Es ist Sommer, es ist Anfang Juli, es ist mal wieder Zeit für eine Reise ins Nordland!
Wir haben uns richtig Zeit freigeräumt und wollen die kommenden 6 Wochen endlich mal den Plan verwirklichen, der 2018 an den Waldbränden in Nordschweden gescheitert ist: Eine Reise nach Lappland! Wir wollen uns wie üblich treiben lassen, wollen aber möglichst schnell in das Gebiet nördlich einer Linie Stockholm-Oslo kommen. Ab da darf es dann gerne etwas langsamer werden – aber nicht so langsam, dass wir am Ende nicht mal den Polarkreis erreichen!
Wie das ganze dann aussehen wird, ob wir unsere Reiseführer für Norwegen und Finnland überhaupt brauchen, ob Corona uns einen fetten Strich durch die Rechnung macht oder ob es uns in Schweden schon so gut gefällt, dass wir alles andere links liegen lassen: Werden wir dann beim Reisen sehen. Eine Sache aber steht jetzt schon fest: Wir freuen uns wie Bolle auf die Tour!
Baustelle, Baustelle, Bordell
Die Fahrt auf der A1 gestaltet sich gewohnt ätzend. Wobei ich der festen Auffassung bin, dass die einfach jeden Monat eine neue Baustelle anfangen, ohne die alten irgendwann mal abzuarbeiten. Rund um Osnabrück geht dann gar nichts mehr, sodass wir ein Stück über die Landstraße gurken. Immer noch besser als in der Baustelle hinter einem LKW zu stehen…
Für unsere Kaffeepause wünscht sich Annette einen ruhigen Platz abseits der Autobahn und lotst mich zielsicher anstatt auf eine Ausfahrt am Ahlhorner Dreieck auf die Autobahn Richtung Oldenburg.
Als wir nach 5 Kilometern endlich abfahren können, biegen wir in den erstbesten Seitenweg ein. Und tatsächlich finden wir einen Platz am Waldrand, wo wir gegenüber einem weiß-blauen Haus parken.
Während wir genüsslich unseren Kuchen mampfen, sinniere ich darüber nach, warum an der Haustür ein Hinweis auf Corona-Schutzmaßnahmen angebracht ist. Ich wundere mich, als eine nur spärlich mit einem Mini-Bademantel bekleidete Frau zur Tür herausgeht und sich eine Zigarette anzündet. Es stellt sich die Frage, warum sie an dem älteren Herrn, der das Haus verlässt und anscheinend ihr Vater ist, nur wenig Interesse zeigt. Und als wenig später ein Mann mittleren Alters vorgefahren kommt, seinen Mundschutz aufsetzt, mit ihr im Haus verschwindet und 20 Minuten später wieder herauskommt, ist die Sache für Sherlock Micha klar: Das ist hier dann wohl Sexarbeit in der Provinz. Irgendwie schnuckelig, irgendwie traurig.
Bisons an der Grenze
Wir haben uns diesmal einen Landvergnügen-Bauernhof unmittelbar an der dänischen Grenze bei Flensburg ausgeguckt. Die Besonderheit hier: Es ist ein Bison-Bauernhof.
Nachdem ich stilsicher mit einem „Moin“ gegrüßt habe, kann ich direkt aus der Kühlkammer die Wurstspezialitäten kaufen. Da wir außer dem sehr aromatisierten „Beef Jerky“ in den USA noch nie Bisonfleisch gegessen haben, kaufe ich unter anderem feine Bison-Würstchen, die sich wenige Minuten später schon auf unserem flugs aufgebauten Grill wiederfinden. Damit, dass wir hier abends noch draußen sitzen können, hatten wir nach dem schlechten Wetter der vergangenen Tage gar nicht mehr gerechnet.
Anschließend machen wir noch eine Runde um den Pudding und suchen die Bisons. Aber bis auf jede Menge Maisfelder ist da leider Fehlanzeige. Ob das hier nur ein gigantischer Fake ist?
Aber des Rätsels Lösung ist viel einfacher: Die Bisonherde sehen wir einfach ganz am Ende unseres Abendspaziergangs – sie steht nämlich auf der Weide direkt am Bauernhof, die wir als einzige bei unserem Weg nicht sofort gesehen haben…
Oh, wie schön, es geht wieder auf Reise…
Freue mich wie Bolle und danke schonmal für den bevorstehenden Fleiß einer – wie immer – exzellenten Berichterstattung..!
Danke für die Vorschusslorbeeren! Im Augenblick fühle ich mich eher wie ein Kilometerfresser…
Moin ihr beiden – bzw. vier mit den beiden Vierpfoten!
Ich freue mich auf euren Bericht und bin ein klein wenig neidisch. Wir hatten ja kurzen Mailkontakt . für mich geht es erst im August nach Norden, daher bin ich hier für jeden Tipp dankbar.
Gute Fahrt, schöne Fotos und bleibt fit und Gesund.
Wünscht
Volker
Ich glaube, deine Idee mit der Fähre nach Finnland ist nicht die schlechteste. Spart schon einige Fahrkilometer…
Ihr Lieben,
gute Reise! Ich bin natürlich wieder mit dabei und freue mich schon auf eure Erlebnisse. Habt einen tollen Urlaub und erholt euch gut!
Liebe Grüße
Ann-Katrin
Danke, Ann-Katrin – dir auch erholsame Ferien!