Es ist erstaunlich, mit wie wenig Aufregung man seinen Tag verbringen kann.

Wir machen einen Abschiedsspaziergang am Strand und passen auf, dass die Hunde möglichst nichts vom Strandgut aufnehmen. Dieses scheint hier nämlich besonders verführerisch zu duften. Die Frau im Nachbarwomo, die mit vier Hunden unterwegs ist, durfte nämlich die Nacht damit verbringen, drei kotzende Hunde mit Durchfall zu versorgen…

Palmestranden

Wir fahren nur wenige Kilometer weiter nördlich nach Frederikshavn. Dort können wir Vorräte auffüllen und kurz mit dem Gedanken liebäugeln, doch noch nach Schweden oder Norwegen abzubiegen. Wenn da doch Oslo und Göteborg schon ausgeschildert sind…

Aber nein, stattdessen fahren wir lieber an den Palmenstrand. Ja, richtig gelesen: Palmen! Diese sind gerade aus ihrem Winterschlaf in den städtischen Gewächshäusern wieder an den Strand verfrachtet worden und geben dem Ort direkt ein bisschen mediterranes Flair. Nur die Leute fehlen hier und heute.

Wir machen es uns kurz auf den schon ordentlich durchgelegenen Liegen bequem und gehen dann weiter zum Hafen.

Der lockt mit seiner unvergleichlich entspannten Atmosphäre und wir überlegen kurz, ob wir hier heute Nacht bleiben wollen. Als Annette das Handy zücken will, um ein Foto zu machen, schießt ihr der Schreck in die Glieder: Ihr iPhone hat sie nämlich vor lauter Südsee-Entspannung auf der Liege zurückgelassen!

Aber der Adrenalinschub ist nur von kurzer Dauer. Wir befinden uns ja in Dänemark, wo die Uhren einfach langsamer gehen. Wir finden ihr Handy genau dort wieder, wo sie es abgelegt hatte. Nichtmals ein ehrlicher Finder hat sich dafür interessiert…

Jerup Strand

Nach wenigen Kilometern machen wir einen kurzen Shopping-Stop im Sport-Outlet, werden dort aber vor allem fürs Enkelkind fündig.

Am Jerup Strand erreichen wir schließlich unser Tagesziel. Wieder Strand, wieder Dünen, wieder ein Parkplatz. Wir sind wirklich leicht glücklich zu machen…

Wir wundern uns, warum Autos an uns in Richtung Strand vorbeifahren und dann aber nicht mehr zu sehen sind. Die Lösung ist natürlich denkbar einfach: Sie fahren Dänemark-typisch einfach auf den Strand und steigen dann erst dort aus.

Wir genießen diesen ersten deutlich breiteren Strand auf dieser Reise und sind verblüfft, dass wir trotz reichlich Strandfläche kurz vor dem angekündigten Höchststand der Flut sind. Der Tidenhub ist hier halt nicht so ausgeprägt wie in der Normandie.

Pferde und Pusteblumen

Ich kann mich hier abends mal wieder mit der Kamera austoben. Pferde, Pusteblumen oder auch gerne Pferde mit Pusteblumen. Oder gerne auch mit Sonnenuntergang oder mystisch im Nebel. Und alles vor der Haustür!

Der wirkliche Höhepunkt des Tages ist dann aber Annettes Glück bei der Verlosung einer Handpan in ihrem Online-Kurs, den sie seit Februar macht. Sie war sich ja schon bei den bereits vergangenen monatlichen Verlosungen sicher, dass sie einmal gewinnen würde. Aber diesmal ist es wirklich wahr. Gewinnerin: Annette!

Kurzzeitig muss ich mir Sorgen machen, ob sie den Gewinn wohl überleben wird. Aber als sich Atmung und Puls wieder beruhigt haben, strahlt sie einfach nur noch wie ein Honigkuchenpferd. Verständlich, oder?