Skuleskogen

Skuleskogen Nord

7. August 2021 | Lappland 2021, Schweden

Nach einer sehr ruhigen Nacht werden wir früh aktiv. Wir fahren von einem Skuleskogen-Eingang zum nächsten. Hört sich gar nicht so dramatisch an, ist aber ein Trip von einer guten halben Stunde. Wir möchten sichergehen, dass wir am Nordeingang einen Parkplatz bekommen, bevor die Massen dort sind. Schließlich ist Wochenende und bestes Wetter.

Wir wundern uns ein bisschen, dass die Zufahrt zum Nationalpark so eine üble Schotterpiste ist. Zumindest so lange, bis wir feststellen, dass uns das Navi über eine „Abkürzung“ führt. Schönen Dank! Die „offizielle“ Zufahrtsstrecke ist über Asphalt und das Dörfchen Näske zu erreichen. Denken wir zumindest so lange, bis wir für die letzten Kilometer dann doch wieder auf Schotter fahren und wirklich die übelste Waschbrettpiste der ganzen Reise hinter uns bringen.

Am Parkplatz herrscht noch zum größten Teil schwedische Morgenstimmung – natürlich kriegen wir problemlos einen Parkplatz. Wir frühstücken erst mal gründlich, bevor wir den Nationalpark von Norden aus erwandern wollen.

Skuleskogen

Anstrengend? Nicht für uns!

Das Wandern im Skuleskogen soll durchaus fordernd sein. Durch die geologische Besonderheit der Küstenhebung wird hier Jahr um Jahr die Landschaft um einen Zentimeter angehoben. Um nach oben zu den Top-Attraktionen wie der engen Schlucht und dem grandiosen Aussichtspunkt zu kommen, muss man durch bösartige Geröllfelder durch. Fordernd!

Wir haben hin und her überlegt, ob wir das auch wollen. Uns sitzt noch der Besuch im Fulufjället-Nationalpark in den Knochen, wo Toffi wirklich alles verbellt hat, was nicht bei Drei auf den Bäumen war. So eine Horror-Wanderung wollen wir uns (und ihr) nicht noch mal antun.

Da es mit der Wanderung zur Doppelhalbinsel Tärnättholmarna einen Küstenweg gibt, der wahrscheinlich nicht so stark belaufen ist wie die Hauptsehenswürdigkeit, entscheiden wir uns hierfür. Die Top-Attraktion merken wir uns dann für den Südeingang vor, den wir uns für kommendes Jahr aufheben.

Entlang der Küste

Der Weg ist anders als unsere letzten Wanderungen. Wir bleiben so gut wie immer auf Küstenhöhe, sehen aber von dieser deutlich weniger als ich es erwartet hatte.

Der Weg führt zunächst noch auf breitem, einfachem Pfad zu einer ersten Bucht, von der man die Ostsee vor sich hat.

Skuleskogen

Danach wird es deutlich hubbeliger. Viele Wurzeln, viele Steine sorgen dafür, dass es einem nicht langweilig wird. Vor allem aber dafür, dass man tunlichst seinen Blick auf den Weg gerichtet hält.

Unser Plan scheint aufzugehen. Hier ist merklich weniger Verkehr. Nur vereinzelt kommen Leute vorbei und ich habe den Eindruck, dass Toffi das von Mal zu Mal ein wenig besser hinbekommt. Zumindest so lange, bis sie doch bei einem Kind mit Stock mal wieder den Hysterischen bekommt…

Skuleskogen

Doppelhalbinsel

Als wir den Übergang zur ersten Halbinsel erreichen, finden wir sogar eine Raststuga mit Klohäuschen vor. Als Annette es aufsuchen will, ist es aber besetzt und eine andere Wanderin würde auch gerne mal aufs Klo. Stau!

Anschließend finden wir eine Bucht mit den typischen, breiten flachen Schärensteinen, die sich hervorragend für eine Picknickpause eignen.

Skuleskogen

Wir freuen uns über den frischen Wind, der die sommerlichen Temperaturen auf perfekte Wanderbedingungen herunterkühlt. Besser kann man es nicht haben.

Auch den Weg über die Halbinseln habe ich mir „luftiger“ vorgestellt. Stattdessen wandert man vor allem durch dicht gewachsenen Wald. Lediglich an ein paar Buchten hat man dann einen etwas weiteren Blick über das Meer.

Skuleskogen

Wir wandern noch zum äußersten Rand der zweiten Halbinsel, setzen uns auf einen Stein und genießen die Aussicht aufs Meer. Ein Motorboot kämpft ganz schön gegen die vom Wind aufgeraute See. Mit Kajaks wäre das da draußen gerade kein Spaß!

Skuleskogen

Adjö Lappland

Ein bisschen wehmütig sind wir auch. Mit dieser Wanderung endet der Lappland-Teil unserer Reise. Denn für die kommenden Tage ist eher Dauerregen angesagt und das wollen wir nutzen, um Kilometer zu fressen. Es geht Richtung Süden.

Bei unserer Abfahrt im Skuleskogen sehen wir, dass es eine gute Entscheidung war, früh dort zu sein. Auf dem „Überlauf“-Parkplatz 500 Meter vor dem offiziellen (und recht kleinen) Parkplatz stehen jede Menge Fahrzeuge reichlich kreuz und quer.

Platzsuch-Pleite

Jetzt heißt es noch ein bisschen Strecke machen. Nördlich von Sundsvall habe ich an der Küste ein kleines Hafenrestaurant entdeckt. So ein schnuckeliger Platz an einer Hafenmole und dann noch leckeres Essen – das wäre doch ein gelungener Abschluss für unseren letzten Lapplandtag.

Höga Kusten Bron

Schon bei der Anfahrt meint es das Navi wieder mal gut mit uns und will Kilometer sparen. Für uns bedeutet das schon wieder eine eher schlechte Schotterpiste. Rüttelschüttel!

Als wir am Restaurant ankommen, machen wir dann eher lange Gesichter. Der Stellplatz ist eine große Schotterfläche, wo schon einige Womos stehen und vom Wasser sieht man hier nichts. Das ist jetzt so gar nicht das, was wir uns vorgestellt hatten. Und da der Platz auch noch sportliche 225 Kronen kosten soll, fahren wir noch ein Stück weiter. Bloß wohin?

An einem per Google gefundenen Waldplatz ist in der Zufahrt eine Schranke. Und uns fällt auf, dass wir uns wieder immer mehr der Zivilisation nähern. So viele Häuser! Und alles so dicht besiedelt!

Happy End

Unser letzter Pfeil im Köcher ist der Stadsberget oberhalb von Sundsvall. Dort soll es ein Erholungs- und Freizeitgebiet geben, wo man auch gut über Nacht stehen kann.

Hierzu müssen wir erst mal quer durch Sundsvall fahren und bekommen einen regelrechten Kulturschock. Das ist ja eine richtige Stadt! Mit großen Gebäuden, breiten Boulevards und Ampeln! So was haben wir jetzt ein paar Wochen nicht gesehen und sind regelrecht irritiert von so viel Zivilisation.

Der Weg zum Stadsberget schraubt sich dann höher und höher, sodass wir hier wirklich über der Stadt thronen. Und das Beste: Hier kann man wunderbar stehen – sogar auf einer nahezu perfekt ebenen Fläche. So viel Luxus hatten wir jetzt gar nicht erwartet, nehmen ihn aber gerne mit. Vor allem, als im Laufe des Abends dann der Regen einsetzt und wir es uns im MoMo gemütlich machen können.

2 Kommentare

  1. Klasse!
    Für mich die schönste Morgenlektüre – wünsche mir ihr würdet immer weiter fahren und berichten!

    So, ich muss noch bis Freitag Steine kloppen (arbeiten), dann geht es auch für mich nach Lappland, aber das finnische.

    Euch noch eine schöne weiterfahrt.

    Volker

    Antworten
    • Danke Volker,
      das ist die größte Motivation, weiter zu schreiben.
      Gestern Abend war ich so kaputt, dass ich das erste Mal einfach keine Energie zum Schreiben hatte…

      Dir wünsche ich ganz viel Spaß in Finnisch-Lappland. Steht jetzt für nächstes Jahr auf unserer Agenda.

      Liebe Grüße
      Micha

      Antworten

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lappland 2021 | Schweden

Navigation

MoMo unterwegs

Unsere interaktive Karte

Alle Reiseziele auf einer Karte. Unsere Großen 12 erkennst du an dem goldenen Stern.

Schönste Ziele

Highlights unserer bisherigen Reisen

7

Normandie

7

Masuren

7

Bretagne

7

Wales, Irland, Schottland

7

Lappland und Lofoten

7

Schottland

7

Kalifornien