Irgendwas ist immer

Irgendwas ist immer

21. Mai 2021 | Schweiz, Schweiz 2021

Es gibt ja so Tage…

Es fängt damit an, dass das Wetter, wie angekündigt, auf bewölkt umschwenkt. Mit angekündigtem Starkregen für die kommende Nacht. Wir sind aber ganz entspannt und wollen noch mal eine kleinere Abschiedsrunde entlang der Verzasca drehen. Beim Brillenputzen schafft Annette es jedoch, den Bügel ihrer Brille abzubrechen. Upsi! Gut, dass noch eine Ersatzbrille da ist.

Dixi-Entsorger

Morgens werden wir noch Zeugen einer ganz wichtigen Aktion: Der Dixi-Mann fährt vor. Oder eher: hinter das MoMo.

Wir hatten uns schon gewundert, wie schnell die anderen Camper morgens dort ihren Toilettengang absolvieren konnten. Aber anscheinend warfen sie nur einen Blick ins übervolle Klo und sind frustriert wieder von dannen gezogen.

Und jetzt kommt der Mann, der sie alle glücklich macht. Routiniert versenkt er den Absaugstutzen in der unappetitlichen Masse und schmeißt die Pumpe an. Und nachdem erstaunlich schnell die Fäkalschlotze entsorgt ist, wird wohl mit einer Art Hochdruckreiniger(?) alles abgespritzt oder desinfiziert. So genau wollte ich es dann doch nicht wissen…

DixiKlo

Abschiedsrunde

Ein letztes Mal überqueren wir die Verzasca wieder auf der Brücke und gehen diesmal den Uferweg in nördlicher Richtung. Es soll hier eine schöne Runde wieder zurück zum Stellplatz geben.

Immer noch begeistert gucken wir uns die Schönheit der Landschaft auch bei starker Bewölkung an und erfreuen uns noch mal an allem, was uns hier so gut gefallen hat: Wasserfälle, urige Wanderwege, blühende Blümchen und natürlich die Verzasca.

Wasserfall
Verzascatal

Nur aus unserem Rundweg wird nichts. Die Querung des Flusses ist zwar in der Karte eingezeichnet, aber dieser Weg empfiehlt sich wohl nur bei absolutem Niedrigwasser im Sommer… Und diese Brücke führt einen direkt zur schmalen Straße.

Verzascabrücke

Immerhin kommen wir so noch in den Genuss, Kindern dabei zuzugucken, wie sie mit der XXL-Kugelbahn BoBosco auf dem Wanderweg Spass haben. Coole Idee, um Kindern die langweilige Wanderung zu versüßen!

BoBosco

Entsorgung OBEN

Als wir zum Stellplatz zurückkommen sind wir bass erstaunt. Er ist quasi wie ausgestorben! Alle weg. Nachdem wir in den letzten Tagen zugucken konnten, wie jeder freie Platz sofort wieder besetzt wurde, ist das wirklich skurril. Anscheinend vertreibt der Wetterbericht nicht nur uns.

Stellplatz Brione

Da wir befürchten, dass am Lago Maggiore heute, am Pfingstfreitag, die Hölle los ist, fahren wir noch mal ins Tal hinein nach Sonogno, um die Entsorgung in Ruhe vorzunehmen. Guter Plan!

Denn auch in Sonogno ist tote Hose. Aber anscheinend ist man dort auf einen großen Pfingstansturm vorbereitet, denn eine Platzwartin in Neonweste hält uns an. „Oben!“ weist sie uns kurz und durchaus korrekt darauf hin, dass Wohnmobile in den oberen Abschnitt des Parkplatzes gehören. Ich erkläre, dass wir sowieso nur entsorgen wollen, was sie mit einem energischen „OBEN!“ erwidert. Okay, da bleiben keine Fragen offen.

Stellplatz Sonogno
Stellplatz Sonogno

Voll was los

Wir verlassen jetzt das Verzascatal und können noch mal im Schnelldurchlauf alle schönen Fleckchen sehen, die es hier gibt. Es fällt auf, dass man, im Gegensatz zu unserer Ankunft am Dienstag, an vielen Stellen sogar einen Parkplatz kriegen könnte. Lediglich an der Doppelbrücke in Lavertezzo ist Trubel.

Blick auf den Lago Maggiore
Blick über den Lago Maggiore

Als wir das Tal verlassen und uns in Richtung Osten orientieren nimmt der Verkehr deutlich zu. Unser Navi findet aber tolle Schleichwege, um den Stau zu umfahren. Einmal lotst es uns auf einen Radweg(!), einmal vor eine Unterführung mit 2,75 m Durchfahrtshöhe, dann wieder an eine Engstelle mit nur 2 m Durchfahrtsbreite. Puh! Resigniert beschließe ich, das Vernünftige zu tun: Navi vergessen und mich in den Verkehr auf der Bundesstraße einzuordnen, der dann gar nicht so zäh fließt, wie befürchtet.

Geheimtipp

Nach einem Einkaufsstopp im Migros steuern wir unser Tagesziel an. Das Restaurant Santana in Roveredo. Auf Womoland.ch sind wir darauf aufmerksam geworden, dass es hier ein Womodinner der Extraklasse geben soll. Ich hatte es vorgestern reserviert und war froh, dass wir noch einen Platz kriegen konnten.

Es ist ein Musterbeispiel dafür, dass man Orte, die man noch nicht kennt, nicht nur nach der Landkarte beurteilen sollte. Wir dachten, dass auch hier noch das Tal breit sei und man unter sich die Autobahn sehen würde. In Wirklichkeit verschwindet die Autobahn in einem Tunnel (gut, hätte man sehen können…) und das Restaurant liegt in beneidenswert schöner und ruhiger Lage am Hang.

Irgendwas ist immer

Und der Empfang durch Bruno Schorta ist schon mal extrem sympathisch und relaxt. Er weist uns und ein anderes Womo, was zeitgleich angekommen ist, perfekt auf die kleine Plattform neben dem Restaurant ein und man fühlt sich sofort willkommen.

Und außerdem lernen wir mal wieder was über die Schweiz: Für mich war bisher alles, was hier in dieser Region ist, das Tessin. Roveredo liegt schon im Kanton Graubünden, was aber niemanden davon abhält, hier trotzdem als Erstsprache italienisch zu verwenden. Einen Kanton mit einem so wahnsinnig deutschen Namen hätte ich jetzt wirklich nicht mit italienisch zusammengebracht!

Geplatzte Leine

Wir wollen vor unserem Dinner und dem erwarteten Regen noch eine Runde mit den Hunden machen. Dabei schafft es Toffi, bei ihrer Aufregerei während einer Hundebegegnung ihre Leine zu schrotten – eine Schnalle bricht bei der Hysterie einfach ab. Und da ich mir heute an meiner Jeans zuvor schon das Label an einem Türgriff abgerissen habe bin ich einfach nur erleichtert, dass das MoMo das Einparken in der schmalen schrägen Einfahrt ohne Kratzer geschafft hat. Heute scheint einer der Tage zu sein, an denen immer etwas schief geht.

Aber immerhin können wir dann noch einen Spaziergang mit extrem pittoresker Kirche und süßen Eselbabys machen, ohne dass eine kleinere Katastrophe passiert.

Postkutsche mit Palmen
Babyesel

Köstliches Menu surprise

Wir sind dann regelrecht erleichtert, dass alle positiven Berichte über die gute Küche im Santana stimmen. Unser 4-Gang-Menu-Surprise ist eine abwechslungsreiche Überraschung, mit der wir auch hier wieder ein Stückchen Normalität zurückgewinnen. Denn anstatt im Womo können wir das Dinner auf der Außenterrasse unter der großen Markise einnehmen. Und zusammen mit den anderen Womo-Dinner-Gästen fühlt sich das fast schon wieder wie ein richtiger Restaurantbesuch an, komplett mit Grappa und Espresso aufs Haus.

Essen Santana

Wasserhunde

Als wir beschwingt vom Tisch aufstehen und die paar Schritte zum MoMo machen, freuen wir uns über den kurzen Heimweg. Aber nachdem die Hunde (die wir nicht mit zum Essen genommen haben) uns begeistert begrüßt haben, wundert sich Annette zunächst über einen Wasserfleck am Boden und befürchtet, dass ein Hund ins Womo gepinkelt hat.

Dann hören wir jedoch den Wasserhahn sprotzen und röcheln. Wer hat den denn angemacht? Kurz darauf dämmert es uns: Toffi hat wohl gelernt, wie man den Wasserhahn am Spülbecken betätigt. Und somit dafür gesorgt, dass sich unser ganzes schönes Frischwasser aus dem Verzascatal jetzt im Grauwassertank befindet. Gut, dass wir bei unserem freundlichen Gastgeber Bruno das Wasser wieder auffüllen können.

Wasserhunde
schuldbewusste Sünder…

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