Wir fangen den Tag genau so gelassen an wie die Franzosen, die mich um 9 Uhr vertrösten, dass das bestellte Baguette halt noch nicht da ist. Halb zehn reicht schließlich auch. Und für uns bleibt noch genug Zeit, draußen zu frühstücken, bevor der Regen einsetzt.
Ja, Regen! Denn abgesehen vom Tormenta in Spanien haben wir bisher eigentlich nur Flip-Flop-und-Shorts-Wetter gehabt.
Wir nehmen die Gelegenheit für einen weiteren Gammeltag aber gerne an. Wir machen es uns im MoMo gemütlich und sind auch beruhigt, dass das Dachfenster dicht hält. Auch wenn wir immer noch kurz den Atem anhalten, wenn sich die Regenintensität verstärkt – dann warten wir nämlich verkrampft auf das Einsetzen des Hagels. Was aber (natürlich) nicht passiert. So langsam wird es hoffentlich wieder normaler für uns werden, wenn die Tropfen aufs Dach prasseln.
Am frühen Nachmittag wird es dann vorsichtig freundlicher. Und wir schwingen uns tatsächlich auf die Räder und machen die geplante Tour durch die umliegenden Weinberge.Auch wenn es zu Beginn immer noch so aussieht, als würde gleich wieder eine richtige Ladung Nass auf uns herniedergehen, lassen wir uns nicht abschrecken. Beim einzigen kurzen Schauer stellen wir uns halt kurz unter.
Und es macht Spaß, die Schleifen, in denen sich der Lot hier windet, auszufahren. Auch wenn der Schweinehund natürlich ständig ruft “Du kannst auch eine Abkürzung nehmen!” Aber bei jeder Windung, die wir entlangfahren, werden wir mit schönen Ausblicken belohnt. Sei es auf den Fluss, sei es auf die Weinstöcke, sei es auf die Obsthaine, sei es auf die teilweise sehr schönen Weingüter.
Was man nicht meinen sollte, wenn man so nah am Fluss bleibt, ist, dass es nahezu ständig bergauf und bergab geht. Besonders doof macht sich das bemerkbar, als wir eine Abfahrt zur Brücke über den Lot bei Douelle verpassen. Wenn man auf einmal 20m über sich die Brücke sieht und feststellt, dass man das jetzt auch alles wieder hoch fahren darf…In Caillac machen wir eine kurze Pastis-Pause. Ein geradezu idealtypisches französisches Schnuckeldörfchen, wo ein paar Leute vor dem Cafe sitzen, beide Boulebahnen bespielt werden und ansonsten gar nicht so viel passiert. Schön!
Das letzte Stück bringt dann noch einmal Regen inklusive Regenbogen, da wir wirklich bei Sonnenschein durch den Regen fahren.Und ein wunderbares Stück direkt neben dem Lot entlang, bei dem man sich immer wieder nicht sicher ist, ob er wirklich ein Fluss oder doch nur ein langgestrecktes stehendes Gewässer ist. So friedlich sieht das alles aus!
Als wir dann doch reichlich erschöpft am MoMo ankommen, schmeißen wir uns kurz in Schale und gehen zum Spanferkelessen im Campingplatz-Restaurant, was wir gestern reserviert hatten. Die angekündigte Band spielt schon mal auf, aber ansonsten passiert noch nicht viel.
Zwar stehen schon zwei Monsieurs bei einer Riesenpfanne Bratkartoffeln, aber obwohl schon viele Tische besetzt sind, scheint das Buffet auch um 8.30 Uhr noch nicht eröffnet zu sein. Wir finden schließlich heraus, dass wir uns die Getränke am Tresen holen müssen und man sich einen Pappteller samt Gutscheinen kaufen muss, damit es nachher am Buffet etwas gibt. Aha!
Gesättigt wanken wir dann zum MoMo zurück und sind trotz des entspannten Tagesbeginns richtig müde. Gute Mischung!
Hallo ihr Lieben!
Ihr seht beide auf den Fotos total glücklich und entspannt aus (trotz der Unannehmlichkeiten) 🙂 Großartig wie ihr mit “den Steinen”, die euch in den Weg gelegt werden, umgeht! Trotzdem oder gerade deswegen weiterhin schönen Urlaub auf allen schönen Fleckchen, wo ihr lang kommt.
LG Christiane