Das geht ja gut los! Wir verbringen eine ruhige Nacht auf diesem schönen Stellplatz am See. Und als Annette den Frühstückstisch gedeckt hat, fängt der Urlaub erst mal so richtig an. Morgens ist es verwunschen neblig-sonnig, so dass wir erst mal gemütlich frühstücken und die Hunde nachher in der Morgensonne spielen lassen.
Da wir gerne diesmal etwas gradliniger in die Bretagne kommen möchten, beschließen wir, dem Navi das Befahren von Mautstraßen zu erlauben und machen es uns gemütlich. Und bis auf die Staus an den Mautstationen merkt man nicht, dass heute sicherlich erhöhtes Reiseaufkommen ist. Ich liebe dieses entspannte Cruisen auf den französischen Autobahnen!
Bei unserer ersten Pause legen wir uns fest, dass es ein bisschen zu hektisch wäre, in einem Rutsch durchzufahren, auch wenn die Straßen prima sind. Dann doch lieber bei diesem Prachtwetter einen Zwischenstopp in Honfleur einlegen, was wir im letzten Herbst ja noch verschmäht hatten. Der Stau vor der Pont Du Normandie ist beachtlich – hier merkt man wirklich, dass viel Verkehr ist!
Honfleur hat nur einen echten Stellplatz – alle anderen Varianten sind angeblich eher nicht zu empfehlen. Also begeben wir uns auf diesen kurz vor dem Ort auf einem Landzipfel angelegten Platz für 200 Womos. Wir sind zunächst mal so ungefähr gar nicht begeistert: Dicht an dicht stehen hier die Womos, manche Leute haben es sich auf dem geschotterten Platz „gemütlich“ gemacht – eigentlich so gar nicht unseres… Wir beschließen aber, nachdem wir um 14 Uhr einen der letzten(!) Plätze belegt haben, erst mal für einen Kaffee dort anzuhalten und die Lage zu sondieren. Und die stellt sich als gar nicht mal so schlecht heraus.
Sonne und im T-Shirt rumlaufen? Check!
Nette Aussicht? Zumindest nach vorne…
Ein Wetter, bei dem sich ein Stadtbummel lohnt? Auf jeden Fall!
Lust zum Kilometerfressen? Heute nicht mehr!
Wir bereiten uns also für einen Stadtnachmittag vor, zahlen die recht ordentliche Stellplatzgebühr von 11€ und stiefeln los. Das Städtchen brummt vor Leben – an diesem sonnigen Samstag wollen anscheinend alle irgendwo am Hafenquai sitzen und sehen oder gesehen werden.
Und für uns zeigt sich der große Vorteil dieses Stellplatzes: Man ist quasi in 5 Minuten zu Fuß in der Stadt. Wo hat man das schon? Und da das Wetter dazu einlädt, gönnen wir uns erst mal ein Eis, setzen uns auf eine Bank und saugen die Atmosphäre in uns auf.
So richtig was los ist dann am Hafenbecken am Quai. Das ganze Programm mit
- Straßenmusiker,
- voll besetzten Cafés,
- Segelbooten und natürlich
- jeder Menge Leute.
Wir setzen uns auf die Quaimauer und reihen uns ein. Hiermit hat der Urlaub dann auch offfiziell begonnen!
Nachdem wir durch die netten Gassen von Honfleur gestreift sind, gönnen wir uns noch ein Päuschen in einem nett aussehenden Cafe in einem Innenhof. Während Annette mit ihrem Rosé ganz zufrieden ist, kriege ich den stillosesten Cappucino, den ich in Frankreich je bekommen habe: Pappbecher, Sprühsahne und vor allem übelschmeckend. Nunja, geschmacklos können also nicht nur die Deutschen… Ich entschädige mich mit ein paar Fotos am schön altmodischen Karrussel, das am Hafenbecken steht.
Auf dem Weg zum MoMo gehen wir diesmal über eine kleine Brücke und entlang an alten Fischernetzen, verrosteten Ketten und ollen Bojen. Auch hier kann ich mich fotografisch austoben.
Und nach dem Abendessen können wir noch unseren mitgebrachten Wein (jaja, Eulen und Athen und so…) vom letzten Wochenende genießen. Und das im wahrsten Wortsinn: Dieser leckere Rotwein aus der Pfalz muss sich vor den Franzosen wahrlich nicht verstecken!
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