Annette hatte gestern Abend noch eine wichtige Erkenntnis. „Jetzt waren wir Norwegen und haben gar nicht im Sport Outlet geshoppt!“ Und da das ja nun mal so gar nicht geht, wird schnell gegoogelt und zu unserem Wohlgefallen festgestellt, dass es im 3 Kilometer entfernten Fauske, wo wir gestern nur durchgebraust sind, eine Filiale gibt. Damit ist der Vormittag schon mal festgelegt: Auf nach Fauske!
Shopping-Fieber
Wir shoppen lang und gründlich. Und sind wieder mal fasziniert davon, dass man im Hochpreisland Norwegen so viele Dinge findet, die es Zuhause auch nicht günstiger gibt. Vor allem verglichen mit dem Preisschock im Lundhags-Outlet in Schweden. Wir freuen uns jetzt schon auf nächstes Jahr!
Nachdem wir im Coop noch ein paar norwegische Leckereien (Lofotburger!) eingekauft haben, heißt es dann bereits Abschied nehmen.
Denn der Wetterbericht für Norwegens E6 sieht wenig vielversprechend aus, während uns in Schweden strahlender Sonnenschein erwarten soll. Da wissen wir schnell, was wir wollen!
Wieder in Schweden
Wir fahren noch ein gutes Stück die E6 entlang, bis unser Weg dann ins mächtige Junkerdalen abzweigt. Das sieht hier ganz schön gut aus, sodass wir uns die Gegend als besuchenswert im Hinterkopf notieren. Aber wir fahren eisern den Berg hinauf bis zur schwedischen Grenze. Hier gibt es eine Kontrollstation, aber nur für die Einreise nach Norwegen. Die Grenzer winken uns fröhlich nach Schweden durch, ohne dass wir unsere Impfzertifikate vorweisen müssen.
Was jetzt folgt, ist eine grandiose, majestätische Fjelllandschaft. Karg, weitläufig und einfach beeindruckend. Benannt ist diese Straße als Silvervägen, der Silberweg, weil in diesem Gebiet früher Silber abgebaut wurde. Für uns hätte die RV95 auch Gold verdient.
Wir verpassen die Gelegenheit, einmal anzuhalten, um diese Landschaft mit allen Sinnen zu erleben. Ärgerlich! Denn da wir immer weiter hinunterfahren, ändert sich die Landschaft und wird mit den knorrigen Birken und Kiefern an blauen Seen fast schon anheimelnd.
Erst in Vuoggatjälme komme ich mal auf den Gedanken, abzufahren, damit wir die Landschaft mal auf uns wirken lassen können. Dort finden wir zwar ein anscheinend gutes Restaurant vor, finden aber die gebotenen Stellplätze für 350 Kronen arg überteuert und nicht so ansprechend. Also weiter, nachdem wir uns mit den Hunden ein wenig die Beine vertreten haben.
Rindenkratzer
In Ballasviken halten wir an einem Wanderparkplatz kurz vor dem Polarkreis und können vor allem endlich mal wieder einen kleinen Spaziergang machen. Das Wort Wanderung verbietet sich bei der kurzen Strecke.
Hier gibt es einen Weg durch ein Birken- und Kiefernwäldchen in schönster schwedischer Art.
Man soll nach 700 Metern auf eine Baumgruppe von Kiefern stoßen, wo die Samen einen Teil der Rinde geschält haben, um daraus eine Art Tasche zu fertigen. Wir suchen an der angegeben Stelle, finden aber nicht wirklich Zeichen einer Bearbeitung. Und hilfreiche Bilder oder Zeichnungen, wie das jetzt aussehen soll, haben wir leider auch nicht.
So müssen wir mit den wirklich urigen Bäumen und den abgestorbenen Stämmen auf dem Boden vorlieb nehmen.
Elchland
Schon auf der Wanderung haben wir Elchköttel gesehen und auch auf der Weiterfahrt sieht alles nach perfektem Elchland aus. Aber sehen können wir wieder mal keinen. Wo, wenn nicht hier müssten wir mal welche sehen?
Jetzt befinden wir uns schon wieder südlich des Polarkreises. Die Zeit im hohen Norden ist viel zu schnell vorüber.
Wir trösten uns mit der wundervollen Landschaft, die an unser vorüberzieht, während wir auf der menschenleeren Straße entlang fahren. Das kommt hier jetzt dem Lappland, was wir uns so vorgestellt haben, schon wirklich nahe. Im warmen Abendlicht fahren wir an See um See vorbei und genießen dieses entspannte Cruisen mit Luxusaussicht.
In Jäckvik finden wir dann am Wanderparkplatz für den Kungsleden einen akzeptablen Schlafplatz für die Nacht. Wir befinden uns am Rande des Pieljekaise-Nationalparks, in dem wir morgen ein gutes Stück wandern wollen. Perfekter Ausgangspunkt!
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