Horse And Jockey

Alte Freunde

3. April 2022 | Britische Inseln 2022, Wales

Unser Übernachtungsplatz war „okay“. In der Nacht recht ruhig, aber morgens sausen wieder Autos in einem Tempo an uns vorbei, dass das MoMo durchgerüttelt wird. Fühlt sich eher wie an der Autobahn an. Es müssen schon ziemlich schmerzfreie Gestalten sein, die so einen Übernachtungsplatz mit fünf Sternen bewerten. Aber, wie der Engländer sagt: „It gets the job done.“

Und für uns wird heute ein sehr englischer Tag. Wir treffen uns mit unseren Freunden Doug und Chris, die auf unserer Schottlandtour vor drei Jahren einen Tag Mia gedogsittet haben und mit denen wir seitdem in losem Kontakt waren. Sie wohnen nämlich in der Nähe von Southampton und wir haben uns für einen „Sunday Roast“ (einen Sonntagsbraten) in einem Pub auf dem Lande verabredet.

Stellplatz

English countryside

Für uns heißt es noch einmal Strecke machen, um in diese Region zu kommen und wir wundern uns, wie voll es hier auf den Straßen ist. Wir bewundern sogar einen Flohmarkt auf einem Feld direkt an der Schnellstraße. Das fühlt sich schon alles sehr englisch an.

Es wird aber noch besser als wir zum Horse & Jockey kommen. Das ist genauso ländlich gelegen, wie beschrieben. Da wir recht zeitig ankommen, können wir uns gemütlich einen Parkplatz aussuchen und noch eine Hunderunde mit Elli und Toffi machen, die an den vergangenen Tagen wirklich nicht viel zu lachen hatten.

Horse And Jockey
Horse And Jockey

Bei schönstem Frühlingswetter spazieren wir durch die so typisch englische Landschaft und könnten uns dauernd gegenseitig kneifen: Jetzt sind wir wirklich hier!

Unterwegs bekommen wir die Nachricht von Chris und Doug, dass sie angekommen seien und kehren schleunigst um. Und staunen nicht schlecht, als aus dem flashy blauem Sportwagen neben dem MoMo Doug aussteigt und uns entgegenkommt. Die beiden haben in der Pandemie beschlossen, ihr Wohnmobil zu verkaufen und in Zukunft anders zu reisen.

Sunday roast

Aber ansonsten ist alles sofort wieder wie vor drei Jahren. Nach wie vor sind die beiden unglaublich herzlich, unkompliziert und mit wunderbarstem englischem Humor ausgestattet. Wir lieben es, mit den beiden zusammen zu sein!

In weiser Voraussicht hat Doug einen Tisch für uns reserviert. Obwohl der Pub mehr als genug Tische hat, wird es im Laufe des Mittags hier richtig voll. Der Sonntagsbraten im Pub ist hier eine durchaus lebendige Tradition, wie wir feststellen. Und wir haben Glück, dass wir bei der Wahl des Ortes mit unserem Schuss ins Blaue einen Volltreffer landen.

Horse And Jockey

Das ist wirklich genau das, was man von einem Landpub erwartet. Urig, gemütlich, freundlicher Service und eine Küche, die man hierzulande gutbürgerlich nennen würde. Mit Betonung auf richtig gut.

Cribbage

Satt und zufrieden gehen wir anschließend noch ins MoMo, um das Geschenk, was wir von den beiden bekommen haben, auszuprobieren. Doug hat nämlich ein selbstgebautes Cribbage-Brett für uns dabei und wir werden jetzt in die Regeln dieses Kartenspiels, von dem wir vorher noch nie etwas gehört haben, eingewiesen.

Wir haben jede Menge Spaß mit unseren geduldigen Lehrern und sind schon gespannt drauf, ob wir das alles so hinkriegen werden, wenn wir ohne Unterstützung spielen.

Horse And Jockey

Viel zu schnell kommt dann der Punkt, wo wir uns von den beiden verabschieden müssen. Am liebsten würden wir uns auf der Rückreise erneut mit ihnen treffen, aber da wir über Newcastle fahren werden, ist das leider keine Option.

Für uns war es auf jeden Fall ein absoluter Glücksfall, direkt zu Beginn der Reise so viel Englisch zu sprechen und so viel englische Lebensart zu tanken. Wir fühlen uns sofort angekommen.

Wales, wir kommen

Mittlerweile ist es Nachmittag und wir wollen weiter in Richtung Westen kommen. Spontan hatte ich mich entschieden, auf die Tour auch noch die malerischen Cotswolds in England einzubauen, da sie quasi auf der Strecke liegen. Annette hat dann aber den klareren Durchblick. Da wir von Doug und Chris auch noch schöne Orte in Wales empfohlen bekommen haben, ist unsere Reiseplanung für Wales bereits übervoll. Wir werden also schnurstracks durchfahren und möglichst viel Wales in die kommenden Tage packen. Es gibt genug zu sehen!

Das erste Stück führt uns über schmale Sträßchen bis zur Autobahn. Diese geben uns schon mal einen Vorgeschmack auf die kommenden Wochen. Die überstehenden Zweige und Äste ragen manchmal verdächtig weit in die Fahrbahn hinein. Boah, ist das eng! Das wird in den kommenden Wochen sicherlich unser täglich Brot werden.

Unterwegs

Dafür ist das Fahren auf der Autobahn Richtung Westen dann um so entspannter. Als wir die imposante Brücke über den Severn überfahren, strahlt die Sonne über dem Meer und wir blicken auf die noch beeindruckendere zweite Severnbrücke zur Linken und die walisischen Berge vor uns. Hurra, wir sind da!

Severn

Tintern Abbey

Unser Ziel für die erste Nacht in Wales ist die Ruine der Abtei in Tintern. Gelegen im malerischen Tal des Flusses Wye müsste das eigentlich was für uns sein.

Auf kurviger Strecke mit Auf und Ab erreichen wir die Abbey und sind sehr angetan. Auch dies ist ein guter erster Eindruck!

Tintern Abbey
Tintern Abbey

Angeblich darf man hier auch übernachten, aber ich bin erst mal enttäuscht, dass am Parkautomaten „no overnight parking“ steht. Wie jetzt? Eine Nachfrage im Pub The Anchor Inn ergibt, dass man lediglich auf dem offiziellen Besucherparkplatz besser nicht stehen sollte. Aber auf den Parkplätzen des Pubs sei das hingegen kein Problem. Ob das nur jetzt in der Vorsaison gilt, habe ich aber nicht gefragt. Insofern gilt für Nachahmer: selber fragen und ein Verzehr im Pub sollte dann Ehrensache sein.

Lovely Valley

Wir genießen die letzten Sonnenstrahlen des Tages auf einem kleinen Spaziergang durchs Dorf rund um die Abbey. Auch hier merkt man, dass der Frühling noch nicht so richtig da ist, es aber immer ein Stückchen schöner wird.

Tintern Abbey
Tintern Abbey
Tintern Abbey

Über die nicht zu Unrecht als „weak bridge“ bezeichnete, etwas klapperige Brücke gelangen wir ans andere Ufer und können noch ein wenig am Fluss entlang spazieren und die Abbey aus einem anderen Blickwinkel betrachten.

Tintern Abbey
Tintern Abbey

Als es schon dunkel ist, gehen wir noch auf ein Pint hinüber in den Pub, um die kommenden Tage grob zu planen. Wir stellen fest, dass es ein schönes Puzzle ist, das wir da zu lösen haben. So viele schöne Orte wollen erkundet werden!

Tintern Abbey

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