Das Mannimobil

29. Juni 2024

Stolze Besitzer

Das Mannimobil

29. Juni 2024

Vor dem nächsten Reisebericht kommt hier noch ein Update, was seit unserer Winterreise nach Nordspanien alles passiert ist. Denn passiert ist so einiges.

Byebye, MoMo 2

Die Nordspanien-Reise war dann auch die Abschiedsfahrt mit unserem Eura Activa One 570.

Wir sind ein wenig traurig, dass wir ihn verkaufen, denn eigentlich war das in vielerlei Hinsicht unser perfektes Reisemobil:

Mit 6 Metern Länge so kurz, dass er in viele Lücken noch hineinpasste und auch auf Nicht-Womo-Strecken wie dem Gap of Dunloe in Irland die engen Kurven klaglos meisterte.

In die Rundsitzgruppe haben wir uns auf Anhieb verliebt. Sie stand im Pflichtenheft für das neue Mobil ganz weit oben. Ein solch gemütliches Raumgefühl haben wir in MoMo 1, insbesondere bei Dauerregen in Norwegen, immer vermisst.

Und entgegen dem allgemeinen Trend sind wir ja überzeugte Alkoven-Fahrer, weil so ein immer verfügbares Bett, was gleichzeitig aber aus dem Weg ist, für uns ideal ist. Vor allem, weil es die Länge vergleichsweise kurz hält.

Verkauf mit ohne Hindernissen

Da unser Händler wenig Begeisterung zeigte, das MoMo in Zahlung zu nehmen, versuchten wir zunächst den Verkauf bei caravanmarkt24.de. Eine Plattform, die sich an Händler richtet und eine Empfehlung von Jürgen Rohde von womo.blog, der in einem Video mehrere begeisterte Kunden zu Wort kommen ließ, die sehr zufrieden über den komplett simplen und stressfreien Verkaufsprozess berichteten.

Unsere Erfahrung war, nun ja, etwas anders.

Zunächst war ich jedoch begeistert: Super gestaltete Seiten zum Eingeben der Fahrzeugdaten, einfaches Einfügen von Bildern, kurze Laufzeit der Anzeige, nach der es erste Angebote annähernd zu meinem Wunschpreis geben sollte.

Hört sich das zu gut an, um wahr zu sein? In unserem Fall schon.

Nachdem die Anzeige einen Tag lang online war, kam leider die Mitteilung, dass es bedauerlicherweise keine Interessenten gegeben habe. Aber ich könnte ja eine zweite Angebotsrunde mit 5, 10 oder 15 % Abschlag machen. Wir einigten uns auf einen Versuch mit 10 %, die dann aber nicht verhandelbar sein sollten. Ergebnis: Ein Angebot eines Händlers, der 30 % unter unserem Wunschpreis anbot. Und eine erneute Mail, die uns zu einer dritten Runde ermutigte, wo wir noch einmal 5, 10 oder 15% auf den bereits gesenkten Wunschpreis geben sollten. Dann würde es doch sicherlich klappen!

Enttäuscht stellten wir daraufhin MoMo 2 lieber bei mobile.de ein. Wir stellten uns gottergeben auf nervige „letzte Preis“-Anrufe und Preisdrücker bei der Besichtigung ein.

Aber tatsächlich hatten wir Glück. Denn mit Simon und Anka meldeten sich zwei junge Leute, die ganz ähnlich wie wir ticken, ebenfalls mit Hunden reisen und sich vergrößern wollten. Ausführliche Besichtigung, Probefahrt, nette Gespräche. Und nach einer unkomplizierten Preisverhandlung waren wir da, wo wir laut caravanmarkt24.de nie hätten landen können: Bei einem für uns realistischen Preis (der gemessen an den Preisvorstellungen bei anderen Fahrzeugen bei mobile.de mehr als fair war) statt einem Startpreis, der 20 % unter unseren Vorstellungen gelegen hätte.

Byebye, MoMo 2
Byebye, MoMo 2

Waren wir traurig, als MoMo 2 vom Hof fuhr? Aber sicher! Aber es überwog dann doch die Zufriedenheit über den Verkauf an nette Leute und die Vorfreude auf das bald kommende MoMo 3.

Und jetzt?

Unser Plan für das neue Wohnmobil war im vergangenen Sommer noch ein ganz anderer als der, den wir letztendlich umgesetzt haben.

Denn bei all der Trauer über den Tod meines Vaters im vergangenen Jahr kristallisierte sich eine Idee als durchführbar heraus. Es war klar, dass wir mein Elternhaus nach dem Tod der Eltern verkaufen müssten. Und von diesem Erbe wollten wir auch etwas machen, was sicherlich die Zustimmung meiner Eltern gefunden hätte. „Macht was Schönes damit.“ hätten sie wohl gesagt. Die Idee für das Traummobil war geboren.

Das Traummobil

Wir verfolgten mehrere Ideen, die am Ende aus verschiedenen Gründen scheiterten. Ein gebrauchtes Bimobil? Ein top ausgestatteter gebrauchter Robel? Beide attraktiv, aber beide sind es am Ende nicht geworden.

Wir favorisierten schon bald einen Ausbau bei der Firma Orthos. Nach einem Besuch vor Ort bei Ihnen waren wir uns sofort sicher: Wenn wir von jemandem ein Wohnmobil ausbauen lassen, dann bei Familie Lohmann.

Orthos
Ein feiner Orthos

Die Verbindung von kompromisslos gut gebaut und „es darf auch schön aussehen“ fanden wir bei den Fahrzeugen, die wir uns anschauen durften, absolut überzeugend. Und vor allem zwischenmenschlich passte es auch sofort.

Der Haken an der Sache wurde dann ein anderer: das liebe Geld.

Für ein Fahrzeug in dieser Liga haben wir auf unserem ersten Caravan Salon in 2015 Preise von 150-200.000 € gesehen. Unvorstellbar teuer für uns, jetzt aber für ein Traummobil plötzlich machbar. Klar, mit Inflation müsste man da sicher noch etwas drauflegen. Aber dass sich die Preise seitdem verdoppelt haben, ist schon wirklich beeindruckend! Es war eine wirklich schmerzhafte Erkenntnis, dass die damals unerschwinglichen Fahrzeuge immer noch unerschwinglich sind.

Nur eine Sache wissen wir immerhin: Falls doch mal eines Tages ein Traummobil möglich wird: Wir lassen es bei Orthos bauen.

Das Realomobil

In der ersten Traurigkeit ob des geplatzten Traums suchte ich (eher ohne echte Hoffnung auf Erfolg) noch einmal nach Fahrzeugen mit einem zumindest ähnlichen Grundriss wie bei unserem im Geiste schon bezogenen Reisemobil von Orthos.

Und plötzlich fiel mir der Alpa von Dethleffs vor die Füße. Der „kleine“ 6820-2 ist mit seinen 7,30 Metern praktisch genauso lang wie es unser Traummobil gewesen wäre. Und vom Grundriss wirklich nahezu identisch. Preislich würden wir uns da zwar auch in ungeahnten Höhen bewegen, aber es wäre zumindest eine vertretbare Unvernünftigkeit. Auf mein „Sollen wir uns den mal ansehen…?“ kam ein klares „Auf jeden Fall!“ von Annette.

Das war aber einfacher gesagt als getan. Zunächst waren wir ganz beglückt: Mit dem Autohaus Pauli gibt es sogar einen Dethleffs-Vertragshändler vor der Haustür. Wie paradiesisch, nicht immer Stunden zum Händler zu fahren! Aber nach einem Anruf dort war ich ernüchert: „Haben wir nicht hier und bekommen auch im ganzen Jahr 2024 keinen einzigen rein. Die sind gar nicht so einfach zu bekommen.“

Aber immerhin gibt es im 100 Kilometer entfernten Hückelhoven mit dem Händler Adolph einen weiteren Händler, der sogar ein Modell aus 2023 auf dem Hof stehen hat. Nachdem wir uns dort alles angeschaut und ein erstes, angenehmes Gespräch geführt hatten, fiel dann unsere Entscheidung: Wir würden ein Neufahrzeug aus dem Modelljahr 2024 bestellen.

Im Frühjahr 2024 solle der Alpa ausgeliefert werden.

Zwei Schritte vor, einer zurück

Eigentlich hätte es nicht besser laufen können: Ende April haben wir das Wohnmobil verkauft und Ende April sollte auch die Fertigung des neuen MoMos erfolgen. Kann es besser laufen?

Ja.

Denn schon Anfang April bekamen wir die Auskunft, dass sich die Fertigung um 3 Wochen verzögern würde, da die Containerschiffe aus Fernost mittlerweile alle rund um Afrika fahren würden.

Aus Mitte Mai wurde am Ende Mitte Juni und ich vermute, dass ich mit meinen vielen Nachfragen Herrn Adolph an den Rande eines Nervenzusammenbruchs getrieben habe. Ein dickes Kompliment dafür, dass er immer zeitnah und freundlich auf meine Anfragen antwortete.

Im Alpaforum gab es eine regelrechte Selbsthilfegruppe, wo sich alle, die sehnsüchtig auf das neue Fahrzeug warten, gegenseitig mit Informationen versorgt haben. Auf eine Weise tat es gut, zu wissen, dass es anderen ähnlich geht.

Da ist das Ding

Mitte Juni konnten wir dann tatsächlich unseren Alpa übernehmen. Der erste Eindruck: sehr fein. Und auch: sehr groß. Mit 7,30 m doch deutlich länger als die 6 Meter von MoMo 2 und 3,27 m Höhe sind auch eine Hausnummer. Dadurch gewinnen wir aber auch enorm viel Stau- und vor allem Wohnraum.

Zeit zum Eingewöhnen hatten wir aber nicht.

Stolze Besitzer

Upgrade, Upgrades, Upgrades

Denn ein paar zusätzliche Umbauten, die wir von MoMo 2 gewohnt waren, mussten noch hinzukommen. Maxxfan, Trenntoilette, Solar und Tankgasflaschen haben sich alle als sinnvoll bewährt und verzichten wollen wir darauf nicht mehr.

Da bei Adolph lediglich das Aufrüsten mit Solar möglich gewesen wäre, musste eine Alternative her. Die fanden wir dann bei Ralf Kohl, der schon unsere Tankgasflaschen in MoMo 2 eingebaut hatte. Und wir hätten es gar nicht besser treffen können. Ralf ist nicht nur gut in seinem Job, er ist auch wirklich flexibel – ich weiß nicht, wie viele Termine wir angekündigt haben und dann nicht halten konnten. Am Ende konnten wir MoMo 3 direkt von Hückelhoven nach Köln bringen und er fing sofort an, alles zu erledigen. Bei den Wartezeiten, die man sonst so kennt, ein kleines Wunder. Danke, Ralf!

Alpa-Dach

Abfahrbereit

Und so konnten wir im fertig aufgerüsteten Alpa am 25. Juni endlich nach Hause fahren. Für die eigentlich erträumte Lappland-Tour reicht zwar die Zeit nicht mehr, aber für eine Jungfernfahrt nach Schweden haben wir dann doch mehr als genug Zeit. In den kommenden Wochen gibt es also wieder tägliche Reiseberichte!

Und wer sich noch den Kopf wegen des Titels dieses Blogeintrags kratzt: In Erinnerung an meinen Vater nennen wir MoMo 3 das „Mannimobil“. So sind er und meine Mutter in Gedanken immer mit uns auf Tour.

Alpa 6820-2

1 Kommentar

  1. Mega ! Freut mich, das es nun endlich geklappt hat ! Und der Name ist perfekt gewählt, wobei es bei Euch immer irgenswie ein MoMo bleibt ! Allzeit gute Fahrt !

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7

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7

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7

Masuren

7

Wales, Irland, Schottland

7

Lappland und Lofoten