Wir sind innerlich etwas zerrissen. Uns gefällt es hier im sonnigen Südosten (der heute trotzdem grau ist) eigentlich ganz gut und wir würden gerne das Tempo noch etwas runterschrauben.
Aber gleichzeitig wissen wir, dass unser Herz für den Südwesten, Connemara und Donegal im hohen Norden schlägt. Wenn wir also für jeden dieser grandiosen Landesteile eine Woche haben wollen, können wir nicht ewig hier rumzockeln.
Überraschungskonzert
Während Annette mit unserem Neffen Johannes über lohnenswerte irische Musik fachsimpelt, lese ich bei Twitter, dass es noch Restkarten für das Konzert von Sharon Shannon in Waterford am Freitag gibt. Moment: Waterford? Das liegt ja voll auf der Strecke! Und Freitag ist morgen, passt also voll in unsere Reiseplanung. Und Sharon Shannon ist wirklich mit das Beste, was man an modernem Irish Folk zu hören bekommen kann. Wer hören will, wie unfassbar gut sie schon als junge Musikerin war, sollte mal in The Magnificent Seven von den Waterboys reinhören.
Was soll ich sagen: Karten sind gekauft und morgen sind wir beim Konzert. Schöne Osterüberraschung!
Erledigungen
Wir müssen jetzt auch dringend mal Frisch- und Grauwasser ver- und entsorgen. Toilettentechnisch sind wir mit der Trenntoilette da ja deutlich autonomer geworden. Eine öffentliche Toilette findet sich in Irland leichter als eine Entsorgungsstation. Die sind hier nämlich rar gesät. Annette hat aber eine in Kilmore Quay entdeckt, die für uns keinen ganz so großen Umweg bedeutet.
KQ, wie die Locals sagen, hat eine Partnerstadt in der Bretagne – ob die ihnen gesagt haben, dass es zum guten Ton einer Gemeinde gehört, eine „Aire“ anzubieten? Wir zumindest sind äußerst zufrieden. Wir können alles frisch machen und sind bereit für neue Abenteuer.
Seafood
Wofür sich eine Irlandreise allein schon lohnt, ist das Seafood. Alles, was aus dem Meer kommt, ist garantiert superfrisch und köstlich. Wir machen die Probe aufs Exempel und probieren im Quayside Deli & Fish Shop eine Prawn Roll.
Das wäre mit Krabbenbrötchen etwas falsch übersetzt, denn es ist eher Brötchen-Döner mit dicken fetten und aromatischen Garnelen. Zwar unmöglich zu essen ohne sich vollzusauen, aber schon auch äußerst lecker.
Ostereinkauf
Apropos Erledigungen: Für uns wird es Zeit, den ersten größeren Einkauf zu erledigen, bevor hier über Ostern an den Bank Holidays die Geschäfte dicht sind.
In Wellingtonbridge finden wir einen SuperValu, der alles hat, was wir auf dem Einkaufszettel haben. Originell fanden wir, dass man Knäckebrot bei den Chips einsortiert hat…
Jetzt aber Leuchtturm
Solchermaßen wieder voll mit allem versorgt, können wir ganz entspannt zu unserem Ziel für heute weiterfahren. Am Hook Head gibt es nämlich den ältesten noch betriebenen Leuchtturm der Welt. Und das Beste: Man darf direkt davor parken und übernachten. Nichts wie hin!
Wir genießen wieder mal in der Vorsaison unterwegs zu sein. Es ist nicht viel los. Wir hatten erwartet, dass am Osterwochenende hier doch deutlich mehr los sein würde. Tatsächlich sind wir das einzige Womo, das hier steht. Uns soll’s recht sein.
Nachdem wir einen Klippenspaziergang mit den Hunden gemacht haben, schnappe ich mir Kamera und Stativ, um auf Fotosafari zu gehen.
Annette kümmert sich währenddessen um das Abendessen. Erfolgreich sind wir am Ende beide.
Und richtig happy mit unserem schönen Übernachtungsplatz.
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