Es geht wieder los!
Der Winterschlaf ist beendet und das MoMo bereit zur Saisoneröffnung 2017. Nachdem in der Werkstatt die letzten Garantiereparaturen erledigt und Gas- und Dichtigkeitsprüfung erledigt sind kommt pünktlich zum ersten Wegfahrwochenende die Sonne raus – perfekt!
Wir sind mittlerweile schon echte Profis: Die für den Winter ausgelagerten Vorräte werden wieder eingelagert, Wasser aufgefüllt, Strom getankt und es kann losgehen. Eine Sache aber ist dann doch neu: Wir haben ein neues Crewmitglied!
Seit 2 Wochen ist Elli bei uns. Ein wuseliger 12 Wochen alter Mix aus Australian Sheperd, Tibet-Terrier und Pudel. Und nun sind ja alle Babies grundsätzlich erst mal süß und liebenswert, aber die Kleine erobert wirklich alle Herzen im Sturm.
Und da Annettes Credo ist, dass man den Hund in der Welpen-Prägungsphase möglichst vielen neuen Situationen aussetzen muss, gehört natürlich auch das Wohnmobilfahren dazu. Und auch wenn sie das alles sehr aufgeregt beäugt: Elli besteht auch diese Prüfung mit Bravour und ist ein aufgeregter, aber unanstrengender Reisebegleiter. Da sind andere Leute mit Kleinkindern mehr gefordert…
Unser erstes Ziel des Jahres ist diesmal das Sauerland. Nett in einer knappen Stunde zu erreichen. Und dann gibt es dort noch eine kleine Besonderheit: In der Nähe des Ortes Herscheid gibt es den Herveler Bruch, der für die dort besonders üppig blühenden Märzenbecher berühmt ist. Für alle botanischen Legastheniker wie mich: Das sind quasi Schneeglöckchen Deluxe. Also etwas üppiger und hübscher.
In Herscheid fahren wir den Stellplatz am Schwimmbad an. Es gibt dort extra 2 Stellplätze für Womos. Wer mag, hat sogar Strom und Wasser. Was nur leider nicht in der Beschreibung steht: Die Straße am Schwimmbad scheint auch ein beliebter Ausfahrort für die Dorfjugend zu sein. Und so brümmelt immer mal wieder ein lautes Gefährt an uns vorbei. Naja, dafür ist der Platz ja auch graits und immer noch relativ zentral.
Denn wir wollen es uns am ersten Womo-Abend des Jahres gut gehen lassen und auswärts essen gehen. Also den Tripadvisor angeschmissen und erfreut festgestellt, dass es ein sehr gut bewertetes gutbürgerliches Restaurant im Ort gibt. Genau das, worauf wir Appetit haben. Die Ernüchterung folgt dann vor Ort. Es ist eine kleine Zeitreise in die 80er. Sowohl was Mobiliar, Speisekarte (Schnitzel oder Schnitzel oder doch lieber Fleisch?) und das Essen angeht. Denn diese absurde Portion von 2 großen Schnitzeln mit viel Fertigsoße und ein bisschen Kartoffelbeilage und etwas Salat wäre in den 80ern wahrscheinlich voll trendy gewesen. Heute ist nicht nur mein Magen davon erschlagen…
Am nächsten Morgen brechen wir nach dem Frühstück Richtung Nordhelle zum Parkplatz am Märzenbecherweg auf. So ein Parkplatz direkt am Wegesanfang ist ja vorbildlich! Also packen wir alles zusammen, Annette funktioniert den Rucksack zum Welpentragebeutel um und es kann losgehen.
Die ersten Meter darf Elli natürlich zu Fuß laufen, aber einen längeren Weg darf und sollte sie noch nicht machen. Das ist aber auch aufregend! Wo sind wir hier? Kommt ihr auch mit? Habt ihr das auch gesehen? Spielst du mit? Was macht Frauchen?
Wir haben also genug Unterhaltung mit der Kleinen, so dass uns gar nicht auffällt, dass es auf dem Märzenbecherweg verdächtig an Märzenbechern mangelt. Nicht mal vereinzelt kann man welche sehen. Und als wir dann Wanderer sprechen, die den Weg aus der anderen Richtung machen, schrillen die Alarmglocken: Auch diese haben keinen einzigen gesehen! Hm. Also mal auf der Karte gecheckt und festgestellt, dass der Herveler Bruch weit unter uns im Tal liegt. Wir machen uns also an den Abstieg und werden am Ende tatsächlich mit einem Märzenbechermeer belohnt!
Zwar nicht so riesig und weit ausgebreitet wie es nach den Berichten und Fotos schien, aber immer noch schön genug, dass wir zufrieden mit unserer Wahl sein können.
Und während Annette sich um die Hunde kümmert, stürze ich mich mit der Kamera auf die Blümchen. Mein Plan von Hundefotos inmitten der Märzenbecher können wir aber zu den Akten legen. Der Untergrund ist dermaßen morastig, dass daran nicht mal im Traum zu denken wäre…
Immerhin bieten sich nicht nur die Märzenbecher sondern auch die Hunde als Fotomodels an. Und das warme Sonnenlicht tut das seinige dazu. Spaß machts!
Auf dem Rückweg wird es uns dann auch noch mal so richtig lauschig warm. Denn den Weg, den wir zuvor hinunter gingen, ächzen wir jetzt wieder hinauf. Insbesondere Annette mit der kleinen Elli im Rucksack ist da ganz schön gefordert.
Nach einer ausgedehnten Mittagspause im Womo geht es dann am frühen Nachmittag wieder gen Heimat. Denn so ganz gechillt ist es dann doch nicht, wenn alle naselang ein Motorrad oder Sportwagen mit kleingenitaligem Fahrer an einem vorbeidröhnt. Es hat halt nicht nur die Womo-Saison begonnen…
Und ein Mitbringsel aus dem Sauerland habe ich mir auch noch mitgebracht. Am Abend kratzt der Hals und am nächsten Morgen deutet alles darauf hin, dass ich den Winter doch nicht ohne Erkältung hinter mich bringen werde. Argh!
Hallo, ihr Lieben!
Eure Ellis ist ja süß! Und auch Euer Blog in neuer Optik ist der Knaller. Ich freue mich durch Euren Blog Eure Womo-Abenteuer wieder miterleben zu dürfen. Du schreibst immer so schön, Michael, und die Fotos sind traumhaft. Ich wünsche Euch Allzeit gute Fahrt.
LG von Eurer Christiane