Hach, was haben wir es schön hier!
Gut, das Wetter spielt uns auch ordentlich in die Karten. Jeden Morgen wachen wir zu schönstem Sonnenschein auf und mittlerweile ist es sogar ohne Jacke möglich, den obligatorischen Strandspaziergang zu machen.
Wir haben uns fast schon daran gewöhnt, dass anscheinend niemand außer uns hier sein möchte. Und wieder finden wir eine neue Sitzgelegenheit in den Dünen und schmieden schon mal fleißig Reisepläne für den Herbst. Das Nordlandvirus hat wieder mal übel zugeschlagen.
Platzwechsel
Für die verbliebenen zwei Tage hier im äußersten Norden Dänemarks haben wir noch ein wenig Sightseeing auf das Programm gepackt. In der weiteren Umgebung der Wanderdüne Rabjerg Mile finden wir an der Nordseeküste den Campingplatz Skiveren, der nicht nur begeisterte Bewertungen vorweisen kann, sondern dank ACSI auch einen bezahlbaren Tarif.
Wir fahren wieder mal nur ein paar Kilometer und cruisen entspannt über dänische Nebenstraßen zum Ziel.
Spontan verliebt in Skiveren Camping
An der Rezeption bekomme ich unkompliziert einen Platzplan in die Hand gedrückt und die Anweisung, einfach einen Platz auszuwählen und dann zurückzukommen. Leichter gesagt als getan. Denn es gibt hier fast 600 Stellplätze in unterschiedlicher Ausstattung und Preislage.
Es stellt sich heraus, dass die günstigen ACSI-Plätze für 23 € in der hintersten Ecke des Platzes liegen. Diese sind einwandfrei, großzügig und schön angelegt. Da gibt es nichts zum meckern. Aber wäre es nicht schon schöner, näher am Meer zu stehen, ein wenig Meerblick zu genießen und schneller am Strand zu sein? Wir finden: Auf jeden Fall! Der Spaß kostet zwar 7 € mehr pro Nacht, aber die sind es uns auf jeden Fall wert.
Wir inspizieren also die Plätze in unmittelbarer Nähe des Strandes und sind in vielfacher Hinsicht begeistert:
- es ist überhaupt nicht überfüllt,
- es ist außergewöhnlich ruhig,
- die Parzellen sind mehr als großzügig,
- fast jeder Platz ist von Hecken umgeben, die Privatsphäre und Windschutz bieten.
Nach ausgiebiger Beratschlagung kommen wir zum Entschluss, dass der Platz vorne neben den Dünen für uns nahezu perfekt ist. Über die an dieser Stelle etwas runtergerockte Hecke können wir sogar von der Hecksitzgruppe aufs Meer schauen. Außerdem scheint jeder außer uns den weiten, weiten Weg zum Waschhaus zu scheuen, so dass wir hier mutterseelenallein stehen.
Wald, See, Strand
Nachdem wir uns ein wenig akklimatisiert haben, kämpfen wir mit dem inneren Schweinehund. Die letzten Tage mit süßem Nichtstun schreien förmlich danach, fortgesetzt zu werden. Aber wir möchten ein wenig die Umgebung erkunden. Schließlich riecht hier alles nach einem absoluten Lieblingsplatz. Diesem Geruch wollen wir nun folgen und auskundschaften, ob es auch rundherum so toll ist, wie wir vermuten.
Dafür bietet sich eine einfache, knapp zweistündige Wanderung nach Westen an. Durch den Wald von Tversted wollen wir zu den drei Seen von Tversted, um dann am Strand zurückzugehen.
Dass wir mit dieser Wanderung eine so hervorragende Wahl getroffen haben, überrascht uns dann selbst ein wenig.
Denn der Wald ist luftig und hell und es riecht nach diesem ganz spezifisch skandinavischem Waldduft. Wunderbar!
Immer wieder hat man Ausblick zum Meer hinüber und sogar eine Stockwindmühle sehen wir am Dünenrand.
An den drei Seen fällt uns mal wieder auf, wie gepflegt hier größere Parkplätze und Freizeitanlagen aussehen. Hygge können die Dänen auch outdoor!
Entlang der Seen kommen wir dann durch die Dünen zum Strand. So viel Weite, so eine tolle Kulisse für Hundefotos!
Richtige Entscheidung
Bei wirklich perfekten Temperaturen laufen wir den Strand entlang und stellen fest, dass uns die sanft anbrandende Nordsee und allgemein die Landschaft mit Klippen, Wäldchen und breitem Strand dann doch einen deutlichen Ticken besser gefällt als die Ostseeseite, auf der wir uns bisher aufgehalten haben.
Wir freuen uns auf den morgigen Tag an diesem schönen Fleckchen Erde und sind gleichzeitig ein wenig traurig, dass wir übermorgen die Heimfahrt antreten müssen.
Das Gute ist, dass wir jetzt schon wissen, dass wir wiederkommen werden. Denn die Sonnenuntergänge sind ja auch nicht ganz schlecht hier…
In der Wanderdüne Rabjerg Mile habt Ihr sicher noch die eine oder andere Fußspur von uns oder einen Orschabdruck vom Po-Rutschen unserer Kinder entdecken können.
Ich denke, dass Ihr vielleicht bereits dran vorbei seid. Wenn es sich widererwartens aber noch auf Eurer Route befinden sollte, können wir Euch den Leuchtturm Rubjerg Knude Fyr empfehlen. Ein Leuchtturm, der aufgrund seiner Nähe zu abfallenden Steilküste in der jüngeren Vergangenheit 2019 etwa 70 Meter ins Landesinnere verschoben wurde.
Liebe Grüße aus Soltau