Der Tag fängt alles andere als verlockend an. Immer wieder Regenschauer, die mal mehr, mal weniger heftig über das MoMo hinwegziehen.
Aber da wir auf einem Wanderparkplatz stehen, lassen wir uns die Route vorschreiben: Einmal auf den Berg, Blick auf die Saar und wieder zurück. Kann man schaffen.
Und beim Wandern sind wir ganz beglückt, dass wir diese Entscheidung getroffen haben. Denn wie befindet Annette so richtig: „So Scheisse kann das Wetter gar nicht sein, dass das mit dem Herbstlaub nicht immer noch toll aussieht!“ Und genau so ist es. Trotz des mehr als trüben Wetters sieht es mit den goldenbraunen Farbtönen immer noch irgendwie freundlich aus.
Und der Blick auf die Saar, die sich hier bereits windet und schleift, lässt mich kurz überlegen, die offizielle Saarschleife ausfallen zu lassen – viel schöner wird das auch nicht aussehen!
Auch der Blick die gold gefärbten Weinberge hinunter sieht toll aus – selbst der etwas heftiger werdende Regen verdirbt uns die verzauberte Herbststimmung nicht.
Wieder im MoMo angekommen wärmen wir uns ein bisschen auf und starten Richtung Mettlach zur großen Saarschleife. Unterwegs wird das Wetter kurzfristig ausgesprochen scheußlich, aber pünktlich mit unserer Ankunft tröpfelt sich der letzte Regentropfen aus dem Himmel und wir parken auf dem verwirrendsten Besucherparkplatz ever. Man weiß eigentlich nie, wo man lang fahren darf/soll und auch die Ausfahrt ist nicht so einfach zu erreichen, wie es aussieht. Wer auch immer das geplant hat, hat vorher definitiv illegale Substanzen zu sich genommen…
Dafür ist das Besucherzentrum ein schöner Bau und auch der Baumwipfelpfad sieht nett aus. Wir bleiben für heute aber mal auf dem Boden, da wir dem Wetter nicht so ganz trauen mögen. Und auch das ist eine gute Entscheidung. Zwar sieht der beeindruckend hohe Aussichtsturm des Baumwipfelpfads verlockend aus, aber auch die alte Aussichtsplattform bietet einen tollen Blick auf die herbstlich gefärbte und von Wolkenschwaden überzogene Landschaft.
Aber das Beste ist dann noch der geschäftstüchtige Obstbauer, der uns seine Brände und Liköre kosten lässt. Und skurrilerweise mit einem Foto von Schröder und Lafontaine wirbt, die mit (Ex-)Ehefrauen an der Saarschleife sitzen. Sachen gibt’s! Aber der Mirabellenbrand und 1 Sack Äpfel wandern dann doch mit uns zum MoMo zurück.
Der Plan für den restlichen Tag ist ein Zwischenstopp in Zweibrücken, weil uns das Outlet dort gut gefallen hat. Ein bisschen Bummeln und schwupps ist es dunkel – Herbst lässt grüßen. Gut, dass wir vorher schon den Stellplatz für den Abend ausgesucht haben: Im Örtchen Hornbach, kurz vor der französischen Grenze, hat jemand einen ganz liebevoll hergerichteten Platz mit allem, was das Wohnmobilisten-Herz begehrt, eingerichtet. Allen positiven Rezensionen, die wir vorher gelesen hatten, kann man nur zustimmen. Trés bien!
Im nahe gelegenen Restaurant Capito solle man die Stellplatzgebühr begleichen, steht am schwarzen Brett. Wir beschließen, das angenehme mit dem nützlichen zu verbinden und stiefeln dorthin. Bezahlen kann ich zwar den Stellplatz, aber mit dem Essen wird es nix: Geschlossene Gesellschaft! Nach einem kurzen Anruf in der Klosterschänke gibt es von dort grünes Licht für uns und wir kriegen einen „Notplatz“ auf einem Bänkchen am Tresen. Lohnt sich aber, weil man irgendwie über dem Raum thront und das Essen sehr lecker ist.
So kann es weitergehen!
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