Nach dem Frühstück gehen wir shoppen. Im Hofladen bei Madame. Denn wenn die Ferme schon auf der Route de Cidre liegt, können wir da auch gleich mal unsere Vorräte für die frankreichlose Zeit anlegen. Haben wir letztes Jahr auf unserem letzten France-Passion-Stop auch gemacht und war eine schöne Erinnerung an den Urlaub. Und als Dankeschön für den Übernachtungsplatz ist es ja auch nicht verkehrt…
Auf der Heimfahrt liegt Rouen quasi auf der Strecke. Wollten wir schon immer hin, haben es aber irgendwie nie hingekriegt. Heute schon. Und es gibt sogar einen kostenlosen Womo-Stellplatz direkt an der Seine! Allerdings in einem Umfeld, wo es einen nun so gar nicht wundern würde, wenn das Fahrzeug bei der Rückkehr ausgeräumt ist… Wir sind aber mutig und lassen zusätzlich Mia als Wachhund zurück. Wird schon schiefgehen!
Über die Seine spazieren wir mitten in die Stadt und sind schon nach wenigen Minuten an der Kathedrale. Mit ihren 151,5m nur unwesentlich kleiner als der Kölner Dom – von der Wirkung aber genau so mächtig. Auch von innen gefällt uns die Kirche wirklich gut. Wahrlich majestätisch!
Besonders gefallen uns die vielen Kleinigkeiten, die es zu entdecken gibt, wie zum Beispiel das Herz von Richard Löwenherz, dass dankenswerterweise von einem Steinsarkophag verborgen vor sich hin schimmelt. Oder die vielen Statuen mit wirklichen Charakterköpfen. Oder die elegante Buchhändlertreppe. Oder die Jungfrau-Maria-Kerzen, die einen Jungfrauenaufschlag von 1€ extra kosten. Oder, oder, oder… Es lässt sich prächtig schlendern und staunen in dieser Kirche.
Aber auch der Rest von Rouen gefällt uns wirklich gut. Auch wenn wir eher im Schnelldurchlauf nur die nähere Umgebung der Kathedrale sondieren. Was auffällt sind die vielen alten Fachwerkhäuser – aber auch, dass mehrere davon vor sich hin gammeln. Die überwiegende Anzahl ist aber sehr sehenswert.
Besonders gefällt uns die Rue Damiette mit ihren vielen Galerien, Antiquitätenläden und Musikalienhandlungen. Zusammen mit den alten Häusern und dem Kopfsteinpflaster eine absolut passende Mischung!
Und auch die Kirche St. Maclou an der Place Barthélemy sieht mit ihren schweren, mit Schnitzereien reich verzierten Holztüren absolut großartig aus.
Wir würden gerne noch länger bleiben, aber da wir noch etwas weiter Richtung Heimat fahren wollen, notieren wir für Rouen ein “unbedingt wiederkommen” und machen uns auf den Rückweg zum MoMo, das wir beruhigenderweise auch unversehrt vorfinden.
Für die große Strecke bis zur Grenze gönnen wir uns dann gerne die mautpflichtigen Autobahnstrecken, auf denen es sich so vortrefflich cruisen lässt. Nach einem Tankstop bei Cambrai entscheiden wir uns Last-Minute noch einmal um, was die Wahl des Stellplatzes betrifft. Den eigentlich anvisierten Platz nahe der belgischen Grenze verwerfen wir zugunsten eines Platzes im Örtchen mit dem lustigen Namen Marcoing. Anscheinend las sich die Stellplatzbeschreibung für andere Wohnmobilisten aber genau so vielversprechend wie für uns. Denn auf den eigentlich vorgesehenen 6 Stellplätzen tummeln sich schon 8 Womos und kurz nach uns trudelt noch Nummer 9 ein. Wir sind aber mit unserer Etappenlänge für heute zufrieden und bleiben dann einfach auch. Wird heute halt mal gekuschelcampt.
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