Heute ist Arbeitstag. Der Wetterbericht sagt Dauerregen und Kälte vorher. Passt uns gut. Wir haben beide genug zu tun, also wird gearbeitet. So der Plan.
Aber dann wundern wir uns. Eigentlich ist es doch ganz schön? Sicher, am Himmel sind ein paar Wolken, aber ansonsten? Es ist fast windstill. Sogar die Sonne lässt sich zwischendurch mal blicken.
Da nutzen wir doch lieber die Gunst der Stunde und machen uns wetterfest eingepackt auf den Weg an den Strand!
Breitester Strand
Wir finden diese gigantisch breiten Strände hier an der Westküste der Cotentin-Halbinsel ausgesprochen wunderbar. Diese Weite des Blickes weitet auch das Herz.
Weit entfernt erblicke ich ein paar Striche am Rande der Brandung. Was das wohl ist? Mein Tipp „Schiffsüberreste“ erweist sich als kreuzfalsch. Annettes Adleraugen identifizieren sie als Kormorane.
Bisher fand ich Kormorane gar nicht mal so spannend. Die stehen doch eigentlich nur herum und breiten ihre Flügel wie ein ausgehungerter Batman aus.
Aber heute werde ich Fan! Wie sie da zunächst nur dastehen, als wüssten sie auch nicht so recht etwas mit sich anzufangen. Ein wenig wie die Geier aus dem Dschungelbuch.
Oder wie die zehn kleinen Kormorane aus dem gleichnamigen Kinderlied.
Denn als die Wellen der Brandung immer näher kommen, machen sie einer nach dem anderen den Abflug.
Und der nötigt mir dann doch Respekt ab. Sie segeln so lange wie möglich parallel zu der sich vor ihnen höher und höher auftürmenden Brandung, um dann im allerletzten Moment über die brechende Welle hinwegzuschweben. Ziemlich badass!
Weiterreisen
Der angekündigte Regen kommt dann sehr zögerlich und auch gar nicht so intensiv wie erwartet, kurz bevor wir wieder am MoMo eintreffen. Das hat sich gelohnt!
Das Arbeiten erweist sich als frustrierend. Da wir hierfür guten Mobilfunkempfang benötigen, sind die ständigen Verbindungsabbrüche ein steter Quell des Ärgers.
Wir kämpfen noch ein wenig mit uns, ob wir das hinnehmen und unseren fantastischen Ausblick weiter genießen wollen. Oder ob es doch schlauer ist, noch weiterzureisen und an es einem anderen Ort mit stabilerem Netz besser zu haben.
Schweren Herzens brechen wir auf. Aber mit dem gleichen Spruch wie bei so vielen Orten auf dieser Reise: Hier waren wir nicht das letzte Mal!
Nächster Strand
Wenn eines hier keine Probleme bereitet, dann ist es dies: einen schönen Strand zu finden.
Ein paar Kilometer weiter finden wir bei Surville Plage einen Platz hinter den Dünen. Nicht mit der genialen Aussicht wie in den Dünen von Hatainville, aber immer noch reichlich schön. Und mit Netz.
Und wieder haben wir Wetterglück. Am Himmel zeichnet sich schwarz ab, dass es bald schütten wird. Aber unsere Strandrunde bleibt praktisch trocken.
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