Muottas Muragl

18. Februar 2025

Muottas Muragl

Muottas Muragl

18. Februar 2025

Nein, da ist nicht einer von den Hunden über die Tastatur gelaufen: Muottas Muragl ist der Name des Aussichtsbergs oberhalb von Pontresina. Wir wollen heute erkunden, was es damit auf sich hat.

Dieses Mal steigen wir in den Bus und fahren ein paar Stationen in Richtung St. Moritz. An der Talstation steigen wir dann aus und stellen uns erst mal für Fahrkarten an. Befürchtet hatten wir, dass für die Hunde der Kinderpreis fällig würde, aber der Kassierer winkt ab: Passt schon. Sein Augenmaß sagt, dass sie kleiner als 30 Zentimeter sind, und wer würde da schon widersprechen?

Muottas Muragl

Wir sind von der Steigung beeindruckt, mit der die Standseilbahn uns hier den Berg hinauffahren wird. Auf einer Strecke von 2199 Metern werden hier 709 Höhenmeter überwunden. An der steilsten Stelle sollen es 54 % sein!

Was. Eine. Aussicht!

Auf der Fahrt hat man dann auch tatsächlich das Gefühl, als würde man nicht mehr ganz eben stehen, sondern sich leicht in Richtung Tal neigen. Ist aber ganz egal, denn mit jedem Meter wird die Aussicht grandioser.

Als wir an der Bergstation ankommen, müssen wir die Schönheit dieses Ausblicks erst mal verdauen. Das ist hier wirklich Winter in den Schweizer Bergen aus dem Bilderbuch.

Muottas Muragl
Muottas Muragl
Muottas Muragl
Muottas Muragl

Philosophenweg

Zunächst grübeln wir noch, welchen Weg wir hier oben wohl einschlagen sollen. Aber es wird schnell klar, dass hier eigentlich alle den gleichen, breit präparierten Weg gehen. Am Philosophenweg, wie er genannt wird, befinden sich in regelmäßigen Abständen Tafeln mit Sprüchen von berühmten Persönlichkeiten. Mein Favorit ist von Marcel Proust und könnte auch gut unser Reisemotto für die Fahrten mit dem MoMo sein:

Alle Menschen sind immer eilig, und man geht schon fort, wenn man erst ankommen sollte.

Und auch wenn unser Reisetempo sicherlich eher langsam ist: Ein wenig finden wir uns da trotzdem wieder. Warum verlassen wir so schnell wieder die schönen Orte, die wir entdeckt haben? Müssten wir nicht noch mehr Zeit ins Ankommen investieren? Wahrlich ein Philosophenweg!

Muottas Muragl
Muottas Muragl

Anstrengender als gedacht

Ursprünglich hatten wir gedacht, dass wir hier mal eben den Aussichtsweg wegwandern und dann zum gemütlichen Teil übergehen würden. Aber auch hier merken wir die Höhe. Die Schritte sind kleiner als sonst, das Tempo langsamer.

Muottas Muragl
Muottas Muragl
Muottas Muragl
Muottas Muragl
Muottas Muragl

Eine Sache, die wir extrem angenehm finden: Es gibt immer wieder Bänke, auf denen man sich niederlassen kann, um die Aussicht zu genießen. Auf den meisten befinden sich sogar dicke Decken, in die man sich einmuckeln kann. Das nenne ich mal Service!

Muottas Muragl
Muottas Muragl
Muottas Muragl
Muottas Muragl
Muottas Muragl

Eiskristalle

Der Schnee, der sich neben dem Wanderweg auftürmt, ist an manchen Stellen regelrecht durchlöchert und hinterlässt feinste und hauchdünne Eiskristallschichten. Ungefähr so wie diese Parmesanplättchen, die man schon mal bei einem fancy Italiener serviert bekommt.

Und auch die Farbe des Schnees hat hier fast schon etwas Gletscherartiges – leichte Anklänge von türkisfarbenem Blau. Wunderschön!

Muottas Muragl
Muottas Muragl
Eiskristalle Muottas Muragl
Eiskristalle Muottas Muragl
Eiskristalle Muottas Muragl
Muottas Muragl

Heimfahrt mit Hindernissen

Wir sind überrascht, dass wir am Ende fast fünf Stunden hier oben verbracht haben. Die Zeit ist wie im Fluge vergangen!

Wir freuen uns jetzt auf die Heimkehr zum warmen Mannimobil. Bei dem sonnigen Wetter war die Kälte nie wirklich ein Problem, aber so ein wenig warme Entspannung darf es jetzt dann doch gerne sein.

Ein wenig wehmütig fahren wir mit der Standseilbahn hinab und sehen immer mehr von diesem tollen Panorama verschwinden, als wir vom Wald verschluckt werden.

An der Talstation läuft alles wie am Schnürchen – denken wir. Der Bus soll in 5 Minuten losfahren und uns zurück zum Campingplatz bringen. Aber warum steht da Pontresina auf dem Zielschild? Es stellt sich heraus, dass wir den letzten Bus, der von Ponteresina weiter in unser Tal fahren soll, um eine Abfahrt verpasst haben. Wir hatten in der vorbildlichen Schweiz nicht erwartet, dass man um 17 Uhr schon keine Heimfahrt mehr bekommt!

Plan B

Es muss also ein Plan B her. Wir wissen ja, dass die Bahnlinie St. Moritz-Morteratsch auch hier vorbeifährt. Gut, man muss eine Dreiviertelstunde auf einem Bahnsteig in the middle of nowhere verbringen. Aber besser, als gar nicht nach Hause zu kommen.

Es wird dann aber doch ziemlich kalt. Gut, dass Annette die Mäntel für die Hunde eingepackt hat. So können sie auf jeden Fall etwas Körperwärme speichern.

Punt Muragl Staz

Pünktlich um 17:54 Uhr sehen wir einen Zug auf der Bahnlinie unten im Tal in Richtung Pontresina fahren. Wir werden doch nicht am falschen Gleis gewartet haben? Leichte Verzweiflung setzt ein…

Umso größer dann die Erleichterung, als mit ein-minütiger Verspätung eine rote Bahn um die Ecke kommt und am Bahnsteig hält, nachdem wir ekstatisch um einen Halt gebeten haben. Denn eine Spaziergängerin, die wir fragen, ob das mit dem „Halt auf Verlangen“ denn zuverlässig funktionieren würde, meinte eher lakonisch „Ich wünsche Ihnen viel Glück!“

Mit letztem Tageslicht nach Hause

Es ist ein großes Glück, in die warme Bahn einzusteigen. Ich habe fast den Eindruck, dass selbst unsere Bahnskeptikerin Toffi die Wärme definitiv wichtiger findet als die Angst vor den komischen Geräuschen dieses Fahrzeugs.

Am Bahnhof Morteratsch sind wir jetzt schon alte Hasen und kehren schnellen Schrittes zum Campingplatz zurück. Es wird dann eine echte Punktlandung, denn als wir das Mannimobil betreten, ist draußen vom Tageslicht so gut wie nichts mehr zu sehen.

Selten hat es sich so gut angefühlt, zum MoMo zurückzukommen. Warm, gemütlich und mit allem ausgestattet, was wir jetzt brauchen. Ein großartiger Tag!

Heimkehr

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