Ich gebe es gerne zu. Ich bin ein wenig auf den Geschmack gekommen. Anders kann ich mir zumindest nicht erklären, dass ich Annette heute schon wieder zum Badesteg und ins Wasser folge. Es gibt zwar immer noch mein großes Theater vor dem Hereingehen, aber ich halte es schon eine Minute länger aus und finde es sogar, Überraschung, am Ende gar nicht mehr so kalt.
Seewechsel
Wir tauschen nun unseren kleinen, stillen See gegen einen etwas größeren. Der Östra Lägern ist nur eine halbe Stunde von uns entfernt und ist so ein richtiger Bilderbuch-Schweden-See. Also mit vielen kleinen Inselchen, genau richtig am Ufer verteilten Schwedenhäuschen mit Steg und gar nicht so viel sonst drumrum. Lieben wir.
In Rydsnäs finden wir einen Småbåtshamn, dem Hafen für die kleinen Boote, einen winzigen urigen Campingplatz. Marke: Einfach, aber sauber. Gerade einmal 15 Plätze, von denen jetzt, um die Mittagszeit, noch genügend zur Auswahl stehen. Wir wählen einen Platz in der zweiten Reihe, da die erste Reihe leider schon reserviert ist.
Der See ruft …
Heute ist endlich mal perfektes Wetter, um die Scubis auszupacken und aufzubauen. Endlich wieder paddeln!
Wir verteilen die Hunde auf beide Boote. Elli ist absoluter Kajak-Profi und genießt es, ihren Kopf entspannt auf der Seitenwand abzulegen. Ein Bilderbuchhund.
Etwas anders sieht die Sache bei Toffi aus. Sie kommt gerne zu mir ins Boot, sieht sich das alles aber mit einer gehörigen Portion Skepsis an. Dass sie von der Hälfte ihres Rudels getrennt wird, ist ihr nicht geheuer und sie weiß auch, dass sie besser nicht über Bord springen sollte.
Nur sehr mittelmäßig begeistert betrachtet sie das, was uns in Verzückung versetzt: das Vorbeigleiten an dieser Märchenlandschaft.
… und Toffi ruft zurück
Besonders leidet sie, wenn sich Annette und Elli auf Extratour begeben und weiter als ein paar Paddellängen von uns entfernt sind. Dann braucht es schon ganz viel Zuspruch und Trösten und Kuscheln, um sie für ein paar Augenblicke zu beruhigen.
Zwischendurch habe ich wirklich den Eindruck, dass Toffi in einer eigenen Sprache spricht, so sehr kann sie ihr verzweifeltes Fiepen modulieren: „Merkst du nicht, in welch tödlicher Gefahr wir uns gerade befinden?“ „Oh mein Gott, die Möwen da hinten werden uns auffressen!“ „Vorsicht, ein Fels!“
Man kann ihr die Erleichterung ansehen, als sie nach zwei Stunden endlich wieder an Land gehen darf. Da muss dann auch mal eine große Kaustange als Belohnung verteilt werden!
Und das Ganze noch einmal
Nachdem wir abends gegrillt haben und gesättigt auf das warme Abendlicht über dem Östra Lägern schauen, schlägt Annette vor, noch einmal auf den See hinauszupaddeln. Dieses Mal ohne die Hunde.
Und so wird es dann gemacht. Wir stechen in See und könenn die auf dem Campingplatz schon nicht mehr sichtbare Sonne bald wieder auf dem Körper spüren. Am gegenüberliegenden Ufer liegt die Landschaft noch im wärmsten Abendlicht. Also nichts wie hin!
Wir lassen uns zwischendurch einfach auf dem Wasser treiben und genießen, was für eine schöne Landschaft da rund um uns zu sehen ist.
Mit Sonnenuntergang fahren wir dann wieder in den heimischen Hafen ein.
Schreck in der Abendstunde
Annette erledigt noch den Abwasch während ich noch einmal zum Bootsanleger gehe, um ein paar letzte Fotos zu schießen. Plötzlich höre ich das vertraute Geräusch, wenn Annette mal wieder ihr iPhone sucht: Es klingelt ein paar Meter neben mir. Ich zähle 1 und 1 zusammen und gehe dorthin, wo wir vorhin die Boote aus dem Wasser gehoben haben. Und siehe da: Ihr Handy liegt am Ufer und wartet darauf, gefunden zu werden. Was ein Zufall, dass ich gerade hier war!
This looks,absolutely gorgeous & it’s been great reading your blog. We often think of the few good times we had together, especially of our dog sitting in Scotland- ha! Ha!