Heute passiert es. Wir verlassen doch tatsächlich unseren Lieblingsplatz!

Das Wetter erleichtert es uns heute etwas, die Entscheidung als sinnvoll zu betrachten. Wobei: Auch diese absolut düstere Stimmung hat etwas. Sollten wir nicht doch hier bleiben…?

Aber es wäre wahrscheinlich auch gar nicht einmal so schlau. Denn für den Nachmittag sind Sturmböen bis zu Windstärke 9 vorhergesagt. Da würde es uns in unserer exponierten Lage doch etwas mulmig.

Stattdessen folgen wir dem Tipp von Leser Andreas, der uns den Plage de Porsmeur als lohnenswert vorgeschlagen hat. Dieser ist nur 15 Minuten von hier entfernt, sodass wir ihn kaum nicht ausprobieren können.

Wir checken den an der Baie de Kernic gelegenen Stellplatz und werden von einem flammneuen und übersichtlich angelegten Platz begrüßt. Das Wetter ist allerdings schon zu mies, als dass wir eine Platzbegehung machen wollten.

So gemütlich

Wir beschließen, dass es für das heutige Wetter auf jeden Fall ein geeigneter Platz sein müsste und fahren weiter zu unserem nächsten Etappenziel, der Crêperie À l’Essentiel.

Denn, wenn wir eines in den letzten tollen Tagen vermisst haben, dann war es feines französisches Essen. Nichts gegen unsere vorzüglich von Annette bekochte Bordküche – aber es ist doch gleich noch mal so schön, sich von den Kreationen in einer Crêperie inspirieren zu lassen!

Von außen sieht sie etwas unscheinbar aus. Aber als wir das Gebäude betreten, fühlen wir uns sofort wohl. Es riecht auf eine gute Weise nach Pub und der Gastraum ist genau richtig liebevoll eingerichtet. Gemütlich, aber nicht überladen. Und heute sogar passend mit einem knisternden Feuerchen im Kamin!

Ein Special sind die Cocktails zum Aperitif – warum eigentlich nicht? Vor allem, wenn sie dann sowohl optisch als auch geschmacklich voll überzeugen können.

Bei den Crêpes lasse ich mal die Bilder für sich sprechen. Und speziell für Leserin Simone hier noch ein paar Bilder der Reihe „Annette schaut verzückt aufs Essen“.

Wir genießen insbesondere den unaufdringlich freundlichen Service des älteren Herrn, der uns auf Französisch, Englisch und sogar mit einem Fitzelchen Deutsch berät.

Der einzige Wermutstropfen ist unser Talent, immer einen Tag vor dem Ruhetag zu kommen. Spontan möchten wir das Ganze nämlich am folgenden Tag noch einmal erleben. Aber ob wir am Donnerstag noch hier sein werden, ist fraglich, da am Wochenende die Heimreise ansteht.

Supermarkt-Slalom

Als wir die Crêperie verlassen, hat sich das Wetter von schmuddelig zu nass-stürmisch hochgeschaukelt. Das sind schon ein paar heftige Böen, die das MoMo ordentlich durchschaukeln.

Trotzdem fahren wir noch zum Intermarche, um unsere Vorräte aufzufüllen. Es wird der ungewöhnlichste Einkauf seit Langem. Denn hier ist Baustelle! An einer Stelle werden Fugen der Fliesen weggeflext. Die armen Mitarbeiter, die hier den Tag verbringen müssen! Wieder an einer anderen Stelle ist der Gang kreativ mit Arbeitsmaterial und Bierpackungen abgesperrt. Es wird ein kleiner Slalom, bis wir alles beisammen haben.

Zorniger Wind

Am Stellplatz sind wir mit einem anderen Womo die einzigen Gäste. Überraschend schnell können wir uns auf einen Platz einigen. Danach sind wir wieder einmal beeindruckt, wenn die Kräfte der Natur loslegen. Da sind schon einige Böen dabei, die das Mannimobil ordentlich durchrütteln.

Erst gegen Abend lässt der stürmische Wind etwas nach und auch die meisten Regenschauer sind durch.

Pünktlich zum Sonnenuntergang können wir noch eine Runde mit den Hunden machen, um uns endlich mal ein Bild vom Strand zu machen. Das Besondere hier ist die Bucht, die bei Ebbe nachzuholen völlig trockenfällt, aber jetzt, bei Flut, um so beeindruckender geflutet wird. Mit unbändiger Kraft strömt das Wasser in die Bucht hinein. Kein Wunder, dass hier überall Warnschilder stehen!

Aber auch am Hauptstrand sind die Wellen beeindruckend, die mit ungeheurer Wucht und Tempo auf den Strand zulaufen.

Das Spektakel, das sich an den Felsen abspielt, lässt sich mit den Bildern nur unzureichend dokumentieren. Stellt euch also bitte alles dreimal so intensiv vor, wie es die Bilder erscheinen lassen.