Steinbalance

12. Juli 2025

Steinbalance

Steinbalance

12. Juli 2025

Heute soll unser letzter voller Tag am Simmenfall sein.

Wir sind viel länger hier geblieben, als wir uns das zunächst vorgestellt haben. Insofern ist aus unserer geplanten Entdeckertour mit dem Wohnmobil eine Entdeckertour mit kleinem Radius, aber unglaublich vielen Eindrücken geworden. Wir könnten nicht glücklicher mit unserem neuen Lieblingsort im Simmental sein.

Daher finden wir es passend, den Kreis mit einer weiteren Runde am Simmenfall zu schließen.

Siebenbrunnen

Wir haben von der Simme schon viel gesehen. Eine Sache fehlt uns aber noch: Die Quelle. Zu der soll es heute gehen. Wahlweise findet man sie auch unter Sibe Brünne, Siebenbrünnen oder Simmenquelle. Es wird wieder mal ein steiler Anstieg.

Zunächst geht es den uns mittlerweile schon sehr vertrauten Weg zur Barbarabrücke hinauf. Auch dieses Mal müssen wir mehr als eine Fotostop einlegen. Wasserfall geht immer…

Simmenfall Samstag
Simmenfall Samstag
Simmenfall Samstag
Simmenfall Samstag
Simmenfall Samstag

Uns fällt auf, dass deutlich weniger Wasser den Wasserfall hinunterrauscht als noch vor einer Woche. Dem einmaligen Besucher wird das nicht auffallen, denn es ist immer noch beeindruckend.

Simmenfall Samstag

Aber vor allem an der Barbarabrücke merken wir, dass es heute anders ist. Es spritzt längst nicht mehr so viel Gischt über die Brücke und so wagen wir den Weg hinüber. Toffi hatte sich bestimmt schon gefreut, als wir ausnahmsweise mal nicht in den Bus gestiegen sind. Jetzt muss die Arme ihre nächste Herausforderung meistern und tut das mit Bravour. Das Rauschen des Wasserfalls und die nasse Brücke sind für sie kein größeres Problem. Unheimlich findet sie es aber schon.

Barbarabrücke Überquerung
Wasserfall

Verdiente Pause

Wir kommen auch heute ordentlich ins Schwitzen. Da ist es nur recht und billig, dass wir erst mal einkehren. Im Restaurant der Familie Allemann finden wir einen Platz und machen den großen Vergleich mit der Wurst- und Käseplatte im Nessli Beizli.

Siebenbrunnen Alp

Punkten kann das Restaurant hier mit seinem Selbstbedienungsgetränkesortiment. Die Kaltgetränke findet man nämlich im Brunnen, wo man sich das Getränk der Wahl aussuchen kann.

Siebenbrunnen Alp

Die Platte hier ist vielleicht noch üppiger gefüllt als im Nessli Beizli. Auf jeden Fall sind wir nachher a) pappsatt und wollen b) noch Käse für den MoMo-Kühlschrank mitnehmen. Lecker!

Siebenbrunnen Alp

Greg kann was

Vom Restaurant sind es nur ein paar Schritte, bis man die Simmequelle erreicht hat. Es ist ein großes, weitläufiges Areal, das man hier oben gar nicht unbedingt erwarten würde. Aus der Kalksteinwand kommt aus 7 Hauptquellen die Simme aus der Wand geschossen.

Siebenbrunnen Simmequelle
Siebenbrunnen Simmequelle
Toffi im Gras

Schon bald fällt mein Augenmerk auf den Mann, der am Flussufer sitzt und Steine stapelt. Also, jetzt nicht so, wie man das erwarten sollte. Das sind jetzt hier nicht die inflationären Steinmännchen, die man mittlerweile überall findet.

Rock Balancing

Es sieht so aus, als würde er die Steine absichtlich an der unmöglichsten Stelle aufeinanderstellen wollen.

Der erste Gedanke ist „Das klappt doch nie!“

Rock Balancing

Der zweite Gedanke ist aber beim Blick auf das Kunstwerk, welches neben ihm steht: „Heilige Scheiße, der kann das wirklich!“ Und bald darauf steht auch sein zweiter Turm.

Rock Balancing

Wir kommen ins Gespräch und ich bin hellauf begeistert von dem, was er mir erzählt. Greg, ein gebürtiger Kanadier, ist nämlich nicht nur irgendein Hobbyist, sondern wirklich der Schweizer Teilnehmer für die European Stone Stacking Championships. Und wo finden die nächste Woche statt? In Dunbar, Scotland. Wie super ist das denn, bitte?

Als im Hintergrund sein Turm dann doch umfällt, ist das für Greg keine große Sache: „Das mache ich gleich nochmal. Beim zweiten Mal geht es oft schneller.“

Wir machen daraus dann eine kleine Fotosession. Ich fiebere mit, ob der nächste Stein wohl halten wird. Gleichzeitig bewundere ich Gregs Konzentration und das Durchhaltevermögen, den locker 5 Kilo schweren Stein auf die Spitze seines Turms setzen zu wollen.

Rock Balancing
Rock Balancing
Rock Balancing

Am Ende klappt es dann leider nicht. Aber man kann beim Zusehen förmlich spüren, dass es gar nicht so sehr um das Gelingen, sondern zum gleichen Teil auch um den Prozess geht.

Wenn ihr, so wie ich mal in ein richtig schönes Rabbithole fallen wollt, seht euch Gregs Seite balancingbru.com oder die Seite vom meisterhaften Michael Grab an – alleine schon wegen der schönen Bilder!

Ich bin auf jeden Fall ab heute Fan.

Als ich später noch recherchiere, bin ich wieder mal platt über die sogenannten Zufälle im Leben. Denn die Meisterschaften, an denen Greg teilnimmt, gehören zum European Land Art Festival. Und was gehört noch zur Land Art? Richtig: Sand Art. Die haben wir ja in Irland bei Sean Corcoran schon bewundert!

Rock Balancing

Pläne schmieden

Nachdem wir die Simmequelle ausgiebig bewundert haben, begeben wir uns auf den Rückweg. Mittlerweile fühlt sich der Weg schon vertraut an und auch die Heimkehr zum Campingplatz ist jetzt schon Routine. Was sich aber in einer Woche komplett geändert hat, ist der Belegungszustand des Platzes. Es hat sich noch einmal ordentlich gefüllt. Die Hochsaison hat definitiv begonnen.

Bei unseren Plänen für die letzten Tage dieser Reise hatten wir eigentlich vor, noch einen Abstecher in den Französischen Jura zu machen, da wir dort so gerne sind.

Bei mir fällt der Groschen spät, dass wir vielleicht ein Problem haben. Am 14. Juli, dem französischen Nationalfeiertag, der perfekt für ein langes Wochenende liegt, könnte es ähnlich voll sein wie bei uns an den langen Wochenenden im Mai/Juni. Daher werden wir uns dann doch eher innerhalb der Schweiz weiterbewegen. Mal schauen, wo es uns morgen hintreibt!

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