Creux du Van

Steile Abgründe

29. Juli 2023 | Jura, Schweiz, Sommerreise 2023

Wir sind angenehm überrascht, dass das Regenwetter, was für heute angekündigt ist, offensichtlich Verspätung hat. Es ist sonnig-freundlich.

Wir beschließend daher, noch dem Kunsthandwerkermarkt in Ornans einen Besuch abzustatten.

Art et artisanat

Ornans erweist sich dann als nette Kleinstadt. Insbesondere die Brücken über die Loue und die Häuser direkt am Wasser vermitteln einen Hauch Venedig.

Ornans

Für den Markt ist das Zentrum abgeriegelt und wird zur Fußgängerzone. Sehr entspannt! Und auch Toffi verblüfft mich einmal mehr, weil sie das alles so toll mitmacht. Wenn es mal Gebell gibt, dann ab jetzt von anderen Hunden!

Ornans

Wir kaufen feine Mitbringsel und gehen bei den ersten Tröpfchen Regen zügig zurück zum MoMo, sodass wir beim wirklich starken Regen dann schon im Trockenen sind.

Ornans

Durchs Tal der Loue

Beim gestrigen Wetterbericht für die kommenden Tage waren wir zunächst frustriert, dass es sich wohl überall einregnen soll, bis wir wieder nach Hause fahren müssen.

Aber einen Lichtblick finden wir dann doch noch: In der Schweiz soll es zumindest am Montag freundlich sein. Wir sind doch ohnehin schon ganz in der Nähe zur Schweizer Grenze – dann fahren wir halt noch für einen Abstecher hinüber!

Der Weg führt uns durch das Tal der Loue, das im prasselnden Regen mit Wolkenschwaden ganz verwunschen wirkt. Völlig anders als in den vergangenen Tagen!

Die Straße schraubt sich zu Mouthier-Haute-Pierre in die Höhe und wird sogar ein wenig abenteuerlich. Denn die Steinschlag-Schilder sollte man hier wohl ernst nehmen!

Loue
Loue

Wir stellen fest, dass wir hier von unten auf den Aussichtspunkt von Renedale blicken, den wir bei der ersten Tour mit dem neuen MoMo in den Jura schon erkundet hatten. Von unten sieht es hier fast noch gewaltiger aus!

Loue

Letzte Einkäufe

Beglückt stellen wir fest, dass wir uns sogar ein wenig auskennen. In der Frutiere, wie hier die Hofläden vom Erzeuger heißen, waren wir vor 4 Jahren ebenfalls schon. Wir decken uns noch mal mit Comté und anderen Leckereien ein, die wir wenig später bei einem vorgezogenen Abendessen verspeisen.

Wie nennt man eigentlich solch eine herzhafte Mahlzeit zwischen Mittag und Abend? Vormittags wäre das ja ein Brunch – ist die Mischung aus Dinner und Lunch jetzt ein Dinch?

In Pontarlier folgen denn die letzten Supermarkteinkäufe sowie Diesel fürs MoMo, bevor wir Frankreich dann früher als erwartet den Rücken kehren.

Creux du Van

Kaum haben wir die Grenze überquert, fühlt sich alles schon wieder sehr schweizerisch an. Inklusive des ordentlichen Anstiegs zum Creux du Van, unserem heutigen Ziel.

Die Felsarena mit den hufeisenförmigen Steilwänden habe ich bei der Stellplatzrecherche eher per Zufall entdeckt und sofort als besuchswürdig abgespeichert. Dass es dort auch Steinböcke zu sehen geben soll, ist ein feiner Bonus.

Am Restaurant Le Soliat darf man auch über Nacht stehen. Geradezu luxuriös ist es, dass man zur tollen Aussicht nur wenige Meter laufen muss. Bereits am ersten Aussichtspunkt ist man beeindruckt – ziemlich hoch hier und überaus steil fallen die Wände hier urplötzlich ab. Die Hunde bleiben da lieber an der Leine und auch mit kleinen Kindern hätte ich da mächtig Respekt vor – denn abgesichert ist die Kante hier nirgendwo. Puh!

Creux du Van

Wolken, Wolken, Wolken

Eine strahlende Aussicht sieht jedoch anders aus. Nach dem Regen des Tages liegen Wolken im Tal, denen man beim Hinaufsteigen zusehen kann. Das Schöne daran ist die sich ständig ändernde Stimmung. Mal sieht man nichts, dann wieder ein wenig und ganz kurz sogar richtig viel.

Creux du Van
Creux du Van

Aus Schutzgründen ist der Weg an der Kante an manchen Stellen gesperrt. Hier muss man dann über die Kuhweide weitergehen. Annette hat mit den Hunden Sorge, dass da etwas passiert – wir denken an die „Bull in Field“-Schilder auf den Hebriden, wo wir die Hunde sicherheitshalber getragen haben…

Creux du Van

Ich gehe also allein weiter und fotografiere vor mich hin. Als ich schon umkehren will, treffe ich eine Gruppe von vier Wanderern, die noch einmal zu den Steinböcken laufen möchte, die sie am Mittag bereits gesehen hätten. Ich schließe mich ihnen an und erfahre, dass die Tiere wohl überhaupt keine Scheu hätten und sich von den Menschen nicht stören ließen.

Creux du Van
Creux du Van
Creux du Van
Creux du Van

Steinböcke

Kaum sind wir an dem Wäldchen fast am Ende des Hufeisens vom Creux du Van angekommen, höre ich „Da sind sie ja!“

Und tatsächlich sind da im Wald nicht nur ein oder zwei, sondern gleiche mehrere Steinböcke. Und vor allem viele Jungtiere. Ich zähle insgesamt neun Tiere, die sich wie angekündigt nicht von uns stören lassen, sondern uns komplett ignorieren.

Steinbock
Steinbock

Leider wird das Licht schnell zu schwach für mein Supertele und ich stelle verblüfft fest, dass es mittlerweile schon nach neun Uhr ist. Wir machen uns lieber mal auf den Rückweg, damit wir noch in der Dämmerung an der Hütte ankommen. Und siehe da: auch auf dem Rückweg entdecken wir noch mehrfach Steinböcke. Ein tolles Erlebnis!

Lediglich Annette macht sich zurecht Sorgen, warum ich erst beim letzten Hauch Tageslicht zurück zum MoMo komme.

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