Portmahomack

14. September 2024

Portmahomack

Portmahomack

14. September 2024

Schade. Ich hatte ein wenig darauf spekuliert, dass wir beim Aufwachen zum Sonnenaufgang einen prächtig illuminierten Leuchtturm vorfinden würden. Aber leider hat es sich etwas zugezogen und das Licht bleibt ausgeknipst. So ist es also morgens „nur“ schön.

Auf Delfin-Pirsch

Wir lassen es uns natürlich nicht nehmen, noch eine Runde zum Leuchtturm zu machen. Schließlich soll man hier auch Delfine, Wale, Robben oder Otter zu sehen bekommen.

Tarbat Ness Lighthouse
Tarbat Ness Lighthouse
Tarbat Ness Lighthouse

Annette sucht fleißig nach den Meeresbewohnern, stößt bisweilen einen Jauchzer aus, um ihn dann kurz darauf mit „Mist, war doch wieder nur ’ne Boje!“ zu kommentieren.

Das Ende vom Lied: wieder viele neue Leuchtturmbilder, aber keine mit Delfinen.

Tarbat Ness Lighthouse
Tarbat Ness Lighthouse

Süßes Cafe

Es wird dann doch Zeit, diesen schönen Ort zu verlassen und ein wenig weiterzufahren. „Wenig“ ist dabei wörtlich zu nehmen. Denn im nur 4 Kilometer entfernten Örtchen Portmahomack wollen wir kurz bummeln.

Es ist ein verschlafenes Nest kurz vor dem Ende der Welt. Auch auf den beiden größeren Parkplätzen ist hier nicht viel los. Wir finden mit dem Mannimobil problemlos ein Plätzchen direkt in den Dünen am Sandstrand.

Portmahomack

Unser Weg führt uns in das Carnegie Hall Cafe. Ja, genau wie in Dunfermline hat auch hier Mr. Carnegie gespendet und dafür gesorgt, dass die Gemeinde eine Gemeindehalle bekommt.

Wir staunen nicht schlecht, als wir ein voll besetztes Cafe betreten. Auf den Straßen war doch nix los! Aber hier trifft man sich offensichtlich und lässt es sich bei Kuchen oder kleinen warmen Gerichten gut gehen.

Portmahomack

Während wir auf einen freien Tisch warten, können wir die angebotene Töpferware und Kunstdrucke betrachten. Annette verliebt sich in eine Tasse und auch ein paar Kunst-Postkarten wechseln den Besitzer, bevor wir auf dem herrlich lümmelnden Sofa Platz nehmen.

Portmahomack

Der Service ist sehr freundlich und wuselig, aber auch chaotisch und langsam. Bis wir unsere Bestellung bekommen, dauert es dann etwas länger. Aber böse sein möchte man den Ladies, die den Laden wuppen, trotzdem nicht.

Keine Delfine

Wir bummeln anschließend weiter bis zum Dolphin Viewing Point. Aber auch hier: Fehlanzeige. Und bei dem reichlich frischen, böigen Wind wollen wir dann doch lieber früher als später ins muckelige MoMo zurück.

Da ich zusätzlich irgendwie vor mich hinkränkele, treffen wir die Entscheidung, heute einfach mal einen Ruhetag einzulegen. Keine Fahrt, keine neuen Erlebnisse, sondern einfach mal ausruhen. Gute Entscheidung!

Denn nach Kopfschmerztablette, Mittagsschläfchen und Kaffee mit Schokolade vom Highland Chocolatier fühle ich mich schon besser.

Wir können sogar ein paar Reparaturen durchführen.

Denn bei unserer Badtür funktioniert seit gestern plötzlich die magnetische Schlossfalle nicht mehr. Die nun haltlose Tür hatten wir fürs Fahren mit einem Expandergummi notdürftig fixiert. Die Lösung finden wir nach einem Tipp aus dem Alpaforum bei YouTube. Einfach ausbauen, einen „überflüssigen“ Magnet entfernen und schon funktioniert wieder alles.

Portmahomack

Auch die schützende Metallplatte unter dem Herd hatte sich wohl durch die Vibrationen bei der Fahrt von allein gelöst und wollte neu festgeschraubt werden.

Apocalypse Now

Abends fährt wie gestern schon Reg von der Gemeinde vor, um die Womofahrer zum Spenden für die Übernachtung zu motivieren.

Portmahomack

Kurz zuvor haben wir auf einmal ein unbekanntes, laut bollerndes Geräusch gehört, das sich in völlig willkürlichen Abständen wiederholte. Hört sich irgendwie wie eine gigantische Druckwasserpumpe an. Was zur Hölle das wohl ist?

Reg klärt mich auf: Das seien die Militär-Hubschrauber, die hier mit Maschinengewehren Schießübungen absolvieren würden. Ach. Du. Scheiße! Ein Zeitungsartikel bringt noch mehr Licht ins Dunkel: Es sind Flug- und Schießübungen bei schwachen Lichtbedingungen. Sprich: Es wird bis spät in die Nacht geballert.

Für uns ist jetzt nur eine lästige Lärmbelästigung. Und trotzdem macht dieses Geräusch etwas mit einem, sobald man einmal weiß, was es ist. So nah hat sich „Krieg“ für mich noch nie angefühlt. Beklemmend.

Portmahomack-125

Und es sieht so aus, als hätten wir mit unserem Aufenthalt in Findhorn in der kommenden Woche richtig ins Klo gegriffen. Denn die Luftwaffenbasis Kinloss, von der die Hubschrauber starten, befindet sich im Nachbarort. Na, herzlichen Glückwunsch…

Und das Ganze wird mit der fantastischen Lichtstimmung bei Sonnenuntergang noch mehr zu einer surrealen Erfahrung. Ein Bild, das man als absolut beglückend empfindet. Gepaart mit einem Geräusch, vor dem man nur fliehen möchte. Es sind verrückte Zeiten.

Noch verrückterer Zufall: Google Maps zeigt mir unseren Standort als Gaza an. Schluck!

Portmahomack
Portmahomack
Portmahomack
Portmahomack
Portmahomack
Portmahomack
Portmahomack
Portmahomack
Portmahomack
Portmahomack
Portmahomack
Portmahomack

1 Kommentar

  1. Wir hatten ein ähnliches Erlebnis, als wir im Frühjahr 2 Monate in Schweden waren. Auf Tjörn haben wir den ganzen Tag und bis in den späten Abend hinein Militärboote auf und abfahren gehört. Sehen konnten wir sie aufgrund ihrer Tarnnetze nur mit dem Fernglas. Einwohner berichteten uns, dass das sehr ungewöhnlich war und sie das noch nie erlebt haben. Auf einmal fühlte sich Russland sehr nah an… Irgendwie ein skurriles Gefühl in dieser Idylle.

    Antworten

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schottland 2024

Navigation

MoMo unterwegs

Unsere interaktive Karte

Alle Reiseziele auf einer Karte. Unsere Großen 12 erkennst du an dem goldenen Stern.

Schönste Ziele

Highlights unserer bisherigen Reisen

7

Nordspanien

7

Normandie

7

Masuren

7

Wales, Irland, Schottland

7

Lappland und Lofoten