Da die Militärhubschrauber ab Mitternacht ein Einsehen haben, konnten wir eine ruhige Nacht verbringen.
Als wir morgens mit den Hunden am Strand entlanggehen, klärt uns ein ehemaliger Army-Angehöriger auf, dass sich auf der gegenüberliegenden Landseite die Firing Range befinde, wo die Übungsschüsse abgegeben werden. Für ihn seien das völlig normale Geräusche. Unterschiedliche Lebenswelten…
Durch die Speyside
Wir wollen es heute bis nach Cullen schaffen, wo es uns 2022 so gut gefallen hat. Annette möchte unbedingt noch mal mit mir zusammen an den Sunnyside Beach, den sie damals alleine besucht hatte.
Wir wählen die nur etwas längere Route durch die Speyside, dem schottischen Whiskygebiet. Nicht nur gibt es hier eine schöne Destillerie nach der anderen, sondern auch landschaftlich kann das hier was. Es ist aber mit seinen sanften Hügeln gänzlich anders als die Landschaft mit den imposanten Bergen der Highlands.
Wir machen einen kurzen Stopp am Ballindaloch Viaduct, das über den River Spey führt. Ehemals die Eisenbahnlinie, heute die Trasse für den Speyside Way, einen Wanderweg.
Vor dem dramatischen Himmel leuchten die Vogelbeeren, die Rowan Berries, knallrot. Ein Schotte erklärt uns, dass man hier daraus Gelee mache, das gerne zu Wild oder Käse gereicht wird. Bisher dachte ich immer, dass die Beeren giftig seien. Aber in gekochtem Zustand sollen sie dann eher wie Preiselbeeren oder Cranberrys schmecken. Wer das mal nachkochen möchte: Ich habe hier dieses Rezept gefunden.
Von der Eisenbahnlinie ist noch das Ballindaloch Vidaduct übrig geblieben. Wir finden es mit der abblätternden Farbe sehr fotogen.
Wieder da
Als wir in Cullen eintreffen, fühlt sich das wie ein Nachhausekommen an. Alles ist noch da. Das Cullen Hotel mit seinem leckeren Cullen Skink, das Viadukt mitten in der Stadt, der lange Strand.
Der Stellplatz, der zuvor kostenlos war, ist mittlerweile etwas ausgebaut und mit nummerierten Plätzen hinter einer Schranke zu erreichen. Bereits kurz nachdem wir ankommen, fängt es erst mal ordentlich an zu regnen. Kein schönes Wetter für einen Weg zum Strand.
Strand ganz anders
Aber am frühen Abend hört der Regen auf und bei strahlendem Sonnenschein können wir zum Sunnyside Beach losgehen. Was ein Glück!
Annette hat den Weg als ein wenig abenteuerlich in Erinnerung. Auf dem ersten Stück kann ich das so gar nicht glauben. Bestens ausgebaut führt der Weg auf den ersten Metern um die erste Kurve. Aber bald wird es in der Tat abenteuerlich. Aus dem schmalen Grasweg wird ein matschiger Trampelpfad durch fast mannshohen Farn. Und als wir die nächste Klippe umrunden, wird es auf einmal auch eine rechte Kletterpartie. Auf und ab und auf und ab. Zurecht erinnert ein Steinturm an Tony Hetherington, der wohl die letzte Treppe im Alleingang gebaut hat. Keine Ahnung, wie er es geschafft hat, die Steinblöcke dort zu platzieren!
Ich warte gespannt auf den Strand, der sich doch jetzt bald vor uns auftun muss. Aber es sind vor allem die Steinlinien, die hier ähnlich wie der Flysch in Nordspanien ins Meer führen. Und nur wenig Sand. Irgendwie stimmt das Verhältnis von Sand und Stein hier nicht. Das ist doch nicht der Strand, von dem Annette mir Bilder gezeigt hat?
Doch, ist es. Des Rätsels Lösung ist dann simpel.
Nummer Eins: Wir kommen zu spät. Zu dieser Jahreszeit liegt der Strand abends schon im Schatten. Lediglich draußen auf dem Meer sehen wir noch den Sonnenschein.
Nummer Zwei: Annette war offensichtlich damals bei Flut dort. Durch die Ebbe sind es doch reichlich viele Steine zwischen Sandstrand und Meer.
Ich bin etwas unterwältigt und Annette traurig, dass es nicht ganz das ist, was sie sich von diesem Besuch versprochen hatte.
Urlaub vom Urlaub
Hier im Blog legen wir jetzt eine kleine Schreibpause ein. Die Zeit in Findhorn mit den Konzerten nehmen wir als kleine Auszeit wahr und wollen dort einfach mal die Seel baumeln lassen. Die nächste Frühstückslektüre für die Leserschaft sollte dann per Newsletter am Donnerstag für euch parat sein. Und wenn ich daran denke, gibt es vielleicht ein paar Impressionen von den Konzerten bei Insta.
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