Leon

Der Weg nach León

22. Februar 2024 | Nordspanien 2024

Wir haben recht behalten. Der Sturm hat sich in der Nacht bislang nicht gemeldet und alles ist ruhig. So ruhig und so mild, dass wir morgens im Schlafanzug hinausgehen, um den Sonnenaufgang zu genießen. Damit hatten wir nun wirklich nicht gerechnet.

Cueva de la Orejada

Nach dem Frühstück ist ein Abschiedsbesuch bei der Cueva noch einmal Pflicht. Wir könnten stundenlang zusehen und zuhören, wie die Wellen hier auf die Küste krachen.

Faro de Ajo

Wir brechen aber doch früher auf, als uns eigentlich lieb wäre, da sich das erste Lüftchen dann doch langsam meldet und der Sturm mittags quasi schlagartig seine volle Intensität erreichen soll. Den Leuchtturm wollen wir bis dahin noch besucht haben. Aber als wir dort ankommen, machen wir lange Gesichter. Das Gelände ist abgesperrt und wird erst um 11 Uhr öffnen. Eine Stunde zu spät für uns. Wir machen aber immerhin noch eine kleine Hunderunde im Nachbarort, bevor wir dann allerdings endgültig die Küste für die nächste Zeit verlassen.

Faro de Ajo
Faro de Ajo

Zwischenstopp mit Schauer

Unser Plan ist folgender: Die kommenden Regentage werden Fahrtage für den Weg nach Galicien. Bei der Planung, welche Strecke wir da nehmen könnten, fiel mir auf, dass in León sogar nachmittags die Sonne scheinen soll. Da wir auch das Land hinter den Gebirgen einmal kennenlernen wollen, ist die Entscheidung damit schon gefallen, da die Stadt auch mehr als sehenswert sein soll.

Die Strecke entpuppt sich dann als unproblematisch, auch wenn wir jetzt die Windböen deutlich spüren, die das MoMo durchschütteln. Es ist viel Landschaft hier. Auf der letzten, langen Strecke erinnert uns die Landschaft mit den langen Geraden und den Bergen im Hintergrund an Strecken in den USA.

Da kommt uns das Städtchen Sahagún zur Abwechslung in der Einöde gerade recht. Annette hat dort eine Pasteleria gefunden, die köstliche Süßigkeiten im Angebot hat.

In der Realität ist das dann eine reichlich ausgestorbene Stadt, in der nicht viel los ist. Das könnte natürlich auch an zwei anderen Dingen liegen. Zum einen machen wir Bekanntschaft mit der Siesta, die wir noch gar nicht auf dem Schirm haben: Denn die allermeisten Geschäfte, einschließlich der Pasteleria, haben natürlich um 15 Uhr geschlossen. Wir drücken uns also die Nasen am Schaufenster platt, wo man sieht, was man hätte haben können.

Sahagun
Sahagun
Sahagun

Zum anderen öffnet der dunkle Himmel genau dann seine Schleusen, als wir unseren Stadtbummel machen. Außer uns ist kaum jemand so doof, bei diesem heftigen Schauer unterwegs zu sein…

Sahagun

Vorbildliches León

Gut, dass es nach León nicht mehr weit ist. Schon im Vorfeld sind wir beeindruckt von der Stadt. Es gibt drei offizielle Stellplätze, die nicht nur alle zentrumsnah gelegen und kostenlos sind, sondern auch noch bestens bewertet sind. Das haben wir in einer Großstadt bis jetzt auch nicht erlebt.

Der Platz im Westen der Stadt, den wir anfahren, ist auch prima. Superzentral, gepflegt und mit einem Park daneben. Lediglich bei der Lage direkt an einem Kreisverkehr am Ring rund um die Altstadt sind wir uns nicht so sicher, wie die Nacht wird. Blöd nur, dass für den Park ein Hundeverbot gilt. Das wäre so schön gewesen!

Da es noch genügend freie Plätze gibt, beschließen wir, den Platz im Osten der Stadt anzufahren, der direkt am Rio Bernesga liegt und einen Hundespazierpark vor der Haustür haben soll. Falls dieser wider Erwarten katastrophal wäre, könnten wir noch den dritten Platz anfahren.

Und unser Plan geht dieses Mal perfekt auf. Der Stellplatz bietet kostenlose 48-Stunden-Plätze für Wohnmobile, während Pkws direkt daneben zur Kasse gebeten werden. Man kann also getrost sagen, dass sich die Stadt sehr um uns Wohnmobilreisende bemüht. Tipptopp!

Und auch der Park zwischen dem Stellplatz und dem Fluss entpuppt sich als nett angelegter Freizeitbereich für alle – aber sogar mit Priorität für die Hunde, die hier sogar ganz offiziell frei laufen dürfen. Mega!

Leon

Solo unterwegs

Am Abend trennen sich unsere Wege. Annette hat wieder Fortbildung am Laptop und ich mache mich auf den Weg in die Innenstadt.

Der erste bereits sehr positive Eindruck, den wir von der Stadt haben, verstärkt sich noch. Das wirkt hier alles so großzügig und menschenfreundlich angelegt, als hätte sich da ein Stadtplaner wirklich mal Gedanken gemacht, wie man seine Stadt schön für ihre Bewohner machen könne.

Leon
Leon
Leon
Leon
Leon

Und auch die Gebäude, allem voran natürlich die Kathedrale, können was. Eine wirkliche Wohlfühlgroßstadt, in der wir hier gelandet sind!

Leon
Leon
Leon
Leon
Leon
Leon

Tapas bei Ezequiel

Nachdem Annette um 21 Uhr mit ihrer Fortbildung fertig ist, gehen wir noch mal los. In Leon soll es noch die gute alte Tapas-Tradition geben, dass man zum Getränk Tapas bekommt, ohne diese extra bezahlen zu müssen. Wir testen, ob das stimmt.

Aber während bei meiner Stadterkundung sämtliche Bars in der Altstadt noch wenig besucht oder sogar geschlossen waren, stellen wir bei der ersten Bar, die wir ansteuern, fest, dass der Laden gerappelt voll ist. Auch in der Bar gegenüber gibt es keinen Platz mehr für uns. Wohlgemerkt: in einer Nebenstraße, nicht im absoluten Zentrum.

Annette hat dieses Mal wieder den richtigen Riecher. Bei Ezequiel können wir am letzten freien Tisch Platz nehmen und werden dann vom ausgesprochen freundlichen Personal ans Händchen genommen, wie der Laden hier so läuft. Denn es ist ein reges Durcheinander. Manche stehen im Durchgang an der Theke, manche bestellen etwas zum Mitnehmen, wieder andere halten einfach einen kleinen Schwatz. Ein lautes Durcheinander, in dem man zunächst gar nicht weiß, ob bedient wird oder man sich seine Sachen an der Theke selbst zusammenstellt.

Ezequiel

Tatsächlich gibt es hier einen Teller mit Tapas zum Wein dazu. Besonders der Schinken schmeckt dann so gut, dass ich mir noch welchen para llevar, zum Mitnehmen, bestelle. Und auch die lokale Spezialität Morcilla, ein sehr pikanter Blutwurstbrei mit Patatas, wird probiert. Macht optisch nicht so viel her, schmeckt aber umso besser.

Ezequiel

Zufrieden gehen wir schnellen Schrittes wieder zum MoMo zurück. Warum so schnell? Damit uns warm wird – die Temperaturen nähern sich der Null-Grad-Grenze!

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