Da kamen jetzt zwei Dinge zusammen. An unserem letzten Tag in Schweden ist gar nicht mehr so viel passiert, sodass ich abends nicht wirklich motiviert war, den Blog zu schreiben: „Mache ich morgen auf der Fähre.“ Und auf der Fähre dann knatschmüde und noch unmotivierter …
Also hier jetzt noch ein kurzer Rückblick auf unsere letzten Tage in Schweden und die Rückfahrt.
Wilde Langeweile
Wir lassen es am letzten vollen Tag in Schweden langsam angehen. Hier in Hasslö geht alles gefühlt ohnehin noch einen Schlag gemütlicher zu. Besondere Entdeckungen haben wir für die Südküste nicht mehr auf dem Zettel. Einziges Ziel: Wir müssen morgen in Schlagweite der Fähre sein, da diese bereits um 7:15 Uhr in See sticht.
Wir entscheiden uns für eine Mini-Rundwanderung am südwestlichen Zipfel von Hasslö. Zunächst gehen wir wieder einmal durch schnuckelige Schwedenhaussiedlung.
Danach auf einem immer schmaler werdenden Pfad entlang der Strände und Felsen. Es wird immer ein wenig unwegsamer und wir finden hier, an einem eigentlich fast schon aufreizend unaufregendem Ort unsere unwegsamste Wanderroute auf dieser Reise. Fast schon zugewachsen, manchmal nicht klar erkennbar und offenkundig nicht besonders frequentiert.
Außerdem passiert hier etwas, was wir selten erleben: Während Annette die flache Küste hier gut gefällt, finde ich sie ziemlich langweilig. Normalerweise sind wir uns da eher einig. Ich bin da definitiv Typ Schärenküste West.
Gammeln und Trödeln
Als wir wieder zum Hafen zurückkommen ist praktischerweise schon Essenszeit. Wir lassen uns das nicht zweimal sagen und sitzen sofort wieder im Sjöboden, um noch weitere Essen zu testen. Annette wählt Green Tacos, während ich noch ein letztes Mal Räkor essen möchte. Damit wir auch satt werden, bestelle ich eine Portion „Dirty Fries“ als Sattmacher. Das sind Pommes mit Speck und Käsesauce. Ziemlich sauig, ziemlich lecker. Aber leider auch leicht versalzen, wie sich herausstellt.
Wir genießen noch ein wenig das sonnige Wetter, bevor wir uns dann endgültig auf den Weg in Richtung Trelleborg machen.
Kämpinge
Unser Ziel ist Kämpinge, der Parkplatz an dem netten Strandbad, wo wir 2015 unsere erste Nacht in Schweden verbracht haben.
Der Platz kommt einem so vertraut vor, als seien wir nicht das letzte Mal vor 6 Jahren dort gewesen.
Und abends können wir dann sogar mit den Hunden noch einen Strandspaziergang machen und uns wieder an den bunten Strandhütten erfreuen. Und der Sonnenuntergang samt Mondaufgang ist dann wieder mal ein passendes Finale für unseren ersten Tripp mit dem Mannimobil.
Rostige Huckleberry Finn
Am Abfahrtstag gelangen wir nach einer kleinen Hafenrundfahrt durch das verwirrende Gelände in Trelleborg schließlich auf unser Schiff, die Huckleberry Finn. Und, was soll ich sagen, bisher fanden wir die Fahrten mit TT-Lines ja immer super. Aber anscheinend hatten wir auch immer das Glück, mit der Peter Pan zu fahren. Die machte immer einen sehr gepflegten Eindruck.
Die Huckleberry Finn ist da eher die bucklige Verwandtschaft. Alles ist schwer in die Jahre gekommen, das Schiff deutlich kleiner, leicht ranzig und gelegentlich rostig.
Die Krönung war dann die Durchsage eine Stunde vor der Ankunft in Rostock: „Die Autodecks sind jetzt geöffnet, bitte begeben Sie sich dorthin.“ Annette bekommt einen kleinen Panikschub und sieht uns schon halb im Gefängnis, weil wir nicht rechtzeitig am MoMo sind. Fieberhaft packen wir unsere Sachen und begeben uns brav zur Tür des Autodecks. Um dort dann unter Deck mit den anderen Passagieren eine Dreiviertelstunde dumm herumzustehen. Danke, TT-Lines.
Next stop:Scotland
Die Rückreise verlief dann ohne nennenswerte Vorkommnisse, sodass ich diese Zeilen jetzt schon wieder vom heimischen Schreibtisch schreibe.
Den Rest des Sommers über ist hier Sendepause. Aber wir freuen uns jetzt schon wie Bolle auf unser September-Highlight: 4 Wochen Schottland!
Hallo Annette, hallo Micha,
Ich hatte mir schon ernsthaft Sorgen gemacht, dass irgendwas passiert ist, da es die letzten Tage keinen Update gab. Schön zu hören, dass es Euch gut geht und ihr gut zu Hause angekommen seit.
Grüße,
Thomas
Danke, Thomas. Annette hat gestern schon mit mir geschimpft: “Die Leute machen sich doch Sorgen!”
Entschuldigung an alle besorgten Leser!
Toll und spannend geschrieben, euer Blog!
Schön, dass ihr uns mitgenommen habt.
Wir bleiben sicher am Ball bei euren nächsten Reisen!
Bis dahin: See you im Alpa Forum :-)!
Grüsse
Marina und Harald
Danke für die unterhaltsame Morgenlektüre, jetzt muss ich halt wieder Zeitung lesen 🙄 oder mich durch Euren Bog über die Bretagne arbeiten – unser Reiseziel im Frühling.
Allzeit gute Fahrt mit Eurem neuen Mannimobil
Maria & Wolfgang & Flora
Danke, Maria. Bei der Bretagne hast du ja genügend Berichte zur Auswahl. Ich könnt’ auch schon wieder!
Bei der Jungfernfahrt mit dem Mannimobil habe ich schon ein wenig wehmütig an euren tollen Bericht aus Bosnien gedacht. Mit einer solchen Tour ist das neue Fahrzeug leider so gar nicht kompatibel.Auch wenn wir es ansonsten wirklich fein finden.
Lovely blog again and so beautifully written. I look forward to the next one. Love to you both xxx