Annette schwingt sich morgens aufs Rad und versorgt uns beim Bäcker mit der Frühstücksdreifaltigkeit Baguette, Croissant und Pain au chocolat. Was sie nicht bedacht hat: den Fahrtwind im Oktober. Der ist dann trotz Sonnenschein nämlich so kalt, dass Hände und Öhrchen erst mal aufgewärmt werden wollen.
Flutstrand
Wir verfolgen eine simplen Plan. Den herrlich breiten Strand, den wir gestern von Süden nach Norden gegangen sind, wollen wir heute von nördlicher Richtung aus erobern.
Aber wie das mit der Flut so ist: da ist kein nennenswert breiter Strand mehr! Stattdessen stehen wir kurz vor dem Höhepunkt der Flut und der sandige Streifen vor dem steinigen Damm wird zusehends schmaler. Zum Fotografieren ein Nervenkitzel: Springt man vor den herannahenden Wellen schnell genug zurück?
Das gleiche gilt für Hundebesitzer. Als Toffi bei einer Hundebegegnung mal wieder einen ihrer hysterischen Anfälle bekommt, wird Annette, die sich voll auf den Hund konzentriert, von einer Welle überrollt. Immerhin sind es nur die immerhin wasserfesten Schuhe, die überschwemmt werden…
Fermèe
Auf unserer Weiterfahrt Richtung Point du Raz wollen wir noch ein paar France-Passion-Plätze abklappern, da man dort auch schöne Leckereien kaufen könnte. Aber wir haben Pech: Die zwei Plätze, die wir ansteuern, sind beide verrammelt – irgendwo bei France Passion vermerkt ist das aber leider nicht. Wir sind froh, dass wir uns da nicht drauf verlassen haben.
Ouvert
In Plozévet haben wir mehr Glück. Es gibt gleich zwei Boulangerien (Boulangeries?) und eine Boucherie, die wir nacheinander abklappern, um etwas Feines für Nachmittag und Abend zusammenzusuchen.
Und nachdem wir in Plogoff ver- und entsorgt haben, können wir auch die letzten paar Meter zum hiesigen Stellplatz in Angriff nehmen.
Das Schwerste ist es mal wieder, auf dem großen Gelände den richtigen Platz zu finden. Wir sind aber mit unser teilweisen Ausblick aufs Meer mehr als zufrieden. Hier kann man bleiben.
Abendwanderung
Vor Sonnenuntergang machen wir noch eine Runde hinunter zur Steilküste. Die Sonne taucht alles in warmes Abendlicht und wir sind ganz hoffnungsvoll, dass es ein weiterer spektakulärer Sonnenuntergang wird.
Wir setzen uns ins Gras. Also, eigentlich nur Annette. Ich setze mich zielsicher in den Stechginster neben ihr. Aua! Vor allem, wenn man sich zum Abstützen beherzt mit der Hand zuerst dort hineinbegibt.
Die Abendstimmung mit der Sonne über dem Meer und dem vorbeiziehenden Schiff vor golden gefärbtem Meer könnte nicht friedlicher sein.
Aber diesmal ist mit dem Untergehen der Sonne die Lightshow dann auch offiziell beendet. Kein Nachbrennen mit verrückten Farben am Himmel.
Und trotzdem merkt man: Wir sind hier kurz vor dem Ende der Welt.
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