Da die Bedingungen für eine schöne Sonnenaufgangsstimmung gut sind, stelle ich mir den Wecker. Aber das Schlechte an Schottland ist die nördliche Lage. 4.30 Uhr ist einfach nicht meine Zeit…
Dafür herrscht aber eine wunderbar friedliche Morgenstimmung und ich habe den Strand ganz für mich alleine. Also kann ich vor mich hin fotografieren und bei den langen Belichtungszeiten habe ich auch genügend Zeit, einfach diese feine Landschaft auf mich wirken zu lassen.
Geilomat 2000
Zum draußen Frühstücken ist uns heute der Wind dann doch eine Nummer zu kühl. Im Laufe des Vormittags verlassen dann fast alle anderen Womos eins nach dem anderen den Platz, bis wir schließlich ganz alleine in unserer Ecke stehen.
Zeit für den Auftritt von Geilomat 2000. So tauft Annette den jungen Schäferhund/Bordercollie-Mischling, der hier herumstreunt. Bildhübsch, aber auch sehr aufdringlich. So aufdringlich, dass er ernsthaft versucht, unsere alte Lady Mia zu besteigen und von Annette erst mal in die Schranken gewiesen werden muss. Trotzdem kommt er immer wieder zurück und äußert Interesse….
Strandimpressionen
Bevor wir abfahren, gehen wir noch einmal den Strand auf und ab. Es gibt hier neben Seetang und Blümchen auch hauchdünne, glitzernde Schieferplättchen, die sich offensichtlich von den Steinen abgelöst haben. Sehr hübsch und federleicht.
Bauernhof mit Aussicht
Unser Plan sieht die Überfahrt nach Iona vor, der heiligen Insel westlich von Mulls Südwestküste. Aber in Fhionnphort, dem Hafenörtchen, biegen wir dann erst mal zur Fidden Farm ab, da es dort einen Campingplatz auf dem Bauernhof geben soll, der direkt am Sandstrand liegt. Und das hört sich so gut an, dass wir das mal auskundschaften wollen, bevor wir zur Insel übersetzen.
Als wir den Weg zur Farm befahren, wissen wir schon, dass wir dort bleiben werden. Auf einem großen Areal kann man sich selber einen Stellplatz aussuchen und hat dann einen Ausblick auf Strand, Meer und Iona. Hat was! Und als wir dann noch einen Platz zwischen zwei anderen Womos sehen, der definitiv kein Kuschelcampplatz ist, ist die Entscheidung gefallen: Der ist es und hier können wir gut bleiben. Der Inselbesuch läuft uns nicht weg. Heute wird ein Relaxtag.
Lovely neighbours
Am Nachmittag kehrt das ältere Pärchen zum Womo neben uns zurück. Und wie das hier in Schottland so ist, kommt man wieder sehr leicht ins Gespräch. Und Christine und Doug erweisen sich als ausgesprochen geistreiche, witzige und großzügige Nachbarn.
Let the good times roll
Den restlichen Nachmittag verbringen wir vergleichsweise faul mit Lesen, Gassigehen und Fotografieren. Bis Annette sich dann abends in die Küche schwingt und mit dem Puff Pastry (kein Puffreis, sondern Blätterteig) eine leckere Quiche mit Möhren, Paprika und Feta zaubert.
Und nach dem Essen laden wir Chris und Doug auf ein Gläschen Wein ein und können mit jedem Schlückchen wieder ein bisschen besser Englisch. Und spätestens als Doug und ich bei einer Verkostung des Whiskys aus der Inselhauptstadt Tobermory feststellen, dass wir beide besonders die Whiskys von der südlicher gelegenen Insel Islay (und ich lerne: gesprochen: Eila) mögen, ist uns mal wieder klar: Freunde kann man überall finden.
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