Morteratsch

20. Februar 2025

Morteratsch Wanderung

Morteratsch

20. Februar 2025

Irgendetwas hat mich in dieser Nacht nicht schlafen lassen. Und so beschließe ich, dem Ganzen ein Ende zu machen und stehe früh auf. So früh, dass es sich absolut lohnt, noch einmal zum Fotografieren rauszugehen.

Morgenzauber

Wenn man in den Morgenstunden hinausgeht, hat das immer einen ganz besonderen Zauber. Es fühlt sich jedes Mal so an, als wäre man ganz alleine in der Welt. Zumindest so lange, bis das Pistenfahrzeug zum Präparieren der Wege in der Entfernung leuchtet oder der Zug auf der anderen Talseite entgegenkommt.

Morteratsch Morgen
Morteratsch Morgen

Ich gehe noch einmal zu der Stelle, wo man halbwegs gut zum Fluss hinuntergehen kann. Es ist dann ein ganz besonderes Erlebnis, einerseits die morgendliche Stille zu genießen und zwischendurch das Knacken des Eises zu hören. Winter pur!

Morteratsch Morgen
Morteratsch Morgen

Zu kalt und zu warm

Heute ist es deutlich milder als an den vorigen Tagen. Wir erreichen sogar Temperaturen, die deutlich im Plus-Bereich liegen. Insofern können wir heute auch mal die ganz dicken Jacken im MoMo lassen. Es bleibt dann aber trotzdem ein ständiges Wechselspiel zwischen zu kalt und zu warm. Anziehen und wieder ausziehen gehört heute zu unserem Standardprogramm. Aber wer würde sich ernsthaft darüber beschweren?

Gletscherweg

Auf unserem Programm steht für heute die Wanderung zum Morteratsch-Gletscher, der am Ende des Seitentals vom Campingplatz liegt. Der Weg startet am Bahnhof, den wir also auch heute wieder besuchen.

Morteratsch Wanderung

Es herrscht ein reges Treiben von Leuten, die den Gletscher zu Fuß, per Ski oder mit dem Schlitten besuchen wollen. Das Problem dabei: Alle teilen sich den gleichen Weg. Zumindest steht es so auf der Winterwanderkarte. Aber es gibt noch einen Weg, der parallel zum Wander-/Skilanglaufweg verläuft und wo es uns auch möglich ist, die Hunde frei laufen zu lassen. Gut so!

Morteratsch Wanderung
Toffi im Schnee
Morteratsch Wanderung

Koexistenz mit Skilangläufern

Es gibt wieder viel zu sehen und zu fotografieren. Der Weg geht sich da ganz von alleine. Erst gegen Ende vereinigen sich unser Wanderweg und der „Hauptweg“ und ab da wird es fast schon stressig.

Denn anscheinend haben Skilangläufer ein grundsätzlich anderes Gefühl für Sicherheitsabstand als Wanderer. Alle naselang kommt einer von hinten oder vorn. Die, die bergab fahren, zischen knapp an einem vorbei. Die, die bergauf fahren, machen raumgreifende Diagonalschritte. Aber vielleicht bin ich auch nur meckerig, denn passiert ist ja schließlich nichts. Genervt sind wir trotzdem.

Morteratsch Wanderung

Kaum noch Gletscher

Wir waren von unserem Besuch am Briksdalsbreen in Norwegen vorgewarnt, wie sehr sich die Gletscher in den vergangenen Jahrzehnten zurückgezogen haben. Aber es ist auch hier bedrückend, zu sehen, wie krass schnell dieser Rückgang vor sich geht. Ein älterer Herr erzählt uns traurig, dass er vor 80 Jahren mit seinem Vater an einer Stelle den Gletscher erreicht hat, der heute vielleicht die Hälfte unseres Weges ist. Man kann es sich schlicht nicht vorstellen, dass das ewige Eis eben doch nicht so ewig ist…

Morteratsch Wanderung
Morteratsch Wanderung
Morteratsch Wanderung

Das, was wir am Ende des Weges vom Gletscher zu sehen bekommen, ist bedrückend wenig. Erst kurz unterhalb des Gipfels sieht man vom Endpunkt des Weges aus Gletschereis.

Morteratsch Wanderung
Kaum vorstellbar, dass bis da oben mal der Gletscher das Tal bedeckte
Morteratsch Wanderung
Morteratsch Wanderung

Am Schild mit der Warnung vor Steinschlag bleiben wir dann auch lieber mal stehen und trauen uns nicht so recht weiter, da man immer mal wieder das Klackern von rollenden Steinen hört.

Morteratsch Wanderung
Morteratsch Wanderung

Ein Hauch von Frühling

Auf dem Rückweg nehmen wir den Schneeschuhweg, der zwar nur etwa 30 Zentimeter breit angelegt ist, sich aber auch mit Wanderschuhen (mit Spikes) gut laufen lässt. Aber vor allem hat man hier seine Ruhe!

Morteratsch Wanderung

Wir gehen durch ein kleines Weidenwäldchen und hier zeigen sich die ersten zaghaften Frühlingsboten. Die ersten Weidenkätzchen haben ihr flauschiges Köpfchen hinausgestreckt. Es könnte sein, dass wir vor lauter Begeisterung fotografisch etwas eskalieren…

Weidenkätzchen
Weidenkätzchen
Weidenkätzchen
Weidenkätzchen
Zapfen
Morteratsch Wanderung

Wir werfen noch einen letzten Blick auf das schneebedeckte Gletschertal und sind einfach nur glücklich, dass wir so etwas Schönes erleben dürfen.

Morteratsch Wanderung

Der Wasserfall

Schon auf unseren vorigen Wegen zum Bahnhof habe ich einen Blick auf den Wasserfall geworfen, der beim Parkplatz hinunterkommt und mehr als nur ordentlich eingefroren ist. Aber ein wenig Wasser fließt unter dem Eispanzer immer noch. An einem Tautag wie heute sogar deutlich mehr. Ein würdiges Fotomotiv für den Abschluss des Tages.

Wasserfall Morteratsch
Wasserfall Morteratsch
Wasserfall Morteratsch
Wasserfall Morteratsch

Denn als wir zum Mannimobil zurückkommen, gibt es ein gemütliches Kaffeetrinken mit Nuss- und Mandelgipfel, bevor dann Hunderte Fotos gesichtet werden wollen. Und dann ist schon wieder ein großartiger Tag zu Ende.

2 Kommentare

  1. Wow, was habt ihr wieder für tolle Fotos dieser zauberhaften Landschaft veröffentlicht. Ein grosses Kompliment an den Fotografen.
    Gruss, Michael

    Antworten
    • Danke für das Kompliment, Michael!

      Aber eure Heimat macht es einem nun wirklich auch sehr leicht, schöne Fotos zu machen. Wir sind echt so gerne in der Schweiz!

      Antworten

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