Prachtberge

Prachtberge

22. Mai 2021 | Schweiz, Schweiz 2021

Der Wetterbericht hat für die Nacht nicht gelogen. Es ist ordentlich Regen aufs MoMo-Dach gepladdert. Aber der trübe Samstag, mit dem wir gerechnet hatten, will sich einfach nicht einstellen. Alles viel freundlicher als befürchtet.

Gegen Mittag brechen wir auf. Es soll jetzt in sehr homöopathischen Dosen Richtung Heimat gehen. Auf die Wahl zwischen dem Gotthard-Tunnel und einer Passfahrt angesprochen, spricht sich Annette energisch gegen den schnelleren, aber auch 15 Kilometer langen Tunnel aus. Was ein Glück!

Alles retour

Da die großen Alpenpässe Gotthard, Furka, Susten und Grimsel alle noch gesperrt sind, müssen wir über den Lukmanierpass wieder zurückfahren. Aber es gibt nun wirklich schlimmeres, als diese Strecke zweimal fahren zu müssen.

Lukmanierpass

Mir kommt die Strecke bergauf auf einmal viel länger vor. Bis bei mir der Groschen fällt: Klar, der Anstieg vom Surselva aus ist wegen der höheren Ausgangshöhe geringer. In Roveredo waren wir mit knapp 400 Metern ja fast schon auf Meereshöhe.

Das schlechte Wetter in der Nacht hat für uns etwas ausgesprochen Gutes. Zum einen ist die Luft herrlich frisch und klar, zum anderen haben die Berge noch mal eine frische Portion Puderzucker abbekommen. Sieht das gut aus!

Lukmanierpass
Lukmanierpass
Lukmanierpass
Lukmanierpass
Lukmanierpass

Kurz vor der Passhöhe machen wir einen ausgiebigen Kaffee- und Fotostopp. Annette schafft es bei dieser Gelegenheit mit energischem Kopfeinsatz unseren Innenspiegel abzureißen. Gut, dass man den im Wohnmobil eh nicht wirklich braucht. Und wir finden es beide nach einiger Zeit eigentlich ganz praktisch, dass das blöde Ding nicht mehr im Weg ist. Gut gemacht, Nette!

Lukmanierpass
Da war der Spiegel weg…

Und auch auf der folgenden Bergabfahrt könnten wir dauernd stehenbleiben. Bergwiesen mit Löwenzahn sind schon ziemlich klasse.

Lukmanierpass
Lukmanierpass
Lukmanierpass

Und noch’n Pass

Als wir in Disentis ankommen, biegen wir links ab. Denn jetzt geht es gleich wieder bergauf zum Oberalppass. Gefühlsmäßig war ich auf eine ähnliche Fahrt wie über den Lukmanierpass eingestellt. Aber in Wirklichkeit wird es viel grandioser. Obwohl er mit 2046 Metern Höhe nur etwas mehr als 100 Meter über dem Lukmanierpass (1915 m) liegt, sieht die Landschaft hier noch viel weißer, winterlicher und hochalpiner aus. Und auch die vielen Serpentinen vermitteln den Eindruck von einer richtig erwachsenen Passstraße.

Oberalppass
Oberalppass
Oberalppass
Oberalppass

Mein persönlicher Favorit sind ja diese kleinen, verwitterten Nubbel die wohl als Leitplankersatz herhalten müssen. Sehr fotogen!

Prachtberge

Anders als am Lukmanierpass ist hier auf der Passhöhe richtig was los und vor allem: Schnee. Neben der Straße sind immer noch beachtliche Schneemauern, die anscheinend nur träge wegschmelzen. Es sieht hier oben einfach sensationell aus.

Oberalppass
Oberalppass
Oberalppass

Aber auch die Abfahrt nach Andermatt ist ein wahres Vergnügen. Vor uns eine Kulisse von Schneeriesen und unter uns das grüne Tal. Schweiz pur! Und auch die Fahrt von Andermatt weiter bergab ist Straßenbaukunst pur. Ein echtes Erlebnis.

Andermatt

Glücksfund

Eigentlich hatten wir für heute schon das Entlebuch als Zielregion ausgeguckt und wollten nur am Stellplatz in Gurtnellen, von dem man nur gutes hört, noch entsorgen. Unser erster Eindruck, als wir die Hauptstraße verlassen: Echt jetzt? In einem „Industriegebiet“?

Stellplatz Gurtnellen

Dann aber ein großes Aha: Der Stellplatz liegt nämlich direkt an der hellgrün rauschenden Reuss und weist großzügige, klar abgeteilte Kiesplätze auf. Und eine mehr als brauchbare Entsorgungsstation sowie die vielleicht liebevollst eingerichtete Stellplatztoilette ever.

Stellplatz Gurtnellen

Und da auch das Wetter mitspielt sind wir mal wieder spontan. Das Entlebuch kann auch noch einen Tag warten.

Eine richtig gute Entscheidung, die sich nur noch mal bestätigt, als ich mich nachher noch nett mit dem freundlich-entspannten Stellplatzbetreiber Ruedi unterhalte, der den Platz erst seit einem Jahr betreibt und sich offensichtlich von den eigenen Womoreisen alles abgeguckt hat, was er selber an einem guten Stellplatz schätzt. Wir kommen bestimmt mal wieder!

Stellplatz Gurtnellen

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