An diesem Wochenende findet der Halbmarathon von Egmond statt. Was bedeutet, dass der Campingplatz komplett ausgebucht ist und die ganze Stadt gesperrt wird. Wir fahren weiter.
Wer schon mal in Nordholland unterwegs war, kennt die langen Landstraßen, auf denen man mit Tempo 80 cruisen kann, wenn kein Traktor vor einem ist. Genau das tue ich, schaue entspannt auf die leere Straße vor mir, als plötzlich Annette ausruft „Hah! … Hah! … Hah! … Micha!“
Dank dieser präzisen Ansage entdecke ich schließlich auch die Gefahr, die dem MoMo droht. Ein Fischreiher stolziert von links in aller Seelenruhe auf die Straße und breitet seine Schwingen aus, um vor uns zu starten. Das Problem ist nur, dass er ein wenig spät dran ist. Denn obwohl ich in die Eisen gehe, wäre er ziemlich genau auf der Windschutzscheibe gelandet, wenn er nicht ebenfalls in letzter Sekunde abgedreht wäre…
Am Strand von Callantsoog
Wir sind ein wenig in Richtung Norden gefahren, um mal wieder in Callantsoog nach dem Rechten zu sehen. Auch dort waren wir vor Jahren einmal in einem Ferienhäuschen untergekommen.
Nach dem Einkauf im Albert Heijn geht es endlich mal wieder an den Strand. Aber heute ist es ein wenig eklig. Zu dem eisigen Nordwind gesellt sich noch ein ganz feiner Nieselregen. Da machen wir nur eine kurze Tour und freuen uns auf das warme MoMo.
Im Jachthafen
Das Wetter lädt heute nicht unbedingt zum draußen sein ein. Deswegen fahren wir weiter nach Hoorn, um dort den Stellplatz am Hafen aufzusuchen und einen Stadtbummel zu machen.
Obwohl Wochenende ist, sind wir die einzigen Womo-Gäste. Entsprechend großzügig können wir uns breit machen. Als ich die Kabeltrommel für den Strom anschließe, löst sich der Griff vom Aluminiumständer und die Trommel fällt ein paar Zentimeter zu Boden. Nichts ernsthaftes. Aber offensichtlich ist sie in Hundekacke gefallen. Plötzlich hat sie überall hellbraune, durchfallartige Flatschen am Rand der Trommel und am Kabel. Och nööö! Angewidert mache ich mich an die Säuberungsarbeit und wundere mich, dass da immer neuer Dünnpfiff dazu zu kommen scheint. Können Kabeltrommeln Durchfall haben?
Schließlich dämmert es mir: Ist das hellbraun nicht eher rostfarben? Ein mutiges Schnuppern bestätigt mich: Stinkt ja gar nicht! Es ist rostige Flüssigkeit, die sich offensichtlich im Inneren des Aluminiumgestänges angesammelt hat. Mit einer Mischung aus Verärgerung und Erleichterung mache ich mich dann an die Säuberung.
Shoppingparadies
Gestärkt mit ein paar Poffertjes machen wir uns auf den Weg in die Stadt. Zunächst aber wird erst mal der Binnenhafen erkundet, der wirklich wunderbar gelegen ist. Vor allem die überwiegend bewohnten Hausboote machen es richtig urig.
Als wir uns dann dem Stadtzentrum nähern, steuert Annette wie von einem Magneten angezogen das Modelädchen von Hoorn Maritiem an. Sie ist ganz aus dem Häuschen und probiert dies und das und jenes an, überlegt hin, überlegt her und kann sich vor Begeisterung über die Auswahl kaum einkriegen. Gut bestückt verlassen wir das Geschäft und stellen fest, dass es nun wirklich an der Zeit ist, vor dem Nieselregen wieder ins MoMo zu flüchten. Die Stadt kann auch bis morgen warten.
Winterstimmung
Nachdem wir uns im MoMo gestärkt haben, gehen wir getrennte Weg. Während Annette einen Online-Malkurs mitmacht, packe ich Kamera und Stativ ein und versuche noch ein wenig, von der zauberhaften Stimmung hier einzufangen. Denn es ist gleichzeitig winterlich ungemütlich (dieser Nieselregen!) und durch die Beleuchtung in der Stadt und an den Booten richtig stimmungsvoll.
Guten Morgen ihr beiden
Hoorn ist schon Top schreibt nicht zu viel über die Stadt sonst fahren immer mehr dahin. Im Sommer wunderbar über die Deiche mit dem Rad nach Enkhuizen zu fahren oder beim Vivaldi IJssalon einkehren.
LG Uwe
Du hast schon recht, Uwe, Hoorn kann was!
Deine Tipps für den Sommer behalte ich mal im Hinterkopf – heute waren wir erst mal überrascht, wie groß die Stadt wirklich ist, nachdem wir gestern nur das Gebiet um den Hafen beschnuppert haben.