Die Wetterlage ändert sich leider nicht mehr. Es bleibt trüb-nieselig. Und bei diesem Wetter fällt einem der Abschied nicht schwer. Also fahren wir zum Hafen und diesmal klappt es auch mit dem Precheck völlig problemlos. Aber wahrscheinlich auch nur, weil wenig los ist. Die Frau im Auto vor uns guckt sehr angestrengt auf das Display und wirkt etwas ratlos, kriegt ihre Tickets dann aber nach einiger Zeit doch. Als ich dann am Zuge bin, wundert mich auch wirklich nichts mehr. Die angezeigten Infos sind so spartanisch, dass man sich schon zusammenreimen muss, wie es weitergeht. Dass da so mancher Kunde dran scheitert, wundert mich jetzt gar nicht mehr. Ich frage mich wirklich, ob die niemanden haben, der das ganze noch mal auf Bedienungsfreundlichkeit überprüft und sofort erkennt, woran es hakt. So schwer wäre das nämlich nicht…
Wir fahren an Bord und wundern uns: Alles so leer hier! Die Fahrspuren, die auf der Hinfahrt alle noch bis zum Ende gefüllt waren, bleiben zum guten Teil leer oder sind nur mit ein paar Fahrzeugen gefüllt. Wenn das Schiff zu einem Viertel belegt ist, ist das schon viel.
Egal. Wir warten auf dem leeren Deck pflichtschuldig bis wir abgelegt haben und machen es uns anschließend in der Kabine gemütlich.
Als wir zum Mittagessen gehen, wandeln wir durch leere Gänge und fragen uns kurzzeitig, ob wir vielleicht die einzigen verbliebenen Menschen auf einem Geisterschiff sind. Ein unheimlicher Gedanke.
Aber beim Buffet sind dann doch zumindest eine Handvoll Tische besetzt. Aber es fehlt das erwartungsvolle fröhliche Treiben eines Schiffes voller Urlaubsgäste.
Dazu passt, dass wir quasi im Schneckentempo voran kommen. Gefühlt nimmt das Schiff so ungefähr gar keine Fahrt auf. In Zeitlupe nähern wir uns zum Schluss Travemünde, was wir mindestens eine Stunde vor Ankunft schon sehen können. Gefühlt so, als könne man problemlos nebenher spazieren, wenn man nur Jesus wäre und übers Wasser laufen könnte.
Aber irgendwann sind wir dann doch angekommen, haben deutschen Boden unter den Rädern und fahren zum einen durch ein richtig heftiges Unwetter mit Starkregen und wundern uns andererseits, wie bereits in Südschweden, über die vergilbten Wiesen und Felder. Eine echte Dürre!
Wir steuern heute mal ein neues Zwischenziel an, da wir keine Lust darauf haben, den Rest bis nach Hause in einem Rutsch zu fahren. In der Nähe von Walsrode gibt es den Forellenhof, der Stellplatz und Restaurant anbietet. Probieren wir aus.
Und finden ein erstaunlich ambitioniertes Hotel mit Restaurant, Kneipe und Braustube vor, dass mit dem Forellenwasser sogar einen eigenen (leckeren!) Schnaps im Angebot hat.
Das Skurrilste aber: Es gibt auch ein „hauseigenes“ Storchenpaar mit Nachwuchs. Und der Papa (oder die Mama?) setzt sich abends auf die Laterne am Hofeingang. Und das ist dann doch ein schönes Abschlussbild für die diesjährige Sommerreise.
Es war wieder superschön mit Euch zu reisen. Täglich habe ich mich an den Berichten erfreut. Ich mag Deinen Schreibstil und die offene ungeschönte Berichterstattung gerne….ihr seid so menschlich und positiv denkend unterwegs. Ich habe ein paar bekannte Ecken wiedergesehen und Anregungen für weitere Reisen bekommen. DANKE dafür. Das hat unseren Urlaub etwas verlängert🙄 Es würde mich interessieren, wie ihr die “neue” Peter Pan findet. Bietet Sie noch den Charme der Flotte und den geliebten Ausblick nach hinten 🤔. Ich wünsche Euch dass der Urlaub noch lange nachhallt. Bis zur nächsten Reise mal wieder.
Herzliche Grüße
Sabine
Danke für die Blumen! Freut mich, wenn es so ankommt. 🙂
Das ist ja witzig! Ich wusste nicht, dass das eine neue Peter Pan ist, aber jetzt wo du es sagst, war mir aufgefallen, dass sie nicht so leicht angestaubt wirkte wie die Nils Holgersson auf der Hinfahrt. Eigentlich ist fast alles beim Alten geblieben. Lediglich die Pipi-Ecke für die Hunde war woanders und man war dort nicht mehr so weit oberhalb des hinteren Autodecks. Aber wie gesagt: Mir ist gar nicht aufgefallen, dass es ein neues Schiff war. Alles eher so wie ein Facelift.
Kann mich der Vorschreiberin nur anschließen …. sehr unterhaltende “Schreibe”, fantastische Fotos und wertvolle Informationen! Danke dafür! Wir wollen nächsten Sommer das erste Mal in den Norden, vermutlich nach Norwegen, und ich habe mir alle Eure Stationen notiert, welche als erste Planungsgrundlage dienen werden, wobei wir sicherlich auch spontan durch den Norden mit dem WoMo hoppeln werden – insbesondere da man dort ja scheinbar eher nach Wetterlage reist.
Da viele Fähren benutzt werden (müssen), gab es je Probleme mit den Fährenauf/abfahrten? Stichwort “geringe Bodenfreiheit nebst langem Überhang hinten”? Wir werden mit einem Carthago C Tourer, ca. 7,50 lang, fahren. Ich denke mal, dass es dort keine Probleme selbst auf den Bergstraßen geben wird. Ok, ein bissi Abenteuer schadet ja auch nicht. 🙂
Euch weiterhin schöne, erlebnisreiche Reisen … und dass Ihr immer an den Schlüssel denkt!
Liebe Grüße, Anne
Vielen Dank für das tolle Feedback!
Bei den Fähren hatten wir nie Probleme, aber das ist mit dem kurzen MoMo ja auch kein Wunder. Ich glaube aber nicht, dass es mit eurem Carthago ein Problem gibt. Das Fähre fahren ist dort oben so selbstverständlich, dass alles klasse funktioniert. Und es fahren ja auch noch viel größere Womo-Schlachtschiffe und LKWs dort mit. Das passt schon!
Viel Spaß bei eurer Tour im nächsten Sommer!
Ich freue mich schon auf neue Berichte von euren Reisen in 2019! Vielleicht wieder Skandinavien? Da soll es für uns hingehen, wenn alles klappt bis zu den Lofoten 🙂
Viel Spass jedenfalls bei allen euren Plänen. Und Vorfreude ist ja auch bekanntlich die schönste Freude.
liebe Grüße Moni
Vielen Dank für deinen Kommentar, Moni!
Wir freuen uns auch schon auf 2019! Es wird sich richtig was im Blog tun – aber das ist noch Betriebsgeheimnis. 🙂
Unsere Reiseziele stehen (wie immer) noch nicht 100%ig fest, aber Skandinavien gehört schon irgendwie immer dazu, oder? Ich wünsche euch viel Spaß beim Trip bis zu den Lofoten. Da waren wir ja (noch) nicht, aber vielleicht hast du ja die eine oder andere Anregung hier im Blog gefunden. 🙂
Liebe Grüße, Michael