Ja, was ist denn jetzt los?
Gerade noch von der tollen Zeit in Nordbrabant zurückgekehrt und dann geht es schon wieder auf Tour? Genau.
Denn wir haben uns vorgenommen, dass wir den Alpa in diesem Winter mal in den Schnee schicken wollen. Das sollte eigentlich, standesgemäß für uns Nordland-Liebenden, über Silvester in Schweden geschehen. Aber da kam uns eine Dame namens Influenza in die Quere.
Schneegarantie
Aber geplant ist geplant und so haben wir Ziele ausgekundschaftet, wo wir auch garantiert Schnee vorfinden würden. Also so richtig Schnee, nicht nur ein bisschen Weiß wie Zuhause. Unsere Wahl fällt am Ende mal wieder auf die Schweiz!
Vom Camping Morteratsch haben wir eigentlich nur Gutes gehört. Ganzjährig geöffnet, Schneegarantie auf 1860 Metern und eine beeindruckende Bergkulisse hören sich genau nach dem an, was wir uns vorstellen.
Wer sich noch fragt, wo das sein soll: Der Campingplatz liegt bei St. Moritz und Pontresina im Engadin, also so ziemlich im südöstlichstem Zipfel der Schweiz.
Der Hinweg
Das Wetter stimmt uns schon mal auf die kommende Woche ein. Als wir losfahren tanzen kleine Flöckchen durch die Luft. Auf dem ersten Abschnitt unserer Fahrt wird daraus allerdings erst mal eine richtig trübe Suppe.
Wir haben uns die Strecke in die Schweiz gemütlich in zwei Teile aufgeteilt. Im ersten Teil wollen wir bis hinter Stuttgart kommen.
Als sich die A8 hier in die Höhe schraubt, haben wir bereits unsere erste Winter-Wonderland-Szenerie. Die Landschaft ist mit einer leichten Schneeschicht überzogen und sieht atemberaubend verzaubert aus.
So lala
Wir haben in Neenstetten den Geflügelhof Faul ausgekundschaftet. Dort soll man sogar ein Abendessen im Womo serviert bekommen, was man sich vorab bestellen kann. Hört sich doch ideal nach einem langen Fahrtag an! In meiner Erinnerung dachte ich an die köstliche Ente à l’Orange, die wir auf dem France-Passion-Hof Chantereine bekamen.
Der Empfang war dann auch sehr freundlich und ein Bierchen konnten wir auch noch bestellen. Aber statt einem pfiffigen französischen Gaumenschmaus war es dann doch sehr hausmannskostig. Eher so lala als oh là là. Aber mit Goldkante.
Schweiz in Weiß
Die Schwerlastabgabe, die man in der Schweiz mit einem >3,5 t-Wohnmobil statt der Pkw-Vignette zu bezahlen hat, kann ich problemlos online zahlen. Annette fragt mich, ob wir denn für Österreich auch eine Vignette benötigen würden, woraufhin ich sie verständnislos anschaue: „Wieso Österreich? Wir fahren doch in die Schweiz.“ An das kleine Stück östlich vom Bodensee mit dem Pfändertunnel hatte ich nicht gedacht. Stellt sich heraus: Die Autobahn ist von der Grenze bis nach Hohenems mautfrei. Gut so.
Stellt sich heraus: Micha ist zu faul zum lesen. Der ADAC hat diese hilfreiche INfo zum Thema Maut in Österreich. Wenn man wie. ich nur die Überschrift liest, das Bildchen anschaut und denkt “Passt scho!” hat man die wichtige Info verpasst, die Leserin Elfie uns im Kommentar mitteilt. Danke, Elfie!
Denn Wohnmobile über 3,5 Tonnen sind eben nicht mautfrei. Und da ich die Maut auch nicht mehr nachlösen kann (Ich hätte ja gezahlt…), gibt es jetzt zwei Möglichkeiten: Entweder wir haben Schwein gehabt, dass wir nicht kontrolliert wurden. Oder aber (halte ich für wahrscheinlicher) wir bekommen demnächst Post aus Österreich und sind dann um mindestens 240 € ärmer. Österreich, du und ich werden keine Freunde mehr. Auch wenn der Fehler sicherlich auf meiner Seite liegt.
Mit jedem Kilometer Richtung Süden wird es jetzt winterlicher. Die Schweiz empfängt uns in weißem Kleid – hier regiert der Winter. Und standesgemäß machen wir vor der abschließenden Passfahrt erst mal Pause im Heidiland, der ersten Raststätte im Kanton Graubünden.
Über den Julierpass
Während das Weiß in der Rheinebene dann schon sehr auf dem Rückzug ist, gibt es auf der ersten kräftigen Steigung von Thusis in Richtung Tiefencastel aber keinen Zweifel mehr, dass wir am Ende der Fahrt im Schnee landen werden.
Kennt ihr das Gefühl bei einer Passfahrt, dass man denkt „So, jetzt kann es kaum noch viel höher gehen, wir haben bestimmt gleich die Passhöhe erreicht!“, nur um dann erstaunt festzustellen, dass man noch nicht einmal die Hälfte der Höhenmeter erklommen hat? So geht es mir bei dieser Strecke dauernd.
Aber das Gute an der Sache ist, dass die Straße perfekt geräumt ist und das Mannimobil klaglos die Steigungen und Serpentinen meistert. Lediglich die engen Ortsdurchfahrten sorgen für etwas Puls.
Endlich da
Der Teil nach der Passhöhe fährt sich dann schon fast von allein. Im Tal Richtung St. Moritz sind die Loipen bestens präpariert. Wir sehen so einige Langläufer und Winterwanderer. Es dauert ein wenig, bis der Groschen bei uns fällt, dass die große Fläche zu unserer Rechten, wo sie unterwegs sind, der Silvaplaner See ist!
In St. Moritz bekommen wir schon mal eine Ahnung davon, welche Klientel hier hinkommt. Auffällig oft sehen wir Leute, die uns sonst nur in Düsseldorf auf der Kö begegnen würden.
Gut, dass wir noch etwas weiter fahren! Denn am Camping Morteratsch hinter Pontresina ist alles wieder etwas bodenständiger. Der Platz ist bestens organisiert und wir finden nach kurzer Orientierung unseren Platz 097 am See. Auch wenn alles durch die Schneewälle zunächst etwas eng aussieht, können wir das MoMo problemlos platzieren. Hurra, endlich da!
Das Stromproblem
An eine Sache habe ich allerdings nicht gedacht: den Adapter für den Schweizer Stromstecker. Aber auch das erweist sich als das geringste Problem: An der Rezeption erhalte ich leihweise den benötigten Adapter. Und zunächst klappt auch alles. Aber nachdem wir uns eingerichtet haben, werfe ich einen Blick aufs Bedienpanel und sehe, dass die 230V-Anzeige plötzlich dunkel ist. Was ist denn hier los?
Ich überprüfe alle Sicherungen, schließe zur Sicherheit noch unser „Not-Kabel“ an, da ich vermute, dass unsere Kabeltrommel vielleicht der Übeltäter ist. Aber, was ich auch versuche: Der Strom will nicht fließen. Ich vermute schon den sehr alternativen Stromkasten des Campingplatzes als Verursacher. Die Lösung ist dann aber überraschend simpel: Es liegt am Adapter. Mit einem CEE-Schweiz-Kabel, das ich in der Rezeption erhalte, ist die Verbindung dann einwandfrei hergestellt. Puh, das wäre sonst echt ein Problem geworden!
Winterglück
Während ich mit dem Strom kämpfe, hat Annette mit den Hunden schon mal die Lage rund um den Platz sondiert und kommt strahlend zurück: „Micha, das musst du dir unbedingt ansehen. Das ist so schön hier!“ sprudelt es aus ihr heraus.
Da es schon dämmert, machen wir nur einen kurzen Weg das Tal entlang. Aber über uns das Licht auf den Bergspitzen! Der knirschende Schnee unter unseren Füßen! Die klare, kalte Luft, die wir einatmen! Die auf und ab flitzenden Hunde! All dies reicht schon, um uns auf eine schöne Woche hier in den Bergen einzustimmen. Wird gut!
Hallo ihr Zwei, bin seit kurzer Zeit Mitleser von eurem schönen Blog. Ihr habt euch einen der schönsten Ecken und Platz in der Schweiz ausgesucht. Viel Freude und gute Erholung.
Wir sind ebenso seit Jahren begeisterte Womifahrer und machen jedes Jahr Winterurlaub in den Berrgen. Kann euch den Camping Seegarten in der Lenk im Simmental, Berner Oberland, wärmstens empfehlen. Sogar für jede Jahreszeit. Wünsche euch eine schöne Woche. Wir starten heute in die Womi Saison 2025! Lenk wir kommen.
Herzliche Grüsse Susanne H.
Hallo Susanne,
danke für den Tipp! Wir sind ja große Berner-Oberland-Fans und ich könnte mir gut vorstellen, dass wir auch mal nach Lenk fahren werden. Wie sieht dort denn die Lage mit dem Schnee aus?
Hallo Michael,
Derzeit sehr gut. Auch unten im Tal/Dorf liegt Schnee und Langlaufen ist möglich. Alle Wanderwege sind gut im Schuss. Ich mache jeden Tag meine Runde um den See (Lenker Seeli).
Falls du Kontakt möchtest, dann schreibe mich direkt an.
Fröhliche WoMo Grüsse
Susanne
Hallo ihr zwei, ich wünsche euch eine wunderschöne Zeit im Schnee und freue mich sehr auf eure Bilder.
Apropos Maut…der Pfändertunnel ist nur bis 3,5t mautfrei, oder es hat sich 2025 etwas geändert. Glück gehabt ( oder die Rechnung kommt noch).
LGElfie
Hallo Elfie,
danke für die Info, auch wenn ich sie nicht gerne lese. Typischer Fall von “nicht genau gelesen”. Autsch, das wird teuer!
Lieber Michael, liebe Annette,
das ist ja ein Ding! Den Platz haben wir uns im Juli angeschaut und wollten über Weihnachten hin, haben aber keinen Platz mehr bekommen! Da bin ich gespannt wie ihr es da findet!
Wir waren dann mit unserem Troll am Mont Blanc. Mit 60cm Neuschnee über Nacht!
Euch viel Spaß!
Liebe Grüße Britta
Hallo Britta,
ich würde sagen “Bucht schon mal!” Sehr schöner Platz, prima gelegen, super geführt. Uns wird es sicherlich nicht langweilig.
60 cm Neuschnee sind aber schon ein Brett! Aber ihr seid ja offensichtlich heil nach Hause gekommen. Unser Wetterbericht ist sehr langweilig: Sonne, Sonne, Sonne.