Also deswegen haben uns alle Lappland-Kenner mit so einer Mischung aus Aufmunterung und Mitleid angesehen, als sie hörten, dass wir noch weiter in den Norden wollen. Die wussten wohl, was uns mückenmäßig erwartet und wollten uns höflichst nicht die Begeisterung nehmen.
So etwas haben wir wirklich noch nicht erlebt. Auch am neuen Stellplatz ist die Lage an der Mückenfront nur unwesentlich besser. Die Viecher können offensichtlich durch Wände gehen. Nachts um 5 können wir beide nicht mehr schlafen und machen uns auf die Jagd. Eine Mücke nach der anderen wird erbarmungslos gejagt, gekillt und anschließend werden die üppigen Blutflecken, die sie hinterlassen noch weggewischt. Was man halt gerne so in der Nacht macht…
Wetterwechsel
Komplett gerädert wachen wir auf und müssen uns erst mal sortieren. Wenn das jetzt jeden Tag so gehen wird, werden wir über kurz oder lang kapitulieren. Aber wir haben noch ein paar Ideen, wie wir zurückschlagen können. Ob es was bringt, das Mückenzeug an alle Einlasspunkte des MoMos zu sprühen? Müssen wir uns einfach für die Nacht noch mal komplett einsprühen? Gibt es bessere und schlechtere Stellplätze und wir haben einfach mal Pech gehabt?
Zu allem Überfluss hat sich das Wetter mächtig geändert. Für die Region des Vildmarksvägens sieht das leider ziemlich trostlos aus. Trüb und nass – echtes Vassendenwetter.
Grau kann auch schön sein
Wir trösten uns damit, dass ja auch nicht jeder bei dieser Lichtstimmung den Vildmarksvägen fahren kann. Aber insgeheim sind wir dann schon frustriert, dass man nicht mal die Berge im Hintergrund sehen kann.
Wir unternehmen an einem Parkplatz einen Versuch, mit den Hunden mal ein paar Meter zu gehen, aber bei dem windigen Regen ist das kein echtes Vergnügen.
Am großen Parkplatz des Stekenjokk, kurz hinter der Passhöhe, müsste es normalerweise wirklich toll aussehen. Ich steige kurz zum Fotografieren aus – Annette ist da schon schlauer und sieht sich das ganze trübe Schauspiel aus dem warmen MoMo an.
Dann eben nicht
Wir überlegen, wie es weitergehen soll. Irgendwie finden wir es zu schade, heute schon den Vildmarksvägen zu Ende zu fahren. Man könnte ja auch einen Regengammeltag einlegen und auf morgen hoffen. Vielleicht wird das Wetter ja doch noch etwas besser.
Der coole Stellplatz am Klimpviken hilft uns dann bei der Entscheidungsfindung. Die Lage direkt am Wasser auf einem kleinen Plateau unterhalb eines großen Parkplatzes ist wirklich verlockend. Es gibt zwar eine hubbelige Rampe, die man dorthin hinunterfahren muss. Aber nach der Härteprüfung auf dem Hoppelweg nach Käringsjön fühle ich mich da gut gewappnet. Schlimmer als die Rampen auf diesem Weg sieht das hier auch nicht aus.
Regen mit Aussicht
Wir richten uns häuslich ein, hören aber für einen Großteil des Tages das Pladdern des Regens auf dem Wohnmobildach. Lediglich in den kurzen Regenpausen können wir und die Hunde uns mal die Beine vertreten.
Gut, dass es Kanelbullar und Kakao gibt, um die Laune aufzubessern.
Hoffen auf besseres Wetter und weniger Mücken in der kommenden Nacht.
Ich würde sagen: Ein Klelch mit Pippi Langstrumpf Kostüm oder blauer Michael bewaffnet mit blauem Regenschirm und rotem Regencape für das kostbare Kamera-Equipment
Das ist schon ziemlich gut, Stefanie. Aber das bin nicht ich, sondern nur andere Leute in Regenkleidung, deren Regenschirm schon kurz darauf hinüber war…
Hi,
wirklich schade mit dem Wetter, da hatten wir vor 4 Wochen mehr Glück. Auch mit den Mücken hatten wir außer in 2 Nächten keine Probleme. Wir haben dann festgestellt, dass das Fliegengitter am Dachfenster nicht press anliegt. Dann haben wir das Dachfenster nachts halt geschlossen gelassen, dann war Ruhe.
LG und noch eine schöne, Regen- und Mücken freie Weiterreise
Claudia
Deine Wünsche haben schon geholfen! Das Wetter ist jetzt etwas besser geworden. Und Mücken hat es bei dem starken Wind auch keine. 🙂