Dänensommer

27. Juli 2019 | Dänemark, Dänemark Sommer 2019

So haben wir uns das vorgestellt. Angenehme Temperaturen und trotzdem Sonnenschein. Und ein frischer Wind, der das ganze perfekt macht.

Spaziergang durch den Sommer

Da wir nur ein paar Kilometer von Nysted, einem angeblich hübschen kleinen Städtchen entfernt sind, beschließen wir, einen kleinen Fußweg dorthin zu unternehmen. Wanderung kann man das kaum nennen. Denn wir gehen erst mal auf der Straße vorbei an den hübschen Häuschen, von denen ich gestern schon so begeistert war. Ich kann diesmal sogar ein paar Fotos machen.

Auch der Weg mitten durch die Getreidefelder ist geradezu ein Inbegriff von Sommer. Warm und gelb ist es rund um uns. Und ein paar Mohn- und Kornblumensprenkler gibt es gratis dazu.

Sommer in #dänemark

Waldumweg

Bevor wir den Ort erreichen, kommen wir an das Wäldchen, das zum Schloss Aalholm gehört. Es bietet sich förmlich für einen kleinen Schlenker an. Wir stolpern über ein paar Rebhühner, die hier anscheinend in größerer Zahl angefüttert werden. Lustig, wie schnell die Burschen sich im Unterholz verkrümeln, als wir kommen. Dabei wollten wir doch gar keine Massenpanik verursachen!

Unser geplanter Abstecher, um am Ufer entlang zum Schloss und zur Stadt gelangen, fällt dann aber flach. Denn ein Zaun versperrt den Weiterweg, so dass wir den Rundweg fortsetzen und ans westliche Ufer der kleinen Halbinsel gelangen.

Über Stock und über Steine

Wir sehen vom Ufer aus den Hafen von Stubberup. Es gibt einen kleinen, leicht zugewachsenen Feldweg, der parallel zum Ufer verläuft. Wir könnten ja auch auf diesem Weg zurückgehen und dann mit dem MoMo in die Stadt fahren! Gesagt, getan.

 

Aber so ganz klasse war die Idee dann doch nicht. Denn der Weg ist reichlich zugewachsen und im Sommer ist auch der Weg entlang des Rapsfeldrandes gut mit Disteln und Gräsern zugewachsen. Nur so mittellustig, wenn man mit Sandalen unterwegs ist. Und auch die blinde Mia pflügt sich tapfer durch das hüfthohe Gras. Noch mal ein richtiges Abenteuer für unsere Seniorin!

Fahrprüfung

Das nächste Abenteuer wartet dann auf Annette. Sie hat sich „diesmal aber wirklich“ vorgenommen, das Lenkrad zu übernehmen und uns für den Rest des Tages zu kutschieren. Und so wird es auch gemacht. Denn die dänischen Straßen hier auf Lolland zeichnen sich vor allem durch eines aus: Nix los. Besser wird’s nicht.

 

Und es läuft bis hinein nach Nysted auch gut. Wir machen nur den Fehler, dem Schild „Centrum“ zu folgen, anstatt auf das Navi zu hören. Denn die Straße, durch die wir jetzt fahren, ist zwar nicht viel befahren, wirkt aber wie eine Einbahnstraße. Nur mit dem Unterschied, dass einem schon mal jemand entgegenkommt… Und das ist für Womo-Fahranfänger dann nicht wirklich lustig. Aber auch diesen Schreck übersteht Annette und bringt uns sicher zum Parkplatz am Hafen. Und der ist dann so großzügig und leer, dass das Einparken keine weiteren Probleme aufwirft.

Dänenentspannung

Das ist hier wirklich das krasse Alternativprogramm zu gestern. Wo auf Fehmarn alles vollgeparkt und stressig war, ist hier alles tiefenentspannt. Man schlendert durch ein schnuckeliges Hafenareal mit kleinen Hüttchen und Restaurants. Und ein paar Leutchen bummeln auch hier rum. Und das, obwohl es hier ausgesprochen nett ist. Nicht spektakulär, aber eben: Nett. Freundlich. Angenehm. Und in uns reift der Plan, den Schwedenteil zu streichen und einfach in Dänemark zu bleiben. Annette wird sogar so radikal, nur noch in Lolland bleiben zu wollen. Mal gucken…

2 Kugeln sind 1 Kugler

Rechnen tun sie allerdings komisch, die Dänen. Wir feiern Annettes Womofahrt mit einem Eis am Hafen. Dort gibt es für freundliche 3€ eine Kugel Eis. Aber wenn man doch feiern will…? Als ich sehe, wie klein die Kugeln sind, beschließe ich, die 50ct draufzulegen, damit noch eine zweite Kugel in das riesige Hörnchen wandert. Es würde sonst zu verloren aussehen… Aber als ich drankomme, sehe ich, dass der Eisverkäufer für jede „offizielle“ Kugel zweimal in den Eisbehälter langt. Wir haben also am Ende mit der Bestellung „2 Kugler“ jeder 4 Kugeln Eis im Hörnchen. Ob die das alle so rechnen?

Nettes Nysted

Wir erkunden noch ein bisschen den Ort und mir fällt ähnlich wie letztes Jahr in Ribe auf, wie ausgesprochen leer die Straßen hier wirken. Fast schon ein bisschen zu leer! Aber die schönen beblumten Häuser, die es auch hier gibt, gefallen uns immer noch gut.

Ab an den Hafen

Wir wundern uns ein bisschen, dass es hier zwar einen Hafen, aber keine Möglichkeit der Toilettenentsorgung gibt. Das wäre dann doch mal nötig. Aber Annette hat in Sakskøbing einen kleinen Binnenhafen am Ende des Minifjords Smålandsfarvandet gefunden, der anscheinend super für Wohnmobile sein soll. Probieren wir aus!

Mit jedem Kilometer am Steuer wird Annette zuversichtlicher, dass eine Fahrt mit dem MoMo vielleicht doch ohne Crash enden könnte. (Man muss dazu wissen, dass sie eine gute Autofahrerin ist und lediglich den Pin im Kopf hat, dass unser „großes“ Gefährt etwas anderes und anspruchsvolles sei – es hat also mehr mit dem Kopf als mit dem Fahrvermögen zu tun). Ich genieße auf jeden Fall die ungewohnte Rolle des Beifahrers und staune darüber, was man als Beifahrer so alles entdecken kann, wenn man nicht größtenteils auf die Straße guckt.

Der Hafen entpuppt sich dann als absoluter Volltreffer. Wir können weiter unser Fehmarn-Trauma bearbeiten: Hier stehen um 15 Uhr gerade mal 3 Womos und es gibt Platz für 4mal so viele! Und es ist alles feinsten angelegt, so dass wir uns nur noch einen schicken Platz aussuchen müssen und dann im Windschatten des MoMos die Sonne genießen können. Prima!

Zu unserem Rollentausch für den Tag gehört dann natürlich noch, dass ich koche und den Abwasch mache. Ehrensache. Und es tut mal ganz gut, zu sehen, wie viel Arbeit das ganze ist. Während ich mich sonst vom Fahren bei Bierchen und Lesen/Bloggen erhole, darf ich mir jetzt erst mal alles in der Küche zusammensuchen und stelle peinlich berührt fest, wie wenig ich mich in der Bordküche auskenne. Geschmeckt hat mein berühmter Papa-Auflauf aus dem Omnia mit Nudeln, Mais, Thunfisch und Blauschimmelkäse aber trotzdem. Gelernt ist gelernt…

Und am späten Abend ist der Platz dann überraschenderweise doch sehr gut gefüllt. Aber so, dass man eigentlich immer noch genug Platz hat. Wenn sich nicht jemand ohne Not in den Freiraum zwischen uns und unseren Nachbarn stellt, wie der Kuschelcamper, der sich in die Lücke links neben uns quetscht. Und man muss dazu sagen, dass die Plätze sehr deutlich gekennzeichnet sind…!

5 Kommentare

    • Hallo Elfie,
      Danke für den Hinweis auf Deinen Blog. Ich habe mal reingeschnuppert und habe den Eindruck, dass Fur absolut eine Insel für uns sein könnte!
      Wir vermuten mal, dass wir den Schwedenplan zu den Akten legen und dann nur in Dänemark bleiben…

      Antworten
      • Macht das! Dänemark ist so abwechslungsreif, ich würde am liebsten auch gleich hinfahren. Ich wünsche Euch einen schönen Urlaub, und mir eure super Reiseberichte.

        Antworten
  1. Schön, wieder bei euch mitzulesen, wir sind gerade von Skandinavien zurück gekommen. Fahrt unbedingt zu Møns Klint, das ist super, diese Kreidefelsen
    viele Grüße Moni

    Antworten
    • Danke für den Tipp, ist notiert! 🙂

      Antworten

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