Ponzos

Ponzos

4. März 2024 | Nordspanien 2024

Ich hatte im gestrigen Blogeintrag unseren Stellplatz schon lobend erwähnt. Heute Morgen gefällt er uns dann mit Sonnenschein und dem doch etwas attraktiveren Ausblick als gestern noch mal so gut. Wenn ihr hier in der Ecke in Zukunft unterwegs seid: Empfehlung! Mit meinem schlechten Spanisch und dem schlechten Englisch des Platzwarts kann ich klären, dass hier die Saison im Prinzip von Juni bis September geht. Sehr glaubhaft versichert mir der Platzwart, dass Juli und August hier „completo“ alles voll ist. Man kann es sich jetzt wirklich nicht vorstellen.

Stellplatz Portosin

Santiago im Regen

Eigentlich hatte ich mich sehr auf die Costa de la Muerte gefreut. Das ist die Todesküste, das raue Küstengebiet, was sich nordwestlich von uns befindet. Aber der Wetterbericht sieht speziell für diese Ecke gruselig aus. Stürmischen Regen können wir mittlerweile echt nicht mehr gebrauchen.

Da wir auch ein wenig an den Rückweg nach Hause denken müssen, sparen wir uns diesen Küstenabschnitt also für das nächste Mal auf und bewegen uns in Richtung Osten. In einer halben Stunde haben wir Santiago de Compostela erreicht, den Endpunkt für die Pilger des Jakobsweges.

Nach einiger Suche finden wir schließlich einen Parkplatz am Hauptgebäude der Universität, lassen die Hunde im MoMo und machen uns auf unseren Minipilgerweg zur Kathedrale von Santiago.

Es passt zu diesem wechselhaften Wetter, dass es prompt anfängt zu regnen, als wir losgehen. Viel Lust auf Stadtbesichtigung macht das nicht.

Santiago de Compostela

Wir stehen bald schon am Praza do Obradoiro, dem Endpunkt jeder Pilgerreise. Und wahrscheinlich hat ihn mittags selten jemand so leer gesehen wie wir heute. Lediglich zwei Pilger verlieren sich auf dem riesigen Platz und legen sich einfach mal auf den regennassen Boden, um den Blick auf die Kathedrale auf sich wirken zu lassen. Gut gemacht, Jungs!

Santiago de Compostela

So gar nicht ins Bild passt dann die Influencerin, die in Mantel und bauchfreiem Bustier die Szene betritt. Sie weist ihren Handyfotografen an, wie sie denn bitte schön abgelichtet werden möchte und posiert dann in den hinlänglich bekannten Insta-Posen. Zusammen mit dem Blick auf die zwei Pilger, die zufrieden und erschöpft am Boden liegen, ist das ein schon ein selten irrer Kontrast und ein Sinnbild unserer verrückten Zeiten.

Santiago de Compostela

Bei dem Regen ist uns wenig nach Sightseeing und mehr nach Einkehren. Im Petiscos do Cardeal finden wir auf der Fressmeile Rua do Franco eine nette Tapasbar mit ausgesprochen freundlicher Bedienung. Und jetzt zahlt sich mein Vorwissen aus: Weltmännisch frage ich nach Zamburiñas, die ich auf der Karte schmerzlich vermisse. Ob es da noch andere Bezeichnungen für gibt? Nein, natürlich haben sie die, aber sie stehen nicht auf der Speisekarte. Glück gehabt!

Santiago de Compostela
Santiago de Compostela
Santiago de Compostela

Wir laufen dann noch ein wenig durch die verregneten Straßen, haben aber schon bald keine Lust mehr, die Stadt im Regen zu erkunden. Lieber zurück zu den Hunden ins warme MoMo!

Santiago de Compostela
Santiago de Compostela
Santiago de Compostela
Santiago de Compostela

Doppelstrand

Es zieht uns magisch wieder ans Meer. Angesichts des Regens, der im Inland niedergeht, scheint das auch die einzige folgerichtige Richtung zu sein. Nordwestlich von A Coruña gibt es Traumstände im Dutzend. Wir peilen den Praia de Ponzos an. An diesem darf man zwar nicht übernachten, aber am daneben liegenden Playa de Santa Comba hingegen schon.

Wir finden einen halbwegs ebenen Platz oberhalb der Ermita de Santa Comba. Diese Kapelle liegt auf einer Insel, die nur bei Ebbe über eine Treppe zu erreichen ist. Anscheinend muss man das aber sehr genau halten, denn als wir ankommen ist der Tiefpunkt der Tide noch gar nicht lange her, aber das Wasser läuft schon zusehends in den Bereich, in dem sich der Zugang befindet. Eine Nacht auf der Insel will man sicher nicht verbringen!

Playa Santa Comba

Was. Ein. Ausblick!

Was tut man, wenn man sich zwischen zwei Stränden entscheiden muss? Man fragt den Fotografen. Ich entscheide mich also dafür, heute Abend zum Ponzos Strand zurückzugehen, da wir dann die Sonne im Rücken haben, wenn wir auf die Bucht zugehen. Und morgen haben wir eine fantastische Sicht in Richtung Westen in die Bucht der Playa Santa Comba.

Wir ziehen also los und sind schon beim ersten Blick in die Bucht von Ponzos überwältigt. Wie abgefahren ist es, die Wellen in einer solchen Tiefe und Breite aufs Land zurollen zu sehen?

Ponzos
Ponzos
Ponzos
Ponzos
Ponzos
Ponzos
Ponzos

Am Strand trennen sich dann unsere Wege. Während Annette mit den Hunden den Strand auf und ab geht, klettere ich in die Felsen, um Fotos von dieser tollen Szenerie zu machen.

Elli und Toffi
Ponzos

Insbesondere die Felsformationen haben es mir angetan. Das Ganze besteht aus mehreren dünnen Ebenen, die wie von einem Koch fürs Backen eines Blätterteigs aufgeschichtet scheinen. Komplettiert wird das skurrile Aussehen noch durch geometrische Formen, die man entdecken kann. Als hätte jemand Dreiecke aus dem Teig herausgestanzt.

Ponzos
Ponzos

Mehr als beglückt kommen wir zum Sonnenuntergang wieder am MoMo an und können dann noch als Kirsche auf der Sahnetorte den unwirklich orangen Himmel beobachten, der sich in der Brandung am Strandsaum spiegelt. Wunderschön!

Playa Santa Comba

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