Norra Kvill

13. Juli 2024

Norra Kvill

Norra Kvill

13. Juli 2024

Heute müssen wir uns für unsere Verhältnisse fast schon sputen. Denn es ist das nächste Starkregenband im Anzug. Ab dem frühen Nachmittag soll es anfangen zu regnen und dann richtig ekelig werden. Die Zeit bis dahin möchten wir gerne noch nutzen.

Wir packen also nach dem Frühstück alles zusammen und verlassen den kleinen, schnuckeligen Campingplatz, den wir uns bei besseren Wetteraussichten auch für ein paar Tage vorstellen könnten. Wir werden bestimmt noch einmal wiederkommen.

Camping Rydsnäs

Nationalpark

Wir fahren nur ein halbes Stündchen bis wir im Norra Kvill Nationalpark angekommen sind.

Die schwedischen Nationalparks sind ganz anders als die berühmten Amerikanischen. Natürlich gibt es auch hier Informationstafeln und ein Willkommensschild. Aber das ganze restliche Remmidemmi überlassen die Schweden den anderen. Kein Giftshop, kein Restaurant und nicht mal ein Ranger lassen sich hier blicken.

Auch der Parkplatz ist eher übersichtlich. Vielleicht 20–30 Fahrzeuge hätten hier Platz. Als wir ankommen, ist der Parkplatz gut gefüllt, aber wir finden problemlos einen Platz für das Mannimobil.

Norra Kvill
Norra Kvill

Die ersten Meter bis zum offiziellen Infopunkt sind ein ganz normaler Wanderweg. Aber was danach kommt, ist wirklich großartig! Wir tauchen für ein paar Stunden in eine komplett andere Welt ein.

Norra Kvill
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Märchenwald

Je weiter wir die Zivilisation hinter uns lassen, umso mehr werden wir verzaubert. Denn Norra Kvill ist ein Urwald, der seinen Namen mehr als zu Recht trägt. Seit 150 Jahren hat hier kein Mensch mehr Hand angelegt und den Wald kultiviert. Das Einzige, was hier gepflegt ist, sind die zwei Wanderrunden, die es überhaupt in diesem Nationalpark gibt. Eine führt zum Lilla Idgölen, eine zum Stora Idgölen. Wir verbinden beide zu einer nur wenig länger als vier Kilometer langen Tour.

Norra Kvill

Mit jedem Schritt in den Urwald hinein merkt man, wie der Zauber größer und die Zivilisation ferner wird. Hier ein mit Flechten übersäter Stein, dort ein vor sich hin zerfallender Baumstamm, der hier wahrscheinlich schon 20 Jahre liegt.

Norra Kvill

Von See zu See

Handy und Kamera glühen vor lauter Motiven, die uns vor die Linse kommen. „Guck mal hier, hast du diese feinen Flechten gesehen?“ „Wie hoch die Bäume in den Himmel ragen!“ Mit den Bildern lässt sich diese Wunderwelt nur schwerlich wiedergeben.

Norra Kvill
Norra Kvill
Norra Kvill
Norra Kvill

Denn das Verrückte ist: Alles, was wir hier sehen, haben wir in Skandinavien zuvor auch schon gesehen. Flechten, Moose, Findlinge, Baumruinen, Blaubeeren, Seen. Aber was hier vielleicht den Unterschied macht: Man spürt sehr, dass man hier nur zu Gast ist und die Natur ihr Ding hervorragend ohne den Menschen hinbekommt.

Norra Kvill
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Am Lilla Idgölen möchte Toffi einmal trinken und rutscht am doch etwas zu steilen Ufer ab. Sie nimmt es aber sportlich, klettert wieder an Land, schüttelt sich und weiter geht es mit einem durchnässten Fell.

Norra Kvill
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Lediglich die Aussicht am Idhöjden ist ein wenig enttäuschend. Es ist eine ziemliche Erhebung, von der man vielleicht mal einen großartigen Ausblick hatte. Mittlerweile sind aber schon einige Bäume in die Aussicht hineingewachsen, die eine Rundumsicht erschweren. Das ist jetzt allerdings auch schon Meckern auf hohem Niveau.

Als wir den Stora Idgölen erreichen, beginnt der angekündigte Regen und wird schnell ausgiebiger. Zeit, zum MoMo zurückzukehren. Aber wir sind sicher, dass wir hierhin gerne noch einmal zurückkehren möchten.

Norra Kvill
Norra Kvill

Sauwetter

Nachdem wir in trockene Klamotten gewechselt sind, beginnt unsere Fahrt in Richtung Ostküste. Wir möchten uns in unseren letzten Tagen in Schweden gerne die Küste entlang bis Trelleborg fortbewegen, um dann am Donnerstag bei der Fähre zu sein.

In Vimmerby machen wir noch einen kurzen Stopp zur Grauwasserentsorgung. Diese soll in der Astrid Lindgren Värld super sein. Für uns ist es ein kleiner Kulturschock. Nicht nur ist der Parkplatz beim örtlichen ICA voll und gut besucht, auch der Womo-Stellplatz am Park ist eine neue Dimension: Bestimmt 200 Stellplätze für sportliche 515 Kronen gibt es hier. Krass!

Bei dem immer stärker werdenden Regen hält uns aber nichts hier und wir fahren weiter nach Oskarshamn an der Küste, um dort im ICA unsere Vorräte aufzufüllen.

Pfandautomat
Warum gibt es solche Pfandautomaten nicht bei uns? Tüte auf, Inhalt reinschütten, Pfand kassieren. So einfach kann es sein.

Kurzfristig überlegen wir, ob wir hier nach Öland übersetzen sollen, aber die Website der Fährgesellschaft zeigt an: Alle Fährüberfahrten für den Nachmittag wegen des Wetters sind gecanceled.

In Påskallavik fahren wir dann den avisierten Stellplatz für die Nacht an. Aber wie befürchtet: Hier ist alles voll. Glücklicherweise gibt es noch einen weiteren Stellplatz und einen Campingplatz. Aber der Campingplatz mit seinen Wasserpfützen auf dem Rasen gefällt uns gar nicht und auch der freie Stellplatz am Hafen entpuppt sich als Fehlalarm. Umgehend steigt unser Stellplatznachbar aus, um uns mitzuteilen, dass es hier nur fünf Plätze gebe, auch wenn die Bodenmarkierungen etwas anderes vermuten lassen.

Endstation Segelklubb

Wir beschließen, unser Glück in Mönsterås zu versuchen. Aber auch hier ist der städtische Platz mit Rasen und Riesenpfützen ausgestattet. Gar nicht mal so attraktiv.

Fündig werden wir im Segelklubb. Dort sind sogar noch drei Plätze frei. Einer davon entpuppt sich als Fehlalarm, denn als wir dort einparken, kommt wieder ein freundlicher, aber bestimmter Schwede, der uns mitteilt, dass da zwar eine Nummer stehe, aber diese zu seinem Wohnmobilstellplatz gehöre. Der andere, den wir probieren, ist mehr als schräg, sodass wir notgedrungen den Platz mit der großen Pfütze vor der Tür in Kauf nehmen. Wir haben schon besser gestanden.

Aber immerhin: Bei dem ultimativen Pisswetter und dem hohen Aufkommen an Womos sind wir einfach froh, überhaupt einen Platz bekommen zu haben. Was ein Unterschied zu Visingsö und dem gestrigen Campingplatz am Östra Lägern!

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