Mistraltag

18. März 2019

Mistraltag

18. März 2019

Da sind wir aber durchgerüttelt worden! Der am späten Abend einsetzende Mistral zerrt am MoMo und verschafft uns eine eher unruhige Nacht.

Und als wir nach dem Frühstück bei strahlendem Sonnenschein hinausgehen, wissen wir auch, warum der Mistral so berüchtigt ist. Denn der kräftige Nordwestwind ist eisig und obwohl die Sonne knallt, ziehen wir uns warm an – Winddicht ist Pflicht!

Das grandiose an diesem heftigen Wind, der in Böen die stattliche Windstärke 9 erreicht, sind dann die Wellen, die er erzeugt. Wenn die recht ordentlichen Wellen sich brechen, wird der Wellenkamm durch den Mistral in feinste Gischt zerfetzt. Tolle Bilder!

Am Phare de Couronne

Wir nutzen das eigentlich ganz prächtige Wetter für den Weg zwei Buchten hinüber zum Leuchtturm von Couronne.

Man merkt, dass überall noch Vorsaison ist. Die Parkplätze sind größtenteils leer, die Strandpavillons liegen verwaist am feinen Strand. Und auch wenn kein Badewetter ist – dass hier auch kaum Spaziergänger unterwegs sind überrascht uns schon. Denn Ginster und sogar schon der erste Mohn blühen und sorgen für lange vermisste Farbtupfer in der Landschaft.

Der Leuchtturm gehört uns dann ganz alleine. An einem Montag ist hier niemand unterwegs. Das Womoparkverbot gilt aber leider trotzdem. Sonst wäre das ein wirklich toller Stellplatz…

Sturmfahrt mit Umwegen

Unser Weg führt uns jetzt leider wieder weg vom Meer. Im Prinzip befinden wir uns ab heute auf der Rückfahrt. Aber die darf gerne sehr gemütlich vonstatten gehen. Und dafür braucht es kleine Etappen. Die erste führt uns nach Maussane-les-Alpilles. Denn hier waren wir auf unserer letzten Povencefahrt schon einmal und haben gute Erinnerungen an den dortigen Campingplatz Les Romarins.

Aber die Straße führt uns noch einmal die Kraft des Windes vor Augen. Unser Verbrauch verdoppelt sich bei dieser Fahrt gegen den Wind – und das bei einer Geschwindigkeit zwischen 70-80km/h!

Das Navi will uns auf eine Straße mit 2,80m-Höhenbegrenzung locken – nicht gut, wenn man über 3m hoch ist! Aber mein übliches störrisches “dann biege ich halt nicht ab” führt dazu, dass wir auf einmal auf der Schnellstraße Richtung Arles sind (komplett falsch), von der die nächsten 9km keine Straße abzweigt! Wir machen aus der Not eine Tugend und besichtigten auf dem beträchtlichem Umweg zumindest noch einen römischen Aquädukt. Zwar nur in Fragmenten noch übrig, aber trotzdem irgendwie irre, sich vorzustellen, dass das vor 2000 Jahren ein echt wichtiges und unerhört beeindruckendes Bauwerk war.

A sort of homecoming

In Maussane landen wir dann auf dem Campingplatz und als wir uns auf dem noch sehr leeren Gelände unsere Lieblingsparzelle aussuchen dürfen, wissen wir, dass wir hier gerne 2 Nächte verbringen möchten. Es stimmt einfach alles: großzügige Parzellen, Hecken als Windschutz, saubere Sanitäranlagen. Und in der Umgebung gibt es genug zu erkunden, dass wir erst mal nicht weiter reisen wollen.

Wir treiben es sogar so weit, dass wir den Nachmittag einfach mal nur in der Sonne sitzen – wenn nur der kühle Wind nicht wäre, der sich dann doch wieder durch unseren ausgeklügelten Windschutz schlängelt!

Einkaufstour

Spät nachmittags gehen wir dann in die Stadt und wollen schon mal auskundschaften, welche Restaurants uns anlachen (und geöffnet haben). Aber als wir in einem der vielen Delikatessengeschäfte einen Tajineeintopf entdecken, kommt Annette die Idee, dass man doch auch mal wieder ein schönes Menü im MoMo servieren könnte. Also wandern noch weitere Einkäufe in unsere Taschen: Ile flottant und karamellisierte Bananen für den Nachtisch und ein Taboulé für die Vorspeise. Es kann manchmal so einfach sein!

Und vor allem sind wir froh, dass wir den Abend dann im muckeligen MoMo bleiben können und nicht noch mal in den mittlerweile wirklich eisigen Mistral hinaus müssen.

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