Der Platz hier am Big Sand Beach ist genau nach unserem Geschmack. Also verlängern wir kurzerhand unseren Aufenthalt hier um einen weiteren Tag. Der Wetterbericht sieht zwar für die kommenden Tage übel aus, aber wir wollen das Beste draus machen. Eine Wanderung in der Mittagszeit sollte ohne Regenjacke möglich sein.
Wie langweilig
Genauer gesagt haben wir zwei Optionen erwogen: Entweder eine 30-Kilometer-Hin-und-Zurück-Radtour zum Leuchtturm Rubha Rèidh oder eine Wanderung durchs Moor, welche direkt am Campingplatz startet.
Wir entscheiden uns für die etwas weniger aufwändige Wanderung, da der Wetterbericht ab Nachmittag Dauerregen vorhersagt und wir keine Lust haben, eventuell nasse Räder und Hundehänger bei strömendem Regen in der Heckgarage zu verstauen.
Zunächst gehen wir die Straße lang. Na ja. Als wir dann abbiegen, wird mein Gesicht noch etwas länger. Das ist halt viel Heide, viel Moos, viel rot-grün-braun. Wenig Aussicht. Kurz überlege ich, ob wir nicht einfach umkehren und doch die Radtour machen sollten. Denn das Wetter ist entgegen der Vorhersage geradezu traumhaft. Weitestgehend blauer Himmel. Lediglich in der Ferne sehen wir Regenwolken über die Isle of Skye hinwegziehen.
Wir beschließen aber, einfach dem Wanderweg zu folgen. Dann ist es heute einfach mal eine nicht so gigantische Wanderung. Ist uns eigentlich ganz recht. Kleiner Spoiler: Beste Entscheidung des Tages!
Wie toll!
Denn es sind hier eher die kleinen Details am Wegesrand, die entdeckt werden wollen. Den sich endlos windenen River Sand überqueren wir erst nach einiger Zeit. Aus der Luft kann man sehen, wie er sich seinen Weg durch diese Landschaft gesucht hat.
Aber auch die anderen kleinen Schönheiten wie Moose und Steine warten nur darauf, von uns entdeckt zu werden.
Das Beste kommt dann passend auch zum landschaftlich höchstem Punkt der Wanderung. Von hier hat man nämlich einen tollen Blick in die Weite der Landschaft mit den Bergen des Beinn-Eighe-Massivs als grandiosem Hintergrund. Notiz an Fotografen-Micha: Beim nächsten Mal diese Tour am Abend machen, weil es dann bei gutem Licht bestimmt noch grandioser aussehen müsste.
Gerade rechtzeitig
Von diesem Höhepunkt der Tour ist es noch eine gute Stunde bis wir zurück am Campingplatz sein werden. Der Wind hat merklich aufgefrischt und auch die Bewölkung hat stark zugenommen. Wir sind uns nicht ganz sicher, ob wir es trocken bis zum Mannimobil schaffen werden.
Aber es bleibt alles freundlich, sodass wir uns sogar noch eine Belohnung im Barn Café gönnen können. Es gibt eine beeindruckende Auswahl an Gebäck und Kuchen, bei der wir uns kaum entscheiden können.
Auch nach der Stärkung hält das Wetter sich. Wir können noch einen kleinen Einkauf im Campingshop erledigen, um ein paar Vorräte aufzufüllen.
Als wir dann endgültig zum MoMo zurückkehren, hat sich der Himmel schon deutlich verdüstert und erste Tröpfchen fallen. Der Wetterbericht hat also nicht gelogen.
Für uns heißt es von da ab: Wir lassen den Regen aufs Dach prasseln und machen es uns im Alpa so richtig gemütlich. Denn wenn wir ehrlich sind: Bei Regenwetter in der warmen Stube zu sitzen und gelegentlich das warme Gefühl zu haben „Gut, dass ich da nicht raus muss!“ hat schon auch schon was.
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