Für einen Stadtparkplatz mitten im Zentrum von Waterford war das wirklich überraschend ruhig. Wir wollen aber dennoch mit einer etwas schöneren Aussicht frühstücken. Also gibt es nur einen kurzen Hallo-Wach-Kaffee und wir fahren in Richtung Copper Coast. An der Kilmurrin Cove finden wir eine schöne Strandbucht, mit Parkplätzen direkt am Strand. Perfekt!
Kreise, Kreise, Kreise
Wir beobachten eine kleine Gruppe von Leuten, die sich am Strand zu schaffen machen. Aber was soll das Ganze bloß? Es sieht so aus, als wollten sie den Strand aufräumen. Aber mit einem Rechen? Und warum entstehen beim Aufräumen sehr sorgfältige Kreise im Sand? Es sieht aus, als hätte die Sache System. Aber wir kommen nicht drauf, welchen Zweck das haben könnte.
Dabei ist es doch so einfach: Wenn es keinen Zweck hat, dann kann es doch nur Kunst sein! Es gibt offensichtlich einen, der die anderen anleitet. Während die Teilnehmer der Aktion fleißig Kreise in den Sand rechen, steckt er in einem anderen Bereich des Strandes Felder ab und zieht Linien in den Sand. Und wenig später entsteht dort ein Mandala-artiges Muster im Sand.
The Art Hand
Wir gehen neugierig zu ihnen und fragen nach. Ein rothaariger Mark-Forster-Lookalike erklärt uns, dass Sean der eigentliche Chef dieser Aktion ist. Er würde nur brav seine Linien ziehen. Das sei halb meditativ, halb Workout. Auf jeden Fall mache es Spaß, Teil dieser Kunstaktion zu sein.
Sean Corcoran erklärt mir dann, dass er Sandkünstler sei und auch schon in den USA und UK seine Sandkunst präsentiert habe. Aber die eigentliche Heimat sei genau hier, am Kilmurrin Cove. Mehr zu seiner tollen Kunst kann man bei The Art Hand finden. Ich bin ab heute Fan. Und weil mir das alles so gut gefällt, habe ich mit Seans Erlaubnis ein kleines Drohnenvideo davon gemacht.
Stradbally Cove
Wir fahren ein Stückchen weiter zur Stradbally Cove, einer schmalen Bucht, die weit ins Land hineinreicht. Hier kann man an den bunten Felsen besonders die geologischen Besonderheiten der Copper Coast sehen.
Puh, eng!
In Dungarvan machen wir dann mal wieder den klassischen Fehler bei der Suche nach dem Stellplatz am Hafen. Wir verlassen uns mehr auf das Navi als auf unser Bauchgefühl. Daher landen wir in einer schmalen Gasse, die man mit dem Womo tunlichst lieber nicht durchfahren sollte. Was machen wir stattdessen, als wir in die Gasse schauen? Sagen „Na ja, wenn das Navi das doch vorschlägt…“ und fahren los.
Annette klappt schon mal den rechten Außenspiegel ein. Nachdem der linke Spiegel an der Hauswand entlangschrammt, klappe ich auch diesen lieber ein. Viel Platz ist da links und rechts nun nicht mehr. Beim Gedanken, das alles rückwärts zurückzufahren, wenn das hier nicht passt, bricht mir der Schweiss aus. Es geht millimeterweise dann doch gut. Aber schlau ist anders…
Stellplatz am Wasser
Am südlichen Rand von Dungarvan finden wir dann einen Stellplatz vor, an dem es sogar eine gut funktionierende Ver- und Entsorgung gibt. Wir sind aber gleichfalls überrascht, wie viele Womos hier auf einmal herumstehen. So viele auf einem Platz haben wir lange nicht gesehen!
Umso größer der Glücksfall, dass Annette dann noch einen freien Platz angeboten bekommt, weil gerade jemand wegfährt. Und verrückterweise steht neben uns ein irisches Eura-Wohnmobil, dessen Besitzer stolz erzählt, dass er das in Germany gekauft habe. Bei Lehmann in Arnsberg, wo wir unseres auch her haben. Die Welt ist nunmal ein Dorf!
Fish & Chips und Guiness
Wir gehen abends in die Stadt, um noch was zu essen zu bekommen. Aber an einem Ostersamstagabend ist das ohne Reservierung anscheinend nicht so einfach. Im Merry’s Gastropub ist alles voll und auch im The Moorings am Hafen ist nichts zu wollen.
Da fällt uns ein Take-away auf der Ecke auf, der einen Ballon mit einer 4 vor der Eingangstür schweben hat. Das Andchips feiert heute Geburtstag. Da feiern wir halt mit. Es verkauft sich selbst als Gourmet-Take-away mit dem Anspruch lokal und nachhaltig zu sein. Wir können auf jeden Fall bestätigen, dass es frisch und ausgesprochen lecker ist. Empfehlung!
Anschließend gehen wir ins Merry’s und versuchen unser Glück noch einmal, denn der nette Barmann hat uns ausdrücklich gesagt, dass alle Tische fürs Essen vergeben seien. Für Drinks wäre das einfacher. Und diesmal haben wir Glück: zwei ältere Männer machen gerade ihre Stühle am Tresen frei und so können wir bei unserem ersten Guiness Pläne für morgen schmieden.
Liebe Annette, lieber Michael
Gerne folge ich euch auf euren Touren. Eure Berichte sind immer sehr anregend geschrieben und bebildert. Da auch ich unserem mobiblog.ch täglich nachführe, ist es immer spannend, wer zuerst online geht. Meistens fast zur gleichen Zeit gegen Mitternacht. Nur gestern habt ihr geschwächelt. Aber vielleicht habt ihr auch nur kein Netz. Oder seid ihr im Pup versackt?
Weiterhin gute Fahrt und immer eine handbreit links und rechts.
Gruss, Michael
Hallo Michael,
nö, geschwächelt haben wir nicht. Es gab aber wohl ein Caching-Problem, sodass nichts auf der Startseite angezeigt wurde. Euch noch eine schöne Zeit im Süden!
Liebe Grüße
Micha