Wir fahren heute als allererstes ins Nachbardörfchen Mesnières-en-Bray. Dort gibt es einen Stellplatz (mal wieder kostenlos), wo wir ent- und versorgen können und vor allem eine Epicerie. Das ist einer dieser typisch französischen Tante-Emma-Läden, wo man das Wichtigste für den Tag bekommt. Für uns sind das heute Morgen natürlich Baguette, Croissant und Pain Chocolat.
Zuvor machen wir mit den Hunden aber noch eine Gassirunde durchs Dorf und sind sofort wieder verliebt in die schnuckeligen Häuser und Gassen, die auffällig oft mit Blumen geschmückt sind. Wie überhaupt das Wort adrett richtig gut auf diesen Ort passt.
Regen und Sturm
Da der Wetterbericht für heute wirklich nichts Gutes verheißt, haben wir es nicht eilig, loszufahren. Da genießen wir lieber noch einen Moment FaceTime mit dem Enkelkind, das beharrlich eingefordert hat, dass es mit Opa sprechen will. Hat sich das Üben vor der Abfahrt doch gelohnt.
Auf der Weiterfahrt perfektioniere ich an den Mautstationen meinen „Classe 2“-Spruch und werde immer freundlich runtergestuft. Wenn ich das auf unseren vergangenen Reisen schon gewusst hätte, hätten wir uns sicher ein Drei-Sterne-Essen vom gesparten Geld gönnen können.
Ansonsten ist die Fahrt wenig spannend. Lediglich ein Stau bei Caen bringt Abwechslung. Und natürlich der immer heftiger werdender Regen und ganz ordentliche Sturmböen, die teilweise schon Zweige auf die Fahrbahn geschleudert haben.
Grau in Grau
Wir haben entschieden, dass bei diesem stürmischen Regenwetter ein asphaltierter Platz nicht die schlechteste Wahl ist. In Saint-Fromond gibt es genau so einen. Der Ort ist jetzt gar nicht besonders hübsch, aber trotzdem haben wir irgendwie ein Frankreich-Zuhause-Gefühl als wir dort ankommen. Auch hier gibt es eine Epicerie und sogar eine Boucherie.
Und in dieser Metzgerei macht es dann Klick bei mir. Wir radebrechen unsere Bestellung und der freundliche Metzger macht diese typischen Schnitte mit dem langen dünnen Messer, um die Mousse de Canard abzuschneiden. Und fragt freundlich nach, ob wir die Hähnchenbrust nicht lieber geschnitten hätten. Ist es so recht? Oder so? Dieses Zelebrieren vom Verkauf von Nahrungsmitteln verbinden wir so sehr mit Frankreich, dass ich erst jetzt merke, wie sehr ich das in den vergangenen 2 Jahren vermisst habe. Und so schön, dass wir das jetzt wieder erleben dürfen!
Zusammen mit der komplett unkomplizierten Stellplatzsuche wissen wir jetzt auch an diesem trüben Tag wieder ganz genau, warum wir so wahnsinnig gerne nach Frankreich reisen: Es macht einfach Spaß, hier zu sein!
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