Der für die Nacht angekündigte Sturm war eher ein kräftiger Wind und hat die Wolken ordentlich beiseite gepustet. Strahlender Sonnenschein ist heute die Devise.
Wir besuchen für die morgendliche Gassirunde den Hundewald von Asaa, damit die Hunde sich austoben können.
We tax everything
Und dann passiert mal wieder dieses Reisewunder, weswegen wir das Wohnmobilreisen so lieben. Wir kommen mit einem dänischen Hundebesitzer ins Gespräch, der uns zunächst mal die hohen gestrigen Fährkosten mit einem Satz erklärt: „We tax everything.“ (Wir besteuern alles.) Freunde, die nahe der deutschen Grenze wohnten, könnten sich für das Geld, was er für seinen Kia Rio bezahlt hätte, einen Mercedes leisten.
Er ist sehr erstaunt, dass er deutsche Touristen an der Ostküste trifft. Der Durchschnittsdeutsche fährt anscheinend lieber an die breiten Sandstrände der Nordsee. Wir fragen ihn nach seinen Empfehlungen, was man hier in der Gegend unternehmen kann. Und er hat gleich zwei großartige Tipps für uns in petto.
Im Wald von Dronninglund könne man herrlich mit den Hunden laufen und den malerischen See Sømose umrunden. Und in Jacobs’s Fiskerestaurant in Sæby gebe es den besten Fisch an der Küste, ach was, von ganz Dänemark! Das ist doch mal ein Wort!
Waldbaden
Da wir ohnehin keinen festen Reiseplan haben, kommt uns dieser Tipp gerade recht. Spontan beschließen wir, dem Wald in Dronninglund einen Besuch abzustatten.
Als wir dort ankommen, wissen wir auch wieder, warum wir Dänemark so mögen. Nicht viel los, kein Remmidemmi und trotzdem schön.
Wir starten eine kleine Runde durch den Wald, der hier schon ein wenig nach Schweden riecht. Am Waldrand kommen wir endlich mal dazu, in Ruhe das Leuchten der riesigen Rapsfelder einzufangen. Was eine Wohltat nach dem tristen und langen Winter!
Den Sømose haben wir uns auf der Tour als Höhepunkt aufgespart. Und er enttäuscht uns nicht. Zunächst ist das Ufer in erster Linie sumpfig, aber je größer die Wasserfläche wird, umso schöner der Ausblick.
Besonders der hübsche Fieberklee am Wasserrand hat es mir so sehr angetan, dass ich noch einmal mit dem dicken Objektiv und Gummistiefeln zurückstapfe, um diese hübsche Pflanze zu fotografieren.
Und das Wollgras im Wind ist natürlich auch immer ein Foto wert.
Parken am Dünengras
Wir sind froh, dass wir der Empfehlung gefolgt sind und freuen uns schon auf das Fischbuffet am Abend, für das wir sicherheitshalber einen Tisch reserviert haben.
Da der Stellplatz am Hafen in Sæby uns leicht überteuert vorkommt, suchen wir lieber einen Parkplatz in den Dünen etwas weiter südlich. Bei dem sonnigen Wetter sieht das hier schon richtig nach Meer, Strand und Urlaub aus.
Jacob’s Fiskebuffet
Wir lassen Elli und Toffi als Wachhunde im MoMo zurück, da Hunde in Dänemark nicht im Restaurant erlaubt sind und schwingen uns auf die Räder.
Der Hafen in Dänemark ist gewohnt schläfrig. Wie wir es von Dänemark kennen, ist nur gelegentlich ein Mensch auf der Straße.
Das Restaurant ist dann eine wirkliche Entdeckung. Im ersten Stock finden wir ein Fischbuffet vor, dass seinem Namen alle Ehre macht. Fisch und Krabben von klein bis groß, von rohem Sushi bis gebackenen Garnelen, mit Schale oder ohne. Wer gerne Fisch isst, wird hier auf seine Kosten kommen.
Das Buffet ist mit 279 DKK (38 €) zwar nicht billig, aber für eine solche Auswahl an frischem Fisch würde man bei uns eher noch deutlich mehr auf den Tisch legen müssen.
Verdauungsspaziergang
Wieder zurück am MoMo gönnen wir uns erst mal einen Verdauungswodka. Ein Aquavit wäre zwar standesgemäßer, aber den haben wir noch nicht gekauft.
Mit einem zusätzlichen Strandspaziergang sorgen wir dafür, dass sich nicht zu viel Fisch auf den Hüften niederschlägt.
Ich bin mal wieder aufgesprungen, verfolge euch schon länger. Nicht nur, dass zwei ausgesprochen sympathische Menschen seid, ihr wisst auch zu Schreiben und zu Fotografieren. Chapeau. Solchen wie euch würde ich gerne mal unterwegs begegnen.
Meine Tour startet kommenden Mittwoch nach Holland, dann Dänemark und Schweden, zurück mit der Fähre nach Rostock. Es wird meine erste Reise nach Skandinavien.
Willkommen an Bord!
Da hast du aber eine schöne große Reise vor dir. Viel Sapß auf deiner Tour!
Ich bin seit zwei Jahren Rentner, verbringe die sieben wärmeren Monate im Wohnmobil, die fünf kalten in meinem Häuschen auf La Palma.
Dann kommen wir dich vielleicht im Winter mal auf den Kanaren besuchen, wenn du magst. Das scheint ja noch ein wenig mit dem Womo bereistes Ziel zu sein.
Die Fähre ist halt ziemlich teuer. Aber ihr dürft mich gerne besuchen. Von ca. Mitte November bis April bin ich dort.
Hallo Ödi,
hast Du noch eine Unterkunft – für Dich/Euch auf La Palma? Wenn ja, wo?
Wir sind im Oktober/November 24 wieder unten. Vielleicht klappt es mit einem Wiedersehen.
LG von Helmut vom Klavier
Wie schön! Besonders die Detailfotos vom Fieberklee.
Das macht wieder Spaß bei euch virtuell mitzureisen!
Gute Weiterreise und liebe Grüße,
Britta
Fieberklee rocks!