Wir diskutieren, wie es heute weitergehen soll. Noch ein wenig die Cairngorms erkunden, damit wir beim nächsten Mal wissen, wohin wir unbedingt wollen? Oder einfach hier bleiben? Denn die Gegend hier gefällt uns schon wirklich auch sehr gut. Wir entscheiden uns fürs Bleiben. Damit haben wir auf dieser Reise einfach die besten Erfahrungen gemacht.
Aber jetzt geht die Diskussion weiter. Wohin wollen wir denn? Auf den Berg hinauf? Oder die Spazierrunde zum Bibersee Lochan Mor? Da es auf den Bergen nach Regen und Nebel aussieht, entscheiden wir uns für die Runde, die uns zum See führen soll.
Farben
Eigentlich ist heute ein eher trüber Tag. Der Himmel ist bewölkt und eher grau in grau. Aber trotzdem macht uns das nicht viel aus, denn der Herbst wirft seine Schatten voraus. Die Farne verleihen allem einen gelb-goldenen Farbton, der dafür sorgt, dass man nicht depressiv wird.
Wir sind ganz berauscht von den gedämpften Farben in grün, gelb und lila.
Formen
Aber auch die Formen der Baumstämme, die immer neue Linienmuster in die Natur zaubern, laden zum Fotografieren ein. Es gibt wirklich Tausende Motive, die entdeckt werden wollen.
Entsprechend langsam kommen wir voran. Auf dem Hinweg können wir den Lochan Mor nicht einmal sehen. Macht aber nix, wenn der Weg dann trotzdem so schön ist.
Rothiemurchus
Wir kommen auf halber Strecke in Rothiemurchus an. Das ist ein kleiner, langgestreckter Ort mit Restaurant, Shop und vielen Ferienwohnungen. Wir stärken uns im Restaurant und besuchen den schnuckeligen Shop, bevor wir uns auf den Rückweg machen.
Lochan Mor
Es deutet sich an, dass unser Wetterbericht, der erst für den Nachmittag Regen vorhersagt, zu optimistisch ist. Ein Schauer durchnässt uns, aber die Stimmung kann er nicht wirklich trüben.
Denn auch auf dem Rückweg können wir uns für die Formen und Farben begeistern, die wir hier so üppig wie selten präsentiert bekommen.
Am See, dessen Name übrigens so was wie „großes Seelein“ bedeutet, sollen Biber leben. Wir sehen tagsüber natürlich keine. Eine Gruppe von Schotten versichert uns, dass sie schon seit Jahren hier lang gehen würden, aber noch nie Biber gesehen hätten. Es ist wieder einmal solch eine Begegnung, wie man sie so oft in Schottland hat. Man kommt ins Gespräch und schon bald ist es so, als würde man sich bereits ewig kennen. Wir lieben dieses unkompliziert-freundliche im Austausch mit Fremden, wie es uns hier immer und immer wieder begegnet.
Abend am Loch
Nachdem wir am Kassenhäuschen für unsere zweite Nacht bezahlt haben, machen wir es uns im Mannimobil gemütlich, während draußen so mancher Regenschauer vorüberzieht. Herrlich!
Aber abends gehe ich dann doch noch mal zum Loch an Eilein, um Langzeitbelichtungen zu machen. Ich halte mich wohl so lange dort auf, dass die lokalen Enten beschließen, dass ich zum Inventar gehöre. Zumindest kommen sie mir am Ufer so nahe, als würde ich gar nicht existieren. Ich hätte nichts dagegen, Eins mit dieser friedlichen Natur zu sein.
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