Morgens zucken wir noch einmal kurz. Einfach doch noch eine Nacht verlängern? Aber heute soll es dann doch langsam mal weitergehen. Es gibt doch noch so viel zu entdecken!
Wir nutzen aber den Vormittag bis Ultimo aus, um uns von unserem neuen Lieblingsplatz zu verabschieden. Bis 12 Uhr müssen wir ausgecheckt haben.
Wasser marsch
Vor der Abfahrt erledigen wir noch mal das volle Ver- und Entsorgungsprogramm. Dabei wird die selten dämliche Füllstandsanzeige vom Alpa zum Verhängnis.
Während wir das Grauwasser ablassen und die Toilette leeren, läuft gleichzeitig das Frischwasser in den Tank. Als ich nach ein paar Minuten kontrolliere, zeigt mir die Anzeige an, dass der Tank erst halb voll sei. Komisch, bei dem ordentlichen Wasserdruck? Aber wir haben jetzt ja auch ein paar Tage Wasserverbrauch hinter uns, also denke ich mir nichts weiter.
Als ich kurz darauf kontrolliere, läuft das Wasser schon am Einlass über. Schnell ist der Wasserhahn abgedreht. Aber aus einer Eingebung heraus kontrollieren wir lieber mal den Frischwassertank, da wir es vom Eura kennen, dass die Deckel nicht ganz dicht halten, wenn mit Druck noch Wasser nachkommt. Und tatsächlich: Auch der Alpa hat hier seine Schwachstelle. Alles nass!
Wir leeren den Doppelboden und versuchen auch hier so gut, wie es möglich ist, alles eingedrungene Wasser mit Lappen aufzunehmen. Es wird eine logistische Meisterleistung, denn wir haben wirklich gerade alles wieder verstaut, als ein unglaublicher Platzregen einsetzt. Glück gehabt!
Und es ist sogar doppeltes Glück, denn wir verlassen den Platz um Punkt 12 Uhr. Wäre es später geworden, wäre noch eine Tagesgebühr fällig gewesen, wie es unmissverständlich in den Terms and Conditions steht.
Raue Wunderwelt
Direkt auf den ersten Metern wird uns klar, dass es eine brillante Idee war, heute weiterzufahren. Es gibt einfach noch so viel zu sehen! Landschaften und Lichtstimmungen während der Fahrt ändern sich alle fünf Minuten und wirken immer noch ein wenig spektakulärer als zuvor.
Wir fahren heute nur eine kurze Strecke. Bei Poolewe biegen wir links ab und fahren die Küstenstraße in Richtung Norden. Das Wetter wird zunehmend besser und der Verkehr auf der Single Track Road ist überschaubar.
Panoramaplatz
Als wir die letzte Kurve nehmen, liegt unser Ziel vor uns. Den Firemore Beach habe ich mir im Reisebericht von Corinna und Wolfram Wehr-Reinhold als absolut unser Beuteschema notiert. Und als wir ihn dann in Natura vor uns liegen sehen, wissen wir sofort: Genau so ist es. Volltreffer!
Zuvor hatten wir noch überlegt, hier nur einen Zwischenstopp einzulegen. Aber als wir diese Aussicht sehen, wissen wir: Der Fahrtag ist schon wieder beendet. Wir wären ja bescheuert, wenn wir hier und heute wieder wegfahren.
Strandauf, Strandab
Gummistiefel an, Regenjacke an und los geht’s an den Strand. Auch heute ziehen wieder Schauer über uns hinweg, aber es sieht so aus, als könnten wir in der kommenden Stunde trocken bleiben.
Und so ist es dann auch. Ein herrlich frischer Wind treibt die Wolken über uns hinweg. Gut, wenn man dann passend angezogen ist. Aber eigentlich wäre es uns auch egal, wenn wir kalt und durchnässt wieder am MoMo ankämen. Von innen strahlen wir sowieso um die Wette!
Wir schaffen es dann wirklich wieder mal meisterhaft vor dem nächsten heftigen Schauer wieder zurück zu sein. Was wohl die schottische Frau jetzt macht, die uns gerade noch in Minirock und Strumpfhosen auf ihrem Strandspaziergang entgegenkam?
Regenbögen en masse
Wir genießen den Nachmittag über unseren Panorama-Aussichtplatz im Mannimobil. An irgendeiner Stelle ist alle paar Minuten garantiert der nächste Regenbogen fällig. Irgendwann nicken wir nur noch gnädig, wenn der andere einen Regenbogen entdeckt hat.
Am Abend gehe ich noch einmal alleine auf Fototour, um die jetzt schon viel düstere Stimmung einzufangen. Man muss wahnsinnig schnell sein, denn kaum hat man eine spannende Wolkenformation mit schönem Licht gesehen, ist sie auch schon wieder verschwunden. Im Zweifelsfall gibt es dafür Sekunden später im Rücken eine tolle Lichtstimmung. Was für ein Spaß!
0 Kommentare