorzüglich speisen kann.

2. Bucht von Audierne

Endloses Strandvergnügen

Dieses Jahr haben wir endlich den letzten Zipfel der Bretagne bereist, der bis jetzt noch ein völlig weißer Fleck auf der MoMo-Landkarte war. Und was haben wir uns da Feines für den Schluss aufgehoben!

Die große Attraktion ist hier in dieser Ecke die Pointe du Raz, diese auch bei schlechtem Wetter so beeindruckende Felsspitze in den Atlantik. Und die ist auch absolut jeden Besuch wert.

Fast noch besser hat uns aber der Strandabschnitt zwischen Audierne und Penmarc’h gefallen. Selbst im Oktober lässt es sich hier herrlich am Strand leben und die wunderbare Kombi aus grünblauem Wasser, weißen Wellen und feinstem Sand ist wirklich unschlagbar. Für Strandfans ein absolutes Muss!

1. Gimsøy (Lofoten)

Hov Gård

Was kann in einem Reisejahr mit den Lofoten im Programm anderes auf Platz 1 stehen?

Oft ist es ja so, dass man von den tollen Bildern im Internet so hohe Erwartungen an eine Destination hat, dass die Realität dann eher ernüchtert. Für die Lofoten können wir Entwarnung geben: Dort ist es wirklich so unglaublich schön, wie es auf Bildern aussieht. Und eigentlich immer noch ein Stückchen besser, weil man in der Realität den 360°-Blick haben kann, den Wind auf der Haut spürt und das Rauschen der Brandung hört.

Wir haben trotzdem einen (allerdings nicht ganz so geheimen) Lieblingsplatz gefunden. Der befindet sich nämlich nicht in der Nähe der E10 mit den vielen Highlights, die hier ohnehin jeder Tourist abfährt, sondern auf der kleineren Insel Gimsøy mit ihrem Hausberg, dem Hoven.

Wir waren von dem wunderbaren Platz Hov Gård sofort begeistert. Die Lage ist schon mal traumhaft: Hinter einem der Berg, vor einem ein feinsandiger Strand, der durchaus auch zu unseren Traumstränden auf den schottischen äußeren Hebriden gehören könnte.

Und was macht diesen Ort für uns jetzt wirklich zu einem der Reisehighlights mit dem Wohnmobil? Es gibt noch Islandpferde (Annette packt fürs nächste Mal sicher die Reitsachen ein) und das wirklich sehr empfehlenswerte und gemütliche Restaurant Låven ist auch absolut einen Besuch wert.

2 Kommentare

  1. Moin,

    ich bewundere immer wieder die tollen Bilder in Euren Reisseberichten.

    Wäre super, wenn Ihr mal einen kleinen Bericht über das Foto-Equipment veröffentlicht. Oder gibt es den schon und ich habe ihn nur noch nicht gefunden ?

    Antworten
    • Hallo Heinrich,

      vielen Dank für das Lob!
      Ich habe mir eigentlich vorgenommen, den Fokus im Momoblog vor allem auf die Reiseberichte zu legen und nicht so viel Beiträge in der Art zu machen “Nur mit dieser Ausrüstung wird eure Reise toll werden.” Deshalb gibt es eine Rubrik zu den ganzen technischen Sachen und der Ausstattung (noch) nicht. Aber die Frage kommt natürlich immer mal wieder auf.
      Ich fotografiere seit 2 Jahren mit einer Fuji XT-3 und bin damit sehr glücklich. Davor war ich mit einer Sony, einer Nikon und einer Canon aber auch zufrieden. 😉
      Dazu gibt es noch die schönen Objektive von Fuji, wo ich besonders in den letzten Jahren vermehrt mit Festbrennweiten Spaß habe. Und für die Langzeitbelichtungen dann noch Stativ und Grau- und Verlaufsfilter.
      In der Nachbearbeitung nutze ich Lightroom, weil ich es in- und auswendig kenne. Und Color Efex von Nik für punktuelle Verbesserungen.

      Liebe Grüße
      Micha

      Antworten

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