Jetzt ist er da. Unser letzter Morgen in Schottland.
Wir gehen noch einmal mit den Hunden entlang des Loch Leven und schmieden schon Pläne, wann wir wiederkommen. In einem Jahr, einem halben Jahr oder schon im Januar? Denn dass wir wiederkommen, ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Schottland und unser Reiseverhalten passen zusammen wie Pott und Deckel.
Vorschläge
Aber jetzt seid ihr mal dran, liebe Leser. Was wäre denn euer Rat an uns, wo es im kommenden Jahr hingehen sollte? Was wäre für euch ein Land oder eine Region, wo euer Herz aufgeht und ihr sofort wisst, dass sich alles richtig anfühlt? Was wäre euer Tipp für eine bestimmte Jahreszeit? Gibt es Stellplätze, die zu euren Lieblingsorten zählen? Dann schreibt uns das gerne in die Kommentare. Wir werden nicht alles abarbeiten, wie es der großartige Markus Barth in 20.000 Reiseleiter tut (Große Leseempfehlung!), aber lassen uns immer gerne inspirieren.
Bye bye, Scotland
Unsere Strecke in Richtung Fähre nach Newcastle führt uns erst mal durch den beeindruckenden Verkehr rund um Edinburgh. So viele Autos auf der Straße haben wir jetzt wirklich lange nicht gesehen!
Statt der entspannteren A1 wählen wir den Weg mitten durch die Scottish Borders. Auf den sanften Hügeln ist es ein stetes Auf und Ab auf eher schmalen Straßen, was sich aber recht gut fahren lässt.
In Coldstream tanken wir noch einmal, bevor wir dann den River Tweed überqueren und von einem schnöden „England“-Schild begrüßt werden.
Ich hatte ganz vergessen, was uns jetzt auf den Straßen Northumberlands erwartet.
Gefühlt wird alles noch ein wenig enger, hügeliger und ländlicher. Wir mögen so etwas ja. Was wir nicht so mögen, sind hingegen die vielen überfahrenen Tiere. Vor allem Kaninchen und Fasane haben hier ein schweres Leben. Wenn man allerdings sieht, wie kopflos doof solch ein Fasan direkt vor einem noch die Straße laufend überqueren will, fragt man sich, ob die Selbstmord in ihrer DNA haben.
Craster
Wir haben uns das kleine Hafenörtchen Craster als Ziel ausgesucht. Hörte sich nach unserem Beuteschema an: Castle, Fischrestaurant, schnuckeliger Ort, Strand und netter Campingplatz. What could possibly go wrong?
Als wir auf den einzigen Parkplatz einbiegen, sind wir schon mal verwirrt. Klein und eher eng und keine Plätze, die für größere Fahrzeuge vorgesehen sind. Wir parken dann auf zwei Plätzen hintereinander und wollen dafür dann auch brav zwei Tickets lösen, da man ermahnt wird, auch als Pkw nur einen Platz zu belegen.
Der Automat schluckt aber schon mal nur Münzen. Schlecht, wenn man 10 Pfund zahlen soll (was wir sogar zähneknirschend noch gemacht hätten). Man könne aber per App zahlen. Dumm nur, wenn es im ganzen Ort keinen(!) Mobilfunkempfang gibt.
Dann aber ein Hinweis, dass es an der Tourist Information noch einen Automaten gebe, der kontaktlose Zahlung ermögliche. Dreimal dürft ihr raten: natürlich defekt…
Während wir überlegen, ob wir es auf 70 Pfund Strafe ankommen lassen, hat Annette eine logische Erklärung, was wir jetzt machen: Der örtliche Campingplatz soll ausgezeichnet sein und 30 Pfund kosten. Das wäre dann ja im Vergleich zu Parkkosten oder Strafe fast schon ein Schnapper!
Am Campingplatz werden wir dann freundlich, aber eben nicht schottisch-herzlich empfangen. Und auf dem Campingplatz mit seinen Dauercampern, an dem alles adrett und ordentlich ist, fühlt sich das mittlerweile doch leicht schmuddelige MoMo irgendwie fehl am Platze an. Es ist ein kleiner Kulturschock für uns.
Dunstanburgh Castle
Wir wollen noch etwas erleben. Und da bietet sich die Runde, die man vom Campingplatz zum Castle und anschließend in den Ort machen kann, ideal an.
Auf wirklich sehr ruhigen Wegen gelangen wir über den Golfplatz bis zum Strand, den die Hunde noch mal ausgiebig zum Toben nutzen. Ob sie ahnen, dass es vorerst das letzte Mal sein wird?
Das Castle, genauer gesagt die Ruine, die davon übrig ist, hat man die ganze Zeit im Blick. Wir nähern uns von hinten. Das wirklich Beeindruckende an diesem Castle ist eigentlich, dass es noch steht. Denn die Überreste sehen teilweise so aus, als müssten sie spätestens morgen aber wirklich einstürzen.
Für eine Besichtigung sind wir leider zu spät und können es nur von außen betrachten.
Entlang der Küste gehen wir weiter nach Craster. Als wir dort ankommen, sind wir einigermaßen ratlos. Besonders schön oder sehenswert ist das hier eigentlich nicht. Wir fragen uns, was die ganzen Tagesausflügler auf dem Parkplatz bloß hier wollten?
Jolly Fisherman
Wir versuchen im Jolly Fisherman unser Glück, ob wir mit den Hunden einen Tisch bekommen. Wir bekommen den vorletzten Tisch in der Bar und haben somit noch mal ein echtes Pub-Erlebnis.
Denn auch die Locals gehen hier anscheinend gerne für ein frisches Bierchen am Tresen hin. Einer hat seine Bulldogge dabei und die ist wirklich ein echter Charakter, wie sie da zu seinen Füßen liegt und den Raum sondiert.
Aber auch Toffi sondiert die Lage. Sie macht heute ihr Meisterstück. Sie sucht sich den sicheren Platz unter meinem Barstuhl und betrachtet Dutzende Hunde, Rollstühle, Leute mit Krücken und Kinder, die an ihr vorbeigehen und bellt nicht ein einziges Mal, obwohl man ihr das Unwohlsein ansehen kann. Wir bekommen mal wieder Lob für unsere gut erzogenen Hunde.
Wir genießen ein letztes Mal Seafood frisch vom Meer, bevor wir dann über die Felder zurück zum Campingplatz gehen. Mittlerweile weht auch wieder ein kalter Herbstwind. Zeit, um ins Warme zu kommen.
Bis zum nächsten Mal
Für diese Reise beenden wir heute das Bloggen. Morgen steht nur noch die Rückfahrt von Newcastle nach Amsterdam an.
Danke für die nette Reisebegleitung und denkt daran, uns gerne in den Kommentaren einen Tipp für die nächste Tour dazulassen.
Denn für 2025 haben wir zwar viele Ideen, aber noch keinen konkreten Reiseplan. Wir möchten zum Beispiel im Winter gerne mal in den Bergen Wintercamping machen. Wer also da noch einen guten Tipp hat: immer her damit!
Schade…keine Morgenlektüre mehr, und du kannst sicher sein, dass ich keine Folge verpasst habe. Dennoch ganz herzlichen Dank für deine Mühen und Bereitschaft zum Teilen. (Wir können leider aus gesundheitlichen Gründen zur Zeit nicht reisen).
Ich wünsche euch eine gute Heimfahrt und freu mich auf eure nächsten Reisen.
LGElfie
Die Heimfahrt ist erfolgreich abgeschlossen. 🙂
Hoffentlich könnt ihr bald wieder reisen und die gesundheitlichen Gründe sind nicht so gravierend!
Liebe Grüße
Micha
Na ihr Beide seid ja lustig 😉 Da begeistert Ihr uns jeden Tag mit wunderschönen bildhaften Beschreibungen einer faszinierenden Reise in einem Land, dass man denken muss, es kann keine lohnerenden Reiseziele geben. Und wollt jetzt tatsächlich von uns Vorschläge, die mindestens ebenbürtig sind! Das wird wohl echt schwierig bis unmöglich 😉
Herzlichen Dank für diese unverzichtbare Lektüre 🥰
Hallo Harald,
nach euren tollen Sonnenuntergangsbildern vom Atlantik hatte ich eigentlich schwer auf Eure Tipps für Portugal gehofft! 😉
Gute Reise weiterhin!
…und so schnell ist der September schon wieder vorüber- SEHR SCHADE …herzlichen Dank für die phantastische Morgenlektüre; Deine wunderbaren Texte und Fotos. Eure Reiseberichte sind immer wieder eine Bereicherung. Es war ein Vergnügen mit Euch unterwegs zu sein.
Neue Reiseziele?, ist noch Zeit für weitere Sehnsuchtsorte, wo ihr so viele eurer schönen Ziele noch einmal bereisen möchtet ? 😉
Für mich steht die portugiesische Atlantikküste auf der Wunschzielliste weit oben…ich denke nicht vergleichbar mit Schottland, aber anders schön.
Ich wünsche Euch eine gute Heimreise und freue mich auf die nächste Einladung zum mitreisen…Januar wäre klasse, da ist es nicht soooo lange hin.
Du hast uns schon richtig eingeschätzt, Sabine.
Wir haben wirklich sooo eine lange Liste mit Orten, die wir unbedingt noch einmal besuchen wollen. Die will ja auch abgearbeitet werden.
Aber es gibt noch genug Reiseziele, die wir endlich mal in Angriff nehmen wollen, aber die immer unserer Liebe zum Nordland zum Opfer fallen. Wir werden aber ganz bestimmt mal nach Korsika, Sizilien, Portugal oder Griechenland reisen. Ganz bestimmt…
Liebe Grüße
Micha