Oldtimer und Strandfrust

4. April 2022

Amilcars

Oldtimer und Strandfrust

4. April 2022

Der Tag fängt richtig gut an.

Alllerdings nicht beim Wetter. Das hat sich nämlich deutlich verschlechtert und ist nieselig-trüb geworden. Immerhin hört der Regen im Laufe des Vormittags aber auf.

Und gerade als wir abfahren wollen, hören wir ein Knattern und ein paar Oldtimer kommen um die Ecke auf den Parkplatz. Ach, wie nett!

Amilcars

Aber es hört gar nicht mehr auf! Ein ums andere Mal biegt ein noch schöneres uraltes Fahrzeug um die Ecke – die sind doch bestimmt alle 100 Jahre alt! Wie eine Recherche ergibt: fast. Die Amilcars waren in den 20ern flotte Sportwagen.

Amilcars
Amilcars
Amilcars
Amilcars

Es gibt ein großes Hallo, als die Fahrzeuge geparkt werden. Einerseits bei den Fahrern, anderseits aber auch beim zufällig anwesenden Publikum wie uns. Alle schauen ganz verzückt auf diese alten Schätzchen und nehmen auch in Kauf, dass manche von ihnen offensichtlich inkontinent sind, wie die Ölflecken auf dem feuchten Boden verraten.

Amilcars

Caerphilly Castle

Vergnügt verabschieden wir uns vom Wye-Valley und fahren noch ein Stückchen Richtung Norden, um von dort aus dann auf die Autobahn Richtung Newport zu fahren und das größte Schloss von Wales besichtigen, das in Caerphilly zu finden ist.

Auf den ersten Blick sind wir vom großzügigen Areal mit dem Park und Wassergraben samt Gänsen und Enten erst mal angetan. Aber der zweite Blick ist dann eher ernüchternd. Ob es am trüben Wetter liegt? Oder an den Gänsen, die hier alle Wege vollkacken? Oder am eingerüsteten Turm, der dem ganzen etwas von seiner Wirkung nimmt?

Caerphilly Castle
Caerphilly Castle

Auf jeden Fall sind wir jetzt nicht so geflasht, dass wir das Castle auch noch besichtigen müssten. Denn den beeindruckend schiefen Wehrturm (schiefer als sein Kollege in Pisa!), der von Cromwells Truppen fast zum Einsturz gebracht wurde, kann man auch von Weitem sehen. Und auch die Statue Marquess von Bute, die ihn heldenhaft abstützt, sehen wir von Weitem. Das reicht uns dann aber auch.

Caerphilly Castle
Caerphilly Castle
Caerphilly Castle

Problem Seaside

Wir freuen uns schon aufs Meer. Die Bilder, die ich schon gesehen habe, haben mich richtig heiß auf die walisische Küste gemacht. Wir peilen einen Platz nördlich vom Nashpoint Lighthouse an, um von dort eine Wanderung zum Leuchtturm zu machen.

Araf slow

Das Problem ist nur: Der Platz ist zwar toll gelegen, aber grasig-hoppelig und nach dem Regen der Nacht sind wir skeptisch, ob wir dort wieder ohne Abschleppwagen rauskommen. Auch ein Platz weiter die Straße entlang ist nicht wirklich ideal. Mist.

Wir beschließen, nach Ogmore-by-sea weiterzufahren und dem dortigen riesigen Strand einen Besuch abzustatten. Aber wie es der Teufel will: Der Parkplatz ist komplett gesperrt. Wieder nichts.

Ogmore by sea
wenigstens ein Bild vom Strand bei Ogmore

Schon leicht entnervt kurven wir weiter zum nächsten Ort am Meer: Porthcawl. Dort soll es sogar einen brauchbaren Stellplatz geben. Warum nicht?

Darum. Es ist ein Ort, der voll auf britische Familiensommerurlauber ausgerichtet ist. Mit riesigen (und hässlichen) Caravanparks und einer Kirmes direkt am Stellplatz. Das ist ja so gar nicht unseres…

Strand Porthcawl
Strand Porthcawl

Immerhin machen wir einen kleinen Abstecher an den großen Strand, und sorgen dafür, dass zumindest die Hunde mal toben können und Spaß haben.

Strand Porthcawl

Wir hingegen sind etwas ratlos. Wenn wir weiter die Küste entlang fahren, kommen wir weiter weg von den Brecon Beacons, die wir unbedingt noch besuchen wollen. Aber wenn wir in Richtung Brecon Beacons fahren, könnte es gut sein, dass wir den Küstenzipfel gar nicht mehr besuchen werden. Denn eigentlich wollen wir ja nur mal in Wales hineinschnuppern…

Bestens versteckt

Annette findet schließlich einen vielversprechenden Campingplatz im Afan Valley: „awesome place with superb views“. Da es nur wenige Kilometer nördlich von uns liegt, wollen wir das mal ausprobieren.

Aber als wir ins Tal einbiegen werden unsere Gesichter lang und länger. Die Hänge in den Farben gelb und braun sehen unfassbar trist aus und die Städtchen, durch die man fährt, wirken auch nicht gerade einladend. Superb views?

Als wir dann am Talende in Glyncorrwg ankommen, möchte ich am liebsten umkehren, so unattraktiv wirkt das hier alles. Vor allem: Es gibt zwar kleine Hinweisschilder zum Campingplatz, aber die Zuwegung wirkt so unwegsam, dass man sich kaum traut, den Weg zu benutzen, weil man Sorge hat, dass man ihn nicht heil wieder zurückkommt. Es geht eine steile Schotterpiste den Berg hinauf, die sich auch gut in Norwegen machen würde. Aber, Wunder über Wunder, es wird dafür landschaftlich ein wenig aufregender.

Als wir den Platz dann erreichen, sieht es zumindest schon mal nach Camping aus. Wir werden freundlich von Tom (Marke Surfer-Dude) begrüßt, der den Platz seit einem Jahr betreibt und uns voller Enthusiasmus seinen eco-friendly Platz zeigt.

Tom bestätigt uns, dass es hier normalerweise deutlich grüner aussehen würde – es sei halt das Ende des Winters. Und so sind wir mit diesem freundlichen Willkommen doch noch etwas mit dem frustrierenden Tagesverlauf versöhnt.

Camping Afan Valley

1 Kommentar

  1. Liebe Annette, lieber Michael
    Gerne verfolge ich euch auf eurem Blog mit grossem Interesse.
    Hoffentlich wird das Wetter besser. Dann sieht die Welt auch gleich viel schöner aus, besonders diese alten Gemäuer.
    Gute Fahrt und Gruss
    Michael

    Antworten

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