Radtour mit Hindernis

6. September 2024

Loch Damh

Radtour mit Hindernis

6. September 2024

Das gute Wetter setzt sich wie versprochen fort. Nur mit dem Unterschied zu gestern, dass es noch etwas wärmer wird…

Vom freundlichen Besitzer Ruairidh (Extrapunkte für euch, wenn ihr wisst, wie man das ausspricht. Ich habe nachgefragt: Roury!) haben wir das Okay für eine weitere Nacht bekommen. Das ist nicht selbstverständlich, denn der Platz scheint auch im September nahezu ausgebucht zu sein!

Wir planen daher eine Radtour, die wir bei Komoot gefunden haben. Sie soll uns entlang des Loch Damh führen, an dessen Ende wir schon ein Café und ein Seafood Restaurant für die Einkehr auf halber Strecke ausgekundschaftet haben. Es sieht alles nach einem guten Plan aus.

Spiegelglatt

Wir genießen die Fahrt entlang des Upper Loch Torridon heute vielleicht noch mehr als gestern. Anders als im Wohnmobil ist die langsamere Geschwindigkeit und die herrlich klare Luft ein absoluter Bonus in dieser wunderbaren Landschaft. Auf der gut asphaltierten Straße rollt es sich gut und auch die Steigungen mit dem Hänger verlieren mit den E-Bikes ihren Schrecken.

Loch Damh

Schon bald verlassen wir die Hauptstraße und biegen in einen deutlich holprigeren Weg ein, der uns zum Loch Damh führen soll. Hier wird es erst mal Zeit, die Drohne in die Luft zu schicken, um sich einen Überblick zu verschaffen, wie schön das hier eigentlich ist.

Loch Damh
Loch Damh

Auf der Weiterfahrt taucht dann bald der See vor uns auf. Aber es dauert, bis ich realisiere, wie groß die Fläche wirklich ist, denn er liegt so still und spiegelglatt vor uns, dass man gar nicht sofort erfassen kann, wo das Land aufhört und das Wasser anfängt. Eine verrückte optische Täuschung, die sich in den Bildern schlecht erfassen lässt!

Loch Damh
Loch Damh
Loch Damh

Wir entdecken ein kleines Ruderboot, was dort liegt, als sei es als Requisit für fotobegeisterte Touristen dort platziert worden. Die Handys glühen mal wieder und auch die Drohne darf schon wieder fliegen.

Loch Damh
Loch Damh
Loch Damh

Hütte im Nirgendwo

Die Schotterstraße lässt sich mit einem wachsamen Auge einigermaßen gut fahren. Aber hinter einem Gatter wird das Ganze dann noch etwas gröber und unangenehmer zu fahren. Insgeheim freue ich mich schon darauf, in fünf Kilometern wieder Asphalt unter den Reifen zu haben. Der Begeisterung über die majestätische Landschaft tut das aber keinen Abbruch.

Loch Damh

Wir kommen an einem kleinen Haus an, das gemütlich mit Kamin und Panoramafenster ausgestattet ist. Bestimmt urgemütlich, wenn man hier an einem rauen Wintertag auf den See hinausblickt!

Loch Damh
Loch Damh
Loch Damh

Retour

Nach einer kurzen Pause fällt mir aber mit großer Verwunderung auf, dass der Weg anscheinend hier endet. Haben wir eine Abzweigung verpasst? Nein, denn ab hier führt der Weg nur noch als Trampelpfad weiter und auch der eher sumpfige Untergrund wirkt nicht sehr einladend für zwei Räder mit Hundehängern. Wenn es nur ein kurzes Stück wäre, würden wir das sicherlich irgendwie hinbekommen. Aber da noch vier Kilometer vor uns liegen würden, gibt es nur eine vernünftige Entscheidung: alles wieder zurück.

Loch Damh

Wir versuchen es positiv zu sehen: Es könnte einen schlimmer treffen, als diese schöne Szenerie ein zweites Mal abzufahren. Und vor allem: Der Weg wird ab jetzt definitiv besser und besser.

Loch Damh

Zur Abwechslung dürfen die Hunde jetzt mal laufen. Keine Menschen, keine Schafe, langsames Tempo auf dem Schotter: passt alles. Ein klein wenig irritiert scheinen unsere Vierbeiner schon zu sein, dass sie jetzt nicht mehr im Hänger eingesperrt sind. Aber sie schaffen die Strecke bis zu „unserem“ Boot mit Bravour. Die Zungen hängen dann aber ganz ordentlich aus dem Maul und Toffi lässt sich verständlicherweise einfach zum Abkühlen im Wasser nieder und steht gar nicht mehr auf. Das ist anscheinend die Hundeversion der Eistonne.

Auf dem Rückweg machen wir noch einen Schlenker vorbei am Café Nanny’s, wo wir bereits gestern leckeren Kaffee und Kuchen hatten.

Shieldaig

Klare Regeln…

Wir verbringen einen richtig entspannten Nachmittag am MoMo und genießen den Sonnenschein, mit dem es ab Sonntag dann erst mal vorbei sein soll.

Shieldaig

Abends wollen wir dann noch mal im Restaurant unten im Ort essen. Denn am Wochenende gibt es dort Pizza, die sogar richtig gut sein soll.

Und auch heute ist der Laden mehr als gut besucht. Es stellt sich aber heraus, dass sie heute leicht überfordert sind. Draußen gebe es heute nur Pizza, sodass Annette ihre Fish & Chips canceln muss. Und auch die Tischzuordnung ist in Stein gemeißelt. Die arme Frau, die vor mir am Tresen bestellt (wie es hier üblich ist), wird weggeschickt, da sie nicht weiß, an welchem Tisch sie draußen sitzt. No number, no order. Annette und ich haben den letzten freien Tisch draußen vor dem Restaurant bekommen. Für den bestelle ich dann auch unsere zwei Pizzen. Als ich mit den Getränken hinausgehe, stelle ich überrascht fest, dass meine Frau weg ist. Sie hat erfreulicherweise einen freigewordenen Tisch am Ufer für uns klargemacht. Als ich meine Bestellung daraufhin ändern will („table No. 2 please“) wird mir zu verstehen gegeben: Gesagt ist gesagt! Die Zuordnung könne man jetzt unmöglich noch ändern. Ich möge mich bitte an den Tisch begeben, für den ich auch bestellt habe. Und so setze ich mich mit meinem Guiness an den Tisch, warte auf unsere Pizzen und proste Annette auf die Entfernung zu. Schottische Gastfreundschaft mal anders.

Shieldaig
Shieldaig

Midges nerven

Die Pizza ist dann zwar lecker, aber für den aufgerufenen Preis hatte ich ein wenig mehr erwartet. Über 60 Euro für 2 Pizzen, Bier und Wein ist schon eine Ansage. Da haben wir in Norwegen schon günstiger Pizza gegessen!

Während wir schließlich unser Abendessen verspeisen, schwirren von Minute zu Minute mehr Midges um uns herum. Wir hatten gehofft, dass die kleinen Quälgeister im September schon weitestgehend Geschichte sein würden. Aber bei den Temperaturen und dem weitestgehend fehlenden Wind freuen sie sich über uns willkommene Opfer. Auch die Hunde werden nicht verschont.

Abgesehen davon ist auch heute die Stimmung hier unten am Loch Shieldaig wieder sensationell friedlich. Lediglich der Sonnenuntergang fällt heute eine Nummer kleiner aus. Nachdem die Sonne untergegangen ist, passiert nicht mehr viel, sodass wir genug Gelegenheit haben, unsere Sachen im Mannimobil zu verstauen.

Shieldaig

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schottland 2024

Navigation

MoMo unterwegs

Unsere interaktive Karte

Alle Reiseziele auf einer Karte. Unsere Großen 12 erkennst du an dem goldenen Stern.

Schönste Ziele

Highlights unserer bisherigen Reisen

7

Nordspanien

7

Normandie

7

Masuren

7

Wales, Irland, Schottland

7

Lappland und Lofoten