Heute heißt es Abschied von Connemara nehmen. Es fällt uns schwer, denn hier im rauen Westen Irlands hat es uns ausgesprochen gut gefallen. Wir werden wiederkommen.
Und als wollte der Wettergott sichergehen, dass wir diese Landschaft auch in guter Erinnerung behalten, kommt auf unserem letzten Strandspaziergang noch einmal die Sonne raus und lässt alles im besten Licht erstrahlen.


Raues Hinterland
Auf unserem Weg in den Nordosten müssen wir jetzt durch den eher bergigen Teil des Countys und das ist bei der Bewölkung ganz schön beeindruckend. Man fühlt sich da eher klein. Ein Grund dafür mögen auch die schmalen irischen Sträßchen sein, auf denen man hier fährt.




Auf dem Fairy Trail
Auf dem Weg in Richtung Sligo machen wir in Ballina einen Zwischenstopp. Es gibt hier nämlich mit dem Belleek Wood einen der wirklich seltenen Wälder in Irland. So etwas wie Wald hatten wir seit der Ostküste nicht mehr!


Der Wald ist am Fluss Moy gelegen, der als Hotspot für die Lachsfischerei gilt. Und wir lernen etwas dazu: Es gibt Betonschiffe! Die wurden wohl kurzzeitig im 1. Weltkrieg gebaut, als es Stahlknappheit gab. Eines davon, die SS Crete Boom, liegt jetzt als Wrack quer im Fluss, sorgt aber dafür, dass er weiter landeinwärts nicht versandet.

Der Wald gehört zum Belleek Castle und hat einige Besonderheiten vorzuweisen. Unter anderem ein Mausoleum, das aussieht wie eine abgestürzte Kirchturmspitze umgeben von einem Wassergraben ohne Wasser.

Was uns aber wirklich Spaß macht, ist der „Fairy Door Walk“. Hier gibt es unzählige kleine Türen, hinter denen sich Feen verbergen könnten. Und sogar einen Weihnachtsmann, der als Schnullerfee umgeschult hat. Sachen gibt’s!




Nervenkitzel
Ballina ist aber für uns nur ein Zwischenstopp. Wir machen heute richtig Strecke und fahren zu einem besonderen Strand hinter Sligo. Der Streedagh Beach bei Grange hat eine ganz exquisite Lage. Zum einen, weil er unmittelbar am Tafelberg Ben Bulben liegt. Vor allem aber, weil er eine Art Nehrung ist. Er trennt nämlich das Meer von einer Lagune, die bei Ebbe nahezu trockenfällt, aber bei Flut angeblich so gut gefüllt ist, dass auch die Parkplätze schon mal überschwemmt werden können. Red Wharf Bay lässt grüßen!


Als wir kommen, ist es gerade eine Stunde vor dem Höhepunkt der Flut und es sieht wahrlich nicht gefährlich aus. So ein großer Parkplatz! Aber mit jeder Minute füllt sich die Lagune und das Wasser verkleinert den Parkplatz merklich. Aber ähnlich wie in Wales halten wir auch beim Scheitelpunkt der Flut noch reichlich Abstand vom Wasser.

Under Ben Bulben
Ist uns auch lieber so, denn der Platz ist wahrlich nicht schlecht. Der Tafelberg, der zu Beginn noch von Wolkenschwaden bedeckt war, taucht zum Sonnenuntergang auf einmal auf und zeigt sich in seiner ganzen Pracht. Toll!



Und auch der Strand mit seinem Blick hinüber ins County Donegal kann sich wahrlich sehen lassen. Gegenüber sehen wir schon die Klippen von Slieve League, den höchsten Seeklippen Europas!


Was uns überrascht, ist das ständige Kommen und Gehen. Das ist hier wirklich ein Ding. Annette kann sich auf jeden Fall die coolen Influencer-Posen bei dem Pärchen mit ihrem Bulli gegenüber abgucken. Jetzt müssten wir nur noch irgendwelche überflüssigen Produkte zu verkaufen haben…

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