Vom Wetter werden wir wirklich verwöhnt. Man kann wunderbar in der Sonne sitzen und es sich gut gehen lassen. Und da ich noch etwas zu arbeiten habe, verbinde ich das angenehme mit dem nützlichen und kann meinen Auftrag bei strahlendem Sonnenschein erledigen. Ich habe schon unter schlechteren Bedingungen gearbeitet!
Brocéliande
Es ist dann schon Nachmittag, als wir endlich zu der Wanderung aufbrechen, die wir uns für heute überlegt haben. Wir sind hier in Saint-Malin-sur-Mel nämlich schon nah dran am Feenwald Brocéliande, der in der Artussage Heimat der Fee Viviane und Sterbeort von Merlin, dem Zauberer, sein soll.
Nachdem wir eine Weile durch die eher unspektakuläre, aber herrlich friedliche Landschaft gelaufen sind, erreichen wir einen Hohlweg, der uns in den Wald hineinführt. Ein bisschen verwunschene ist das hier schon.
Obwohl es schon spät am Nachmittag ist, kommen uns gelegentlich immer noch Trüppchen von Merlin-Wald-Besuchern entgegen. Ich mag mir nicht vorstellen, wie voll es hier im Sommer sein wird.
Auf die Quelle der ewigen Jugend wird hier zwar mit einem hübschen Schild hingewiesen, gesehen haben wir sie aber nicht. Oder war das etwas das Rinnsal aus dem Elli getrunken hat? Dann hat es ja vielleicht wenigstens bei einem von uns was geholfen…
Merlins Grab
Das Grab ist dann eher von der schlichten Sorte. Also, eigentlich sind es eher zwei Felsbrocken, auf denen diverse Blumengaben drapiert sind. Da muss man dann schon viel Fantasie mitbringen oder Feenwasser getrunken haben. Am besten wohl beides…
Da kann ich mir schon eher vorstellen, dass die Frau, die im Wald mit einem Schimmel an uns vorüberzieht, in Wirklichkeit eine Fee ist, die einen Ritter verwunschen hat und ihn jetzt in den Zauberwald entführt.
Herbstlicher Rückweg
Auf dem Heimweg riecht es schon nach Herbst. Wir gehen durch meterhohe Maisfelder, die in Kürze abgeerntet werden. Auf manchen Feldern stehen dann auch nur noch ein paar traurige Maisstängel fotogen herum.
Besonders fotogen finden wir dann noch den Bauern, der seine Katze mit dem Trecker spazieren fährt.
Unsere gut zweistündige Wanderung ist dann am Ende perfekt geplant. Pünktlich zum Sonnenuntergang kehren wir zum MoMo zurück. An das frühe Einbrechen der Dunkelheit müssen wir uns erst noch gewöhnen.
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