Wieder daheim

17. September 2018

Wieder daheim

17. September 2018

Es sind Festtage in der Familie. Annettes Schwester, die in der Schweiz lebt, feiert runden Geburtstag und wir verknüpfen das ganze mit einer Schweiz-Revival-Tour. Denn früher waren wir regelmäßig im wunderschönen Berner Oberland am Thuner See – mittlerweile aber seit 15 Jahren nicht mehr. Das ist entschieden zu lang!

Pfälzer Gaumenfreuden

Unsere Anfahrtsreise führt uns diesmal über eine gelungene 50. Geburtstagsparty unseres alten Freundes Jens mal wieder in die Pfalz. Denn dort wollen wir eine längere Mittagspause in der Burrweiler Mühle einlegen, wo wir letztes Jahr im Frühjahr schon so lecker gegessen hatten. Als wir dort ankommen, sind wir überrascht: Full House! Wir haben eher weniger bedacht, dass Sonntag+Weinlese+Sonnenwetter nicht nur uns dorthin führt.

Aber als ich mit treudoofem Gesicht noch mal nachfrage, kriegen wir doch noch einen wunderbaren kleinen Tisch im Gartenbereich. Und lassen uns dann die pfälzischen Köstlichkeiten mal wieder schmecken.

Top of Schwarzwald

Wir widerstehen aber der Versuchung, einfach einen Platz für die Nacht zu suchen und weiterzuschlemmen. Stattdessen machen wir noch ein paar Kilometer und steuern zielsicher auf den Schwarzwald zu. Denn der Todtnauer Wasserfall steht noch auf meiner To-See-Liste.

Das Angucken des Wasserfalls verschieben wir dann aber auf den kommenden Tag, da wir bereits nach Sonnenuntergang in Todtnauberg eintreffen und mit dem letzten Tageslicht am herrlichen Platz oberhalb der Jugendherberge am Radschert eintreffen. Und die Steilheit der Anfahrt hatte definitiv Norwegen-Qualität!

Schwarzwälder Aussichten

Am nächsten Morgen wachen wir zu wahrem Prachtwetter auf! Für eine richtige Wanderung reicht unsere Zeit nicht aus (es zieht uns wirklich mächtig Richtung Schweiz!), aber ein Spaziergang mit den Hunden ist schon drin.

Und wir sind angetan von den netten Sitzgelegenheiten am Wegesrand. Im Hängemattensitz hockend oder auf den Hochstuhl kletternd gucken wir in die Landschaft und freuen uns über das Geläut der Kuhglocken im Hintergrund.

Und auch wenn es, wie Annette richtig bemerkt, schon sehr nach Schweiz riecht: Wir fahren weiter.

Todtnaufossen

Als wir am Parkplatz am Todtnauer Wasserfall halten, gibt es eine kleine Schrecksekunde: Ich habe die Türen verriegelt, finde aber den Schlüssel nicht in meinen Hosentaschen – ich werde doch nicht schon wieder den Schlüssel vergessen haben…? Ach nein, ich halte ihn so fest in der Hand umklammert, dass es mir nicht aufgefallen ist… Puh! Vielleicht war es ja auch nur das Stichwort „Wasserfall“, was mich an Norwegen erinnert hat…

Zum Wasserfall führt dann ein breiter Schotterweg, den sich die Gemeinde mit 2€ veredeln lässt. Das ist schon mal anders als in Norwegen. Und auch der Wasserfall ist nach diesem Hitzesommer von der Wassermenge nicht wirklich beeindruckend.

Aber was in Norwegen lediglich einer von Dutzenden wäre, ist hier immerhin der höchste Wasserfall Deutschlands! Insofern genießen wir hier die vielen Kaskaden mit verschieden grün veralgten Stellen, über die das Wasser hinweg fließt. Und notieren uns, dass wir gerne noch mal während der Schneeschmelze herkommen, wenn es dann sicherlich auch kräftiger rauscht.

Jogi-Löw-Stadt

In Schönau machen wir dann noch einen Einkaufsstopp, um mit unseren Vorräten den horrenden Preisen in der Schweiz ein Schnippchen zu schlagen. Und Schwarzwälder Schinken sowie Bier und Wein aus der Region sind ja auch nicht zu verachten.

Überrascht sind wir nur, dass es im Ort allen Ernstes das Jogi-Löw-Stadion gibt. Und fragen uns, ob er er als Autokennzeichen dann natürlich auch LÖ-W für sein Fahrzeug bekommt…

Heimatgefühle

Als wir schließlich über die Autobahn Richtung Thun fahren, steigt die Vorfreude mit jeder Minute und als wir durch die Stadt fahren, heißt es im Sekundentakt „Oh, wie schön, weißt du noch…?“ Und wir strahlen uns an. Wieder daheim.

Standesgemäß fahren wir „wie immer“ entlang der nördlichen Seeseite. Hünibach, Hilterfingen, Oberhofen. Und dann geht es steil den Berg hinauf Richtung Aeschlen. Und schnell gewinnen wir an Höhe, sehen unter uns den blauen See aufblitzen und das Bergpanorama rund um Niesen und Stockhorn wird immer großartiger.

Auch als wir durch Sigriswil zum dortigen Übernachtungsplatz am Ende der neuen, imposanten Hängebrücke fahren, kommen viele Erinnerungen zurück. Vieles ist altvertraut, aber manches ist auch neu. Aufregend!

Bei einem Kaffeetrinken mit Schwarzwälder Zwetschgenkuchen müssen wir den Endorphinschock erst mal verarbeiten.

Rätselhaftes Schwyzerdütsch...
Rätselhaftes Schwyzerdütsch…

Panoramaplatz

Anschließend geht es auf (Wieder-)Entdeckungsreise. Der Panoramaweg etwas unterhalb des Dorfes macht seinem Namen immer noch alle Ehre. Der Blick, den man von der Aussichtsbank hat, gehört sicher zu den schönsten Ausblicken der Welt. Vor einem ein endloses Bergpanorama, das aber sehr abwechslungsreich ist, unter einem der blaue See mit seinen kleinen Bötchen und den kleinen Örtchen am Ufer und rings um einen das Geläut von Schafs- und Kuhglocken und der Duft, den nur eine frische Bergwiese verströmen kann. Weltklasse!

Wir genießen einen schönen Sonnenuntergang und beim Heimweg klappern wir weitere Orte und Geschäfte ab und frischen unsere Erinnerungen auf. Wunderschön!

Was eine gute Entscheidung, diesmal nichts Neues, sondern einfach mal etwas lange nicht gesehenes und doch so lieb gewonnenes wieder zu besuchen. Bingo!

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