Es gefällt uns gut in Cullen.
Wir haben vom MoMo aus einen wunderbaren 180-Grad-Blick aufs Meer. Und der ist nicht zu verachten. In die eine Richtung leuchtet gelb der lange Sandstrand, gefolgt von den Klippen, an deren Ende der Bow Fiddle Rock steht.
In die andere Richtung machen wir uns auf den Weg, um den Moray Coast Trail mal in östliche Richtung zu laufen.
Dieser ist schön angelegt und erstaunlicherweise gar nicht besonders überlaufen. Zwar gibt es gelegentliche Hundespaziergänger, aber das war es dann auch schon. Den könnte man auch noch länger laufen, aber wir kehren wegen des doch leicht nach Regen aussehenden Wetters nach einiger Zeit wieder um.
Tierfriedhof
Direkt neben unseren Wohnmobilplatz gibt es noch den Cullen Pet Cemetery, einen Tierfriedhof, der auf eine lokale Initiative zurückgeht und in den letzten Jahrzehnten von den Einheimischen gerne in Anspruch genommen wurde, bis eine EU-Regelung das verboten hat. Anscheinend wird er aber trotz Brexit nicht weiter genutzt. Das wäre doch mal ein sinnvolles Ergebnis des Brexits gewesen, denn ein wirklich einleuchtender Grund für dieses Verbot erschließt sich uns nicht.
Cullen Skink
Ich hatte es gestern ja schon angekündigt. Heute gehen wir Fischsuppe essen. Und natürlich nicht irgendeine, sondern die vom Weltmeister im Cullen Bay Hotel.
Dieses liegt oberhalb des Golfplatzes mit traumhaftem Blick auf die Bucht. Wir spazieren diesmal über das Viadukt dorthin, welches wir gestern nur von unten bestaunt haben.
Weil uns auf der Karte dann aber auch noch die Scallops anlachen, gibt es auf einmal ein regelrechtes Menü für uns. Als Vorspeise teilen wir uns die Jakobsmuscheln, die mit Black Pudding und Erbsenpüree eine erstaunlich köstliche Kombi abgeben.
Vom Cullen Skink sind wir dann auf hohem Niveau enttäuscht. Das ist am Ende dann ein Kartoffeleintopf mit Räucherfischeinlage, der sehr lecker schmeckt. Aber eben auch „nur“ das. Einen besonderen Pfiff mit weltmeisterlichen Aromen habe ich daran allerdings nicht ausmachen können. Ob der Weltmeistertitel von 2015 nichts mehr gilt?
Stadtbummel
Auf dem Rückweg machen wir in dem herrlich entspannten Städtchen noch einen kleinen Stadtbummel durch Antiquitäten und netten Krimskrams.
Das Wetter wird immer besser, der Himmel nahezu wolkenlos und der Wind flaut ab.
Wir überlegen, ob wir heute überhaupt weiterfahren sollen, denn wir sind mit unserem Platz eigentlich bestens zufrieden. Die nächsten Orte, wo wir auch gerne stehen würden, sind nur ein paar Kilometer entfernt und wir bezweifeln, dass der Blick dort so viel schön sein wird wie hier.
Wir sind daher diesmal gar nicht entdeckungsfreudig, sondern genießen einfach unseren sonnigen Tag in Cullen.
Während ich eifrig in den Reiseführern schmökere, um für die kommenden Tage wieder Inspiration zu finden (als ob das in Schottland wirklich nötig wäre…), macht sich Annette mit Elli auf einen Spaziergang den Moray Coast Trail entlang.
Manchmal muss man gar nicht weiterfahren, um trotzdem Neues zu entdecken.
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